Vauban, Wolfschule und Zwickel-Verkostung – Partnerschaftstreffen in Freiburg
(mr – 11.11.24) Schon zum dritten Mal trafen sich die beiden Partnerschaftskomitees zu einer gemeinsamen Gremiumssitzung – diesmal in Freiburg. Wie können neue Mitglieder gewonnen werden? Wie wichtig ist für beide Seiten der offizielle Empfang im Rathaus? Wird Tigy bei der Leimener Weinkerwe 2025 einen Stand mit französischen Spezialitäten machen? Das waren so die Themen, die dabei besprochen wurden, doch nebenbei stand auch noch etwas anderes auf dem Programm: das gegenseitige Kennenlernen der beiden neu gewählten Komitees. Und dazu bot Freiburg mit seinem vielfältigen Kulturangebot eine sehr gute Plattform.
Da ist zum Beispiel das Vauban-Viertel, ein ehemaliges französisches Kasernengelände, das sich inzwischen zu einer grün-ökologischen Mustersiedlung gemausert hat. Echte Spielstraßen, ausgedehnte Abenteuerspielplätze, selbstverwaltete Wohngemeinschaften, autonome Energieversorgung, Niedrig-, Null- und sogar Mehrenergiehäuser – all das ist dort zu finden und natürlich sehr, sehr viel Grün. Die deutsch-französische Führung bot zahlreiche Impulse für intensive Diskussionen.
Ein echtes Freiburger Highlight ist ohne Zweifel sein Münster, dessen durchbrochener Turmhelm – schon im Mittelalter fertiggestellt – über Jahrhunderte bzgl. der Höhe eine einsame Spitzenposition einnahm. Doch wesentlich kurzweiliger sind eigentlich die unscheinbaren Details am Rande, an denen der unbedarfte Besucher in der Regel achtlos vorüber geht. So zum Beispiel ein Kapitell mit einer „Wolfsschule“, auf welchem ein Mönch vergeblich versucht einen jungen Wolf zu einem besseren Lebenswandel zu bekehren oder ein anderes mit der „Himmelfahrt Alexanders des Großen“, der in einem Korb – angetrieben von zwei Greifen – auch noch den Himmel erobern will. Interessant auch, was uns unsere Führerin über die Größe der Brotlaibe im Laufe der Geschichte zu erzählen wusste, deren Kontrollnormen am Münstereingang in Stein eingemeißelt sind.
Und da der Mensch bekanntlich nicht allein vom Brot lebt, sondern auch etwas trinken muss, bildete eine Führung durch die Brauerei Ganter einen willkommenen Abschluss. Im Reifekeller mit seinen 60.000 Liter Tanks durfte jeder einmal Braumeister spielen und sich sein eigenes „Zwickel“ zapfen – ein wahrer Hochgenuss, dieses unfiltrierte Kellerbier. Und wenn dem dann noch ein herzhaftes Kutschergulasch mit Knödel und Kraut folgt, heißt es nur noch entspannen, entspannen, entspannen.
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