Wein, Witz und Würde: Der Kerwe-Empfang vor dem Rathaus
(fwu – 22.9.25) Unter dem strahlend blauen Himmelszelt Leimens und begleitet vom verlässlichen Takt der Stadt- und Feuerwehrkapelle, versammelte sich am Samstag vor dem ehrwürdigen Rathaus eine bunt gewandete Gesellschaft, um den festlichen Auftakt der dreitägigen Weinkerwe zu begehen. Der große Kerwezug (Bilderstrecke hier), gleich einem farbenfrohen Lindwurm durch die Straßen der Stadt gezogen, mündete schließlich in einem fröhlichen Empfang durch Oberbürgermeister John Ehret, der alle teilnehmenden Gruppen mit gewohnter Herzlichkeit und Ausführlichkeit begrüßte. Die große Bilderstrecke findet der geneigte Leser am Ende dieses Artikels.
Besonderes Augenmerk zog dabei der Elisabeth-Ding-Kindergarten auf sich, der in stattlicher Personen- und vor allem Kinderzahl vertreten war und eine große Menge gelber heliumgefüllter Luftballons mit sich führte. Anlässlich des Weltkindertages wurden diese Ballons in Wünsche-Ballons verwandelt und steigen gelassen. Die heranziehende Wetter-Westfront trieb sie schnell nach Osten.
Es folgte die nachdenkliche, mahnende, aber auch versöhnliche Rede des Schlossherren Wolfgang (Apotheker Wolfgang Müller), die wir hier vollständig wiedergegeben haben.
Der traditionelle Fassanstich, jene festliche Pflichtübung eines jeden Rathausoberhauptes, geriet zu einer kleinen Komödie mit lehrreicher Pointe: Weil Winzer Matthias Müller vom Weingut Adam Müller – seit Jahren treuer Weinspender der Veranstaltung – „wegen der Weinlese entschuldigt“ sei, wie Ehret augenzwinkernd erklärte, war der Oberbürgermeister auf sich allein gestellt.
Ohne önologische Schützenhilfe, aber mit souveräner Lässigkeit setzte er den Zapfhahn. Ein Schlag – der Hahn saß. Doch während der OB noch sein Werk begutachtete, zeigte der Wein bereits Eigeninitiative und floss tröpfelnd dem Publikum entgegen. „Es tropft schon!“, ertönte es im Chor vom fast vollzählig anwesenden Gemeinderat. Ehret ließ sich im Eifer des Moments zu einem etwas exklusiven „Kommt, Männer, zapft!“ hinreißen.
Die zweite Überraschung des Tages folgte im Glas: Statt des erwarteten Rotweins floss ein goldgelber Grauburgunder ins Kelchglas. „Super!“, jubelte der OB, hob das Glas gen Himmel und dankte in Richtung der Leimener Weinberge: „Danke, Matthias!“
Es folgte ein Loblied auf alle, die zum Gelingen dieses Festes beitragen: die Vereine, die Schausteller, das Organisationsteam der Stadt, die Technischen Betriebe und nicht zuletzt der Gemeinderat, der – wie Ehret hervorhob – auch den monetären Segen über das Fest verhängt. Für dieses Jahr habe man noch die beliebten Fahrgeschäfte auf dem Rathausplatz unterbringen können, doch schon 2025 könnte der Umbau der Stadtmitte im Rahmen des Projekts „Treffpunkt Leimen“ den Rahmen verändern.
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