Waldbegehung des Gemeinderates: Kiefern und Buchen leiden am stärksten
(28.10.2020 mu) „Wir brauchen dringend mehr Regen“, war die eindeutige Aussage von Markus Reinhard, dem zuständigen Förster für Leimens Wälder. Zusammen mit dem neuen Forstrevierleiter Philipp Schweigler stellte er diese Aussage in den Mittelpunkt der diesjährigen Waldbegehung des Leimener Gemeinderats, die am 24. Oktober 2020 stattfand.
Zusammen mit Oberbürgermeister Hans Reinwald und Bürgermeisterin Claudia Felden hatten sich Gemeinderäte aus allen Fraktionen am Samstagmorgen am St. Ilgener Waldfriedhof getroffen, um sich selbst ein Bild vor Ort zu machen.
In St. Ilgen sind es vor allem die Kiefern, der von der Trockenheit am stärksten in Mitleidenschaft gezogen werden. „Im sandigen Boden finden sie so auch keinen Halt mehr“, so Reinhard. „Schon aus Gründen der Verkehrssicherheitspflicht müssen wir hier geeignete Maßnahmen treffen, um Gefährdungen der Waldbesucher oder Nutzer des Trimm-Dich-Pfades zu schützen.“
Derzeit experimentiert die Forstverwaltung mit neuen Baumarten, die die Trockenheit besser vertragen. „Es ist eine Aufgabe, die sich über Jahrzehnte erstreckt“, erklärt Schweigler. „Jeder Standort ist anders, jeder Baum auch. Wir werden erst viel später sehen können, welche Entscheidung letztendlich die richtige war.“
Etwas anders stellt sich die Situation im Leimener Stadtwald dar, der nächsten Station der Begehung. „Hier ist die Situation aufgrund des völlig anderen Bodens nicht vergleichbar mit St. Ilgen. Hier sind es die Buchen, die uns Sorgen machen. Sie leiden im Gegensatz zu Eichen viel stärker an der Trockenheit und gehen im Bestand zurück“, so unisono die Feststellung der beiden Förster. „Wir müssen abwarten, wie sich die Situation entwickelt. Ein neues Förderprogramm des Landes erlaubt es, Buchen mit einem bestimmten Umfang stehen zu lassen, um so ältere Bäume im Wald zu belassen.“
Den Abschluss bildete das beliebte Wildgehege am Abenteuerspielplatz „Spuk im Wald“. Hier konnte Markus Reinhard berichten, dass die Besucherzahlen in diesem Jahr stark zugenommen haben und das Gehege zu einem echten Besuchermagneten geworden sei. „Ablesen kann ich das an der Zahl der verkauften Futterschachteln“, meinte er schmunzelnd. „Normalerweise brauchen wir etwa 5.000 im Jahr. Dieses Jahr kommen wir locker auf 8.000, wir füllen immer wieder nach.“
Zahlreiche Fragen hatten die beiden Forstleute noch im Anschluss zu beantworten. Der Informationsbedarf der Gemeinderäte war wie immer groß, bevor man sich am Waldsportplatz mit einer Grillwurst stärkte, die Rudi Kuhn von den Technischen Betrieben Leimen mitgebracht hatte.
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