Amselsterben befürchtet – Usutu-Virus wieder auf dem Vormarsch
(31.8.19) Das Veterinäramt und Verbraucherschutz im Landratsamt Rhein-Neckar-Kreis rechnet damit, dass auch in diesem Jahr wieder viele Amseln am Usutu-Virus verenden werden. Das ursprünglich tropische Virus, benannt nach einem Fluss in Swaziland, Afrika, tritt seit dem Jahr 2010 auch in Baden-Württemberg in unterschiedlicher Intensität auf und hat 2011 ein massives Amselsterben ausgelöst.
Die Viren werden ausschließlich von infizierten Stechmücken übertragen. Das Virus vermehrt sich innerhalb der Mücke, die Infektion des Wildvogels erfolgt während des Stichs. Kranke und tote Vögel sind nicht ansteckend für andere Vögel, Haustiere oder Menschen. Dennoch sollten tote Vögel unter Beachtung üblicher Hygieneregeln nicht mit bloßen Händen angefasst werden.
„Der warme Sommer dieses Jahres dürfte die Ausbreitung begünstigt haben“, so der Leiter des Veterinäramtes des Rhein-Neckar-Kreises, Dr. Lutz Michael. Usutu-Infektionen könne man weder verhindern noch behandeln, nur vereinzelt seien Amseln immun gegen das Virus. Wird eine Amsel von einer infiziertenMücke gestochen, ist sie innerhalb weniger Stunden tot. Erkrankte Vögel zeigen auffällige Verhaltensänderungen wie Apathie und fehlendes Fluchtverhalten, torkelnd-schwankende Bewegungen und ein zerzaustes Gefieder.
Auch die Vogel-Experten des Naturschutzbundes Deutschland (Nabu) rechnen damit, dass in den nächsten Monaten etwa 20 Prozent der Amseln an dem Virus verenden könnten. Der Nabu bittet darum, verdächtige Funde toter Vögel online zu melden (www.nabu.de/usutu-melden). Er wertet die Daten aus und stellt sie Wissenschaftlern zur Verfügung.
Tot aufgefundene Wildvögel können beim Chemischen und Veterinäruntersuchungsamt Karlsruhe (CVUA) zur Untersuchung abgeben werden. Neben dem unter Beachtung der Hygieneregeln möglichst auslaufsicher verpackten Tierkörper benötigt man einen entsprechenden Antrag, der auf der Homepage des CVUA –www.cvua-karlsruhe.de – heruntergeladen werden kann. Die Untersuchung von Wildtieren, die in Baden-Württemberg gefunden wurden, ist für die Einsendenden grundsätzlich kostenlos.
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