Wenn die Orgel Feuer fängt –
Virtuosenklang in der Mauritiuskirche

(fwu – 14.5.25) Manchmal, wenn die letzten Töne in der kühlen Kirchenluft verhallen, bleibt da ein Flirren, ein leises Nachzittern in der Brust. Wer je das mächtige Spiel einer Orgel im Kirchenschiff gespürt hat, der weiß: Hier wird nicht nur Musik gemacht – hier wird ein Raum zum Klingen gebracht, ein Herz zum Schwingen.

Der Herr der Orgel: Michael A. Müller

Am 18. Mai um 18 Uhr lädt die evangelische Mauritiuskirche in Leimen ein zu einem Konzert, das den Fokus ganz bewusst auf das Virtuose legt – jenes raffinierte, bisweilen schwindelerregende Wechselspiel zwischen Pedaltritt und Manualflut. Unter dem Titel „ORGEL – KLANG: VIRTUOS“ erklingen Meisterwerke zweier Titanen: Johann Sebastian Bach und Franz Liszt.

An der Orgel: Kantor ehrenhalber Michael A. Müller – ein Name, der Kennern in der Region längst ein Begriff ist. Müller, dessen Spiel immer wieder als leidenschaftlich und klar strukturiert beschrieben wird, hat ein Programm zusammengestellt, das nicht nur Kenner begeistert, sondern auch musikalische Neugierige mitnimmt auf eine klangliche Achterbahnfahrt.

Auf dem Programm stehen unter anderem Bachs festlich-strahlende Toccata in F-Dur – ein Paradebeispiel barocker Klangarchitektur – und Liszts dramatische „Ad nos, ad salutarem undam“, ein Werk, das fast mehr sinfonisch als sakral anmutet. Beides verlangt dem Interpreten alles ab – ein atemloses Ringen um Präzision, Ausdruck und Präsenz.

Dass die Orgel dabei nicht bloß als Instrument, sondern als atmender, sprechender Klangkörper erlebt wird, ist gerade in der akustisch feinsinnigen Mauritiuskirche ein besonderes Erlebnis. Und wenn Müller in den Tasten versinkt, das Pedalwerk beherrscht wie ein Tänzer seine Bühne, dann wird klar: Orgelspiel ist Hochleistungskunst mit Seele.

Der Eintritt zum Konzert ist frei – um Spenden wird gebeten. Wer also einen Abend voll musikalischer Spannung, andächtiger Energie und kunstvoller Klangmalerei erleben möchte, der sollte sich diesen Termin vormerken.