Wenn ein Baum Herzen leuchten lässt – Das Weihnachtsbaumstellen in Dilje
(fwu – 1.12.25) Die Lichter brannten schon, bevor der erste Ton erklang. Doch erst als die zarten Klänge von Querflöte, Klarinette und Saxofon in die Abendluft stiegen, begann das, worauf viele im Stadtteil St. Ilgen gewartet hatten: das traditionelle Weihnachtsbaumloben – oder wie man hier sagt, das „Diljemer Weihnachtsbaumstellen“.
Mitten im Herzen von Dilje, vor der Amtsverwaltung, stand sie aufgerichtet wie ein stiller Wächter des Advents: die prächtige Nordmanntanne. Rund sieben Meter hoch, von sanftem Licht durchzogen und aus heimischem Boden gewachsen – ein Leimener Eigengewächs, das die Blicke magisch auf sich zog.
Musik, Lebkuchen, warme Worte
Die kleine Feier wurde von Familie Nowarra eröffnet, die als Trio aus Querflöte, Klarinette und Saxofon den Ohren der etwa 50 Anwesenden ein vorweihnachtliches Ständchen schenkten. Die Melodien webten ein Band aus Erinnerungen, das ältere wie jüngere Besucher verband. Kleine Kinder standen mit staunenden Augen, während ältere Nachbarn die Melodien mitsummten. Dazwischen dampften Glühweinbecher und Kinderpunsch – liebevoll ausgegeben vom Stadtteilverein, flankiert von duftendem Lebkuchen.
Die Vorsitzende Helga Bender erinnerte daran, warum dieses Fest mehr als nur ein Termin im Adventskalender ist. Es gehe darum, innezuhalten, sich zu begegnen – und ganz einfach: Freude zu teilen. Das sieht auch Bürgermeisterin Claudia Felden so. Mit ihrer offenen Art mischte sie sich unters Volk, plauderte, wärmte mit Worten und lobte die Initiative des Vereins. In einer Welt voller Hektik hatte sie sich selbst zwei Tage freigenommen – um Geschenke zu besorgen und auch, um Weihnachtsplätzchen zu backen.
Wenn der Baum zum Mittelpunkt wird
Die Kinder liefen um die Tanne, eine Kleine kletterte gar auf das nahe Brunnenkunstwerk. Alles war vertraut und doch besonders. Einige kamen gezielt, andere ließen sich nach dem Einkauf auf dem Wochenmarkt treiben – die neue Kombination aus Markt und Fest hatte ihren ganz eigenen Zauber entfaltet. „Synergieeffekt“, nennt man das wohl. Für die Menschen war es einfach: schön.
Am Rande der Weberstraße steht sie nun also, die „prächtigste aller Tannen“, wie Helga Bender sie mit einem Lächeln bezeichnete. Nicht als Dekoration, sondern als stilles Versprechen: Der Advent ist angekommen.
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