Viel „schlechtes Wetter“ –
Aber der Regen tut der Natur gut

(ck – 22.5.24) Die vielen Regenfälle seit dem letzten Herbst ermüden. Für die Natur sind sie allerdings immer noch sehr wertvoll. Endlich werden die Grundwasservorräte aufgefüllt, welche für die Bäume in den Wäldern sehr wertvoll sind und die wir ebenfalls dringend brauchen.

Am Pfriemsuhlweiher im Hardtwald zwischen Sandhausen und Walldorf kann man deutlich den gestiegenen Grundwasserspiegel beobachten. Im Jahr 2022 konnte man den ganzen Weiher zu Fuß umrunden, und das Wasser war gegenüber den Vorjahren drastisch gesunken: um mindestens 80 cm. Der Pfriemsuhlweiher war mit einem breiten Morastgürtel umgeben. Jetzt ist der Wasserspiegel wieder deutlich angehoben und hat sogar Pflanzen, die am Ufer wachsen, wie Grasbüschel und kleine Sträucher überschwemmt.

Die Kaulquappen von Grasfrosch, Molch und Kröte gedeihen prächtig und wuseln in der flachen Uferzone umher. Bitte nicht störend und Hunde fernhalten!

Auch am Badesee im Walldorfer Schwimmbad sieht man deutlich die Veränderungen. Als vor 15 Jahren der Zugang zum Badesee neu angelegt wurde, baute man ein kleiner Bachlauf und daneben eine Treppe, die ins Wasser führte. In den letzten Jahren sank der Wasserspiegel des Badesees jedes Jahr um eine Treppenstufe, und seit mehreren Jahren ragt die Treppe gar nicht mehr ins Wasser. Mehrere zusätzliche Stufen aus Edelstahlblech mussten unten angebaut werden, um sicher ins Wasser zu gelangen. Jetzt sind diese wieder überschwemmt und auch an der Steintreppe ragt das Wasser wieder mehrere Stufen hoch.

Hoffen wir auf weitere regelmäßige Regenfälle, so dass der Grundwasserspiegel nicht wieder so stark absinkt. So kann sich unser Wald in der Rheinebene erholen. Die Wurzeln der alten Bäume erreichen wieder das Grundwasser; die jungen Bäume können kräftig wachsen können und der starke Blatt-Fraß der Maikäfer kann durch Austriebe im Juni wieder kompensiert werden.

Deshalb: auch im Regen kann man einen schönen Spaziergang im Hardtwald machen und sich an dem satten (tropfenden) Grün erfreuen.

C. Kienle