Verkauf von gefälschten Oldtimer – Millionenschaden
(pol – 31.5.23) Obwohl Oldtimer bei Autofans sehr begehrt sind, können seltene und besonders alte Modelle äußerst teuer sein. Im März 2023 kam das Bundeskriminalamt einem betrügerischen Oldtimerhändler in Ditzingen auf die Spur. Laut Verdacht wurden von diesem Händler professionelle Kopien seltener Oldtimer hergestellt und verkauft, die jahrzehntelang nicht gehandelt wurden. Das Landeskriminalamt Baden-Württemberg und die Staatsanwaltschaft Stuttgart übernahmen den Fall.
Demnach soll der Händler einen Mercedes Benz SL – „Roadster“ für einen Wert von 1,6 Millionen Euro gekauft haben. Obwohl dieses Auto seit 50 Jahren nicht mehr angemeldet war, gab es bei der Kfz-Anmeldung eine identische Fahrzeugidentifikationsnummer (FIN) eines bereits registrierten Wagens. Der Mercedes Benz 300 SL, der im Januar 1961 gebaut wurde und im März 1961 in der speziellen Farbe „Fantasiegelb“ auf dem Internationalen Automobilsalon in Genf ausgestellt wurde, hatte besondere Scheibenbremsen und verchromte Scheibenräder mit hochglänzenden Felgen. Ein Geschäftsmann aus Zürich kaufte das Auto 1962 und lackierte es rot.
Im Jahr 2019 wurde von der Firma aus Ditzingen ein Mercedes-Benz 300 SL mit Fantasiegelb-Farbe sowie der gleichen FIN-Nummer wie der rote ursprüngliche Wagen zum Kauf angeboten. Dies beweist, dass es sich bei dem „Gelben“ SL um eine Fälschung handelt.
Am heutigen Datum (31. Mai 2023) durchsuchte das LKA BW in Stuttgart die Wohnungen der Firmeninhaber und die Firmenzentrale.
Hier fanden sie umfangreiches Beweismaterial, das derzeit noch ausgewertet wird. Die Untersuchungen laufen weiter. Potenzielle Opfer können sich an das Landeskriminalamt-Baden Württemberg wenden.
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