Zwitschernde Notlage: Wie wir unseren Vögeln durch die Trockenzeit helfen können
(geg – 16.5.25) Wenn der Rasen knistert statt raschelt und selbst der Komposthaufen Staub ansetzt, dann ist klar: Der Regen hat uns sitzen lassen. Was für unsere Gärten schon eine Herausforderung ist, wird für Amsel, Rotkehlchen und ihre gefiederten Kollegen schnell zur Überlebensfrage. Denn Wasser, Nahrung und Baumaterial sind in trockenen Zeiten Mangelware. Der NABU mahnt: Jetzt sind Gartenbesitzerinnen und -besitzer gefragt!
Wasser marsch – aber richtig!
Ein einfacher, aber wirksamer Beitrag beginnt mit einer flachen Schale Wasser. Klingt unspektakulär, ist aber für Spatz und Meise ein kleiner Jungbrunnen. Wichtig: regelmäßig reinigen, am besten mit heißem Wasser – kein Seifenkrimi! Und bitte erhöht platzieren – denn Nachbars Mieze hat zwar Charme, aber auf Vögel ist sie nicht gut zu sprechen.
Wer das große Besteck auffahren will, kann einen Gartenteich mit seichtem Ufer anlegen. Dort trifft sich dann gern mal die Bachstelze zum Bade, während die Libellen über das Wasser tanzen.
Pfützen für die Schwalbe – klingt komisch, ist aber überlebenswichtig
Kaum zu glauben, aber wahr: Schwalben brauchen Matsch zum Bauen. Ohne feuchten Lehm keine Nester – und ohne Nester keine nächste Generation. Mit einer simplen Lehmpfütze aus Erde, Wasser und etwas Stroh können wir diesen bedrohten Flugakrobaten buchstäblich unter die Flügel greifen. Eine flache Mulde reicht, idealerweise in Nestnähe und frei von Deckung für Fressfeinde.
Einheimisch ist Trumpf – und lecker!
Pflanzen wie Holunder, Schlehe oder Weißdorn sind nicht nur hübsch anzusehen, sie tragen auch Vogelmenüs vom Feinsten: Beeren, die satt machen. Im Sommer, wenn Insekten Mangelware sind, wird so mancher Busch zur rettenden Tankstelle für Stieglitz & Co.
Und wenn mal ein Löwenzahn durchkommt? Nur zu! Viele der sogenannten „Unkräuter“ sind für Insekten – und damit für insektenfressende Vögel – überlebenswichtig. Selbst der gute alte Laubhaufen wird zur Insekten-WG.
Wilde Ecken, große Wirkung
Gärtnern mit Herz heißt auch: mal Fünfe gerade sein lassen. Ein Totholzhaufen hier, eine Wildrosenhecke da, und schon ist der Garten kein Möbelkatalog, sondern ein kleines Biotop. Wer dann noch Halbhöhlen-Nistkästen anbringt oder auf Pestizide verzichtet, macht aus dem eigenen Grün ein Refugium für bedrohte Arten.
Kurzum: Mit etwas Aufmerksamkeit, einer Prise Lehmerde und viel Herz können wir der Vogelwelt durch die trockene Zeit helfen – und bekommen als Dank ein Ständchen im Morgengrauen. Was will man mehr?
Merke:
„Ein Garten ohne Vögel ist wie ein Lied ohne Melodie.“ – Volksweisheit
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