Verbessertes Lebensraumangebot für einheimischer Tiere und Pflanzen
(rnk – 11.3.22) Im Rhein-Neckar-Kreis setzt der Eigenbetrieb Bau, Vermögen und Informationstechnik des Landratsamtes nun ein neues Konzept für das Grünflächenmanagement um. Ziel ist eine Extensivierung der Pflegemaßnahmen zur Förderung der Artenvielfalt. Konkret bedeutet dies eine Reduzierung der Mähhäufigkeit, angepasste Rückschnitte an Hecken, Verringerung des Düngemitteleinsatzes auf Gründächern und ein Verzicht auf Pflanzenschutzmittel.
Über diese Maßnahmen informieren ab sofort Infotafeln, die an den Liegenschaften des Kreises errichtet wurden. Initiiert wurde die Anpassung des Pflegemanagements durch die Biodiversitäts-Managerin Hannah Schuler. „Durch die Reduzierung der Mähhäufigkeit von fünfmal jährlich auf dreimal jährlich können auf den Wiesenflächen vorhandene Wildkräuter ihre Blüten- und Samenreife voll ausbilden. Diese Blüten können dann von den hiesigen Insekten etwa für die Nektar- und Pollenaufnahme genutzt werden, die Pflanzstängel werden von Raupen als Futterquelle genutzt. Zusätzlich bleiben sogenannte Altgrasstreifen stehen. Bei jedem Mähvorgang werden mindestens 20 Prozent der Wiesen nicht gemäht. Hier können die Puppen und Larven sowie verschiedene Insekten in den Pflanzenstängeln überwintern“, so Schuler zum ökologischen Wert der Extensivierung.
Das angepasste Pflegemanagement ist demnach nicht als mangelnde Pflege zu interpretiert. Vielmehr ist es ein bewusster Verzicht zugunsten der Artenvielfalt. Die Infotafeln sollen über die Notwendigkeit dieser Maßnahmen für die Pflanzen- und Tierwelt informieren. Die Nutzung der Flächen bleibt weiterhin erhalten.
„Die extensive Pflege der Grünflächen an den Verwaltungsgebäuden, Sonderpädagogischen Einrichtungen und Berufsschulzentren des Kreises dient darüber hinaus der Vernetzung von Lebensräumen heimischer Tiere und Pflanzen im urbanen Raum“, unterstützt Landrat Stefan Dallinger die Aktion. „Unsere Liegenschaften bieten zunehmend mehr Lebensraum für unsere heimischen Tiere. Neben den extensiv gepflegten Grünflächen können wir den Insekten nun durch die kürzlich errichteten Insektenhotels und Nistkästen zusätzlich zum Nahrungsangebot jetzt noch bessere Lebensräume bereitstellen“, führt Dallinger aus.
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