14. März – Sitzung: Schulen im RN-Kreis
Ausschuss für Schulen, Kultur und Sport tagt am Donnerstag, 14. März, 14 Uhr: Information über Schülerzahlen und Lehrerversorgung an den beruflichen Schulen des Kreises
Mit der Entwicklung der Schülerzahlen an den beruflichen und Sonderschulen und einer Übersicht über die Lehrerversorgung an den beruflichen Schulen in Trägerschaft des Rhein-Neckar-Kreises sowie über den Raumbedarf der Helen-Keller-Schule im Zentrum Beruflicher Schulen Weinheim und deren Realisierung steht der Sektor Bildung eindeutig im Mittelpunkt der ersten Sitzung des Ausschusses für Schulen, Kultur und Sport am Donnerstag, 14. März 2013. In der öffentlichen Sitzung, die um 14 Uhr im Großen Sitzungssaal im Landratsamt Heidelberg, Kurfürsten-Anlage 38 bis 40, beginnt, informiert Landrat Stefan Dallinger die Kreisrätinnen und Kreisräten zudem über die veränderten Rahmenbedingungen bei den beruflichen Schulen im Zusammenhang mit der Entstehung/Einrichtung der Gemeinschaftsschulen in Baden-Württemberg. Ebenfalls wird der Sachstandsbericht der Stadt Weinheim zum „Impulsprogramm Bildungsregion Baden-Württemberg“ vorgestellt.
„Die Entwicklung der Schülerzahlen an den beruflichen und Sonderschulen in Trägerschaft des Kreises folgt auf Kreisebene nur ansatzweise dem Landestrend“, so Dallinger. Sowohl im Teilzeit- als auch im Vollzeitbereich haben sich die Schülerzahlen in den Kreisschulen positiv entwickelt. Die Schülerzahlen im Teilzeitbereich steigen um 33: von 4.048 im Schuljahr 2011/2012 auf 4.081 im Schuljahr 2012/2013. In der Vollzeitbeschulung ist eine Abnahme um 58 Schüler von 6.184 im vergangenen auf 6.126 im aktuellen Schuljahr zu verzeichnen. „Als stabilisierender Faktor haben sich insbesondere die beruflichen Gymnasien erwiesen, die von 2.110 im vergangenen Schuljahr um 160 auf zwischenzeitlich 2.270 Schüler im aktuellen Schuljahr gewachsen sind“, freut sich der Landrat. Beim Berufsvorbereitungsjahr (BVJ) und Berufseinstiegsjahr (BEJ) gehen die Schülerzahlen kontinuierlich zurück: Im aktuellen Schuljahr von 406 um insgesamt 227 auf 179. Während im gewerblichen und kaufmännischen Bereich Einbußen bei den Schülerzahlen im Vergleich zum Vorjahr von 94 zu verzeichnen sind, haben sich die hauswirtschaftlichen Schulen auf hohem Niveau stabilisiert und tragen mit Schülerzuwächsen von 69 insbesondere bei den sozialwissenschaftlichen Gymnasien zur Stärkung der Bilanz bei.
Genau 591 Schüler besuchen im laufenden Schuljahr die Sonderschulen in der Trägerschaft des Rhein-Neckar-Kreises, 3 Kinder mehr als im Jahr zuvor. In den letzen 5 Jahren hat sich die Schülerzahl an den Sonderschulen kontinuierlich erhöht. Dabei hat der Anteil der körperbehinderten und schwerst mehrfach behinderten Kinder im Vergleich zu den geistig behinderten Kindern zugenommen. „Das große Angebot an neuesten Hilfs- und Therapiegerätschaften und modernste behindertengerechte Einrichtungen“, so der Landrat, „machen insbesondere die Martinsschule für die Schüler attraktiv, so dass es künftig zu einem weitern Anstieg der Schülerzahl an dieser Schule kommen kann.“ Auch die Schülerzahlen an der Maria-Montessori-Schule (+ 8) sind gegenüber dem Vorjahr gestiegen, während die Zahl der Schüler an der Steinsbergschule (- 6) und der Commeniusschule (- 2) leicht gesunken ist.
Landrat Stefan Dallinger unterstreicht, dass die beruflichen Schulen und auch die Sonderschulen des Kreises, was Gebäudeinfrastruktur und technische Einrichtungen betrifft, bestens positioniert sind. Mit der Fertigstellung der Helen-Keller-Schule in Weinheim und der Generalsanierung der Maria-Montessori-Schule Weinheim im Jahr 2012 werden 2013 zwei große Baumaßen – zum einen in der Hans-Freudenberg-Schule Weinheim (Generalsanierung) und zum anderen in der Louise-Otto-Peters-Schule Wiesloch (Rückbau alter Fachräume zu Schulräumen) – realisiert. „Diese Investitionen in unsere Schulen tragen dazu bei, mit dem ständigen gesellschaftlichen und technischen Wandel Schritt zu halten“, betont Landrat Dallinger.
Obgleich der Rhein-Neckar-Kreis keinerlei Verantwortung für die Bereitstellung des pädagogischen Personals an den Schulen in Trägerschaft des Kreises trägt, informiert die Verwaltung über die Lehrerversorgung an den beruflichen Schulen.
Mit der Einführung der neuen Schulart „Gemeinschaftsschule“ sind Strukturveränderungen in der Schullandschaft in Baden-Württemberg zu erwarten, die insbesondere dann Auswirkungen auf die beruflichen Schulen haben können, wenn die Gemeinschaftsschulen mit einer Oberstufe genehmigt werden. Dadurch würde das Wechselverhalten der Schüler beeinflusst werden. Es ist daher wichtig, das breite Fächerspektrum der beruflichen Gymnasien und der Berufskollegs mit den verschiedenen berufsbezogenen Profilfächern in den Vordergrund zu stellen, die den Schülern eine individualisierte Förderung nach Eignung und Neigung ermöglicht. „Das berufliche Schulwesen hat sich in den zurückliegenden Jahrzehnten bewährt“, so Dallinger. Im Rhein-Neckar-Kreis sei die schulische Infrastruktur der beruflichen Gymnasien und Berufskollegs bereits vorhanden, flächendeckend und wohnortnah ausgebaut und erfolgreich. Landrat Stefan Dallinger bittet die Kreisrätinnen und Kreisräte vom Positionspapier der Schulleiter der beruflichen Schulen in der Trägerschaft des Rhein-Neckar-Kreises, das unter anderem die Ziele und Aufgaben der beruflichen Schulen zusammenfasst, Kenntnis zu nehmen.
Die Schülerzahlen an der Helen-Keller-Schule Weinheim steigen seit vielen Jahren kontinuierlich. Hintergrund ist, dass an dieser hauswirtschaftlichen Schule im Zentrum beruflicher Schulen Weinheim Ausbildungsschwerpunkte und Profile in den Bereichen Gesundheit, Pflege, Sozialwissenschaft und Sozialpädagogik mit langfristig steigendem Fachkräftebedarf angeboten werden. Diesem Bedarf gerecht zu werden, ist Aufgabe der Schule. Entsprechend sind dafür vom Schulträger die räumlichen Voraussetzungen zu schaffen. Die Verwaltung hat deshalb das Regierungspräsidium Karlsruhe gebeten unter Berücksichtigung der zu erwartenden Entwicklung der Schülerzahlen in den nächsten 10 Jahren den zu erwartenden Raumbedarf für das Zentrum beruflicher Schulen Weinheim zu bemessen. Aus der Berechnung ist ersichtlich, dass ein zusätzlicher Flächenbedarf von 1.700 Quadratmetern (600 Quadratmeter Klassen- und Gruppenräume, 1.100 Quadratmeter Schülerarbeits- und Aufenthaltsbereiche) – größtenteils bei der Helen-Keller-Schule – besteht. Auf der Grundlage der beim Zentrum beruflicher Schulen Sinsheim in modularer Bauweise errichteten Schulraumfläche, die von den Schülerinnen und Schülern sowie den Lehrkräften sehr gut angenommen wurde, könnte in Weinheim eine Fläche von 612 Quadratmeter geschaffen werden. Der Landrat schlägt daher den Mitgliedern des Ausschusses vor, in Form von Schulraumcontainern 8 Klassenzimmer mit je rund 58 Quadratmeter und weitere 5 Räume mit je rund 37 Quadratmeter, die als Unterrichts- oder Arbeitsräume genutzt werden können, einzurichten. Ebenso sollen die hierfür entstehenden Kosten von rund 1,1 Millionen Euro bereit gestellt und die Baufreigabe erteilt werden. Die Maßnahme könnte bis Ende 2013 realisiert werden.
Das vom Land Baden-Württemberg 2009 ins Leben gerufene und auf eine Laufzeit von dreieinhalb Jahre befristete „Impulsprogramm Bildungsregion“ wird nun verstetigt. Hierzu stellt der Doppelhaushalt des Landes 2013/14 Mittel für 44 Lehrerstellen zur Verfügung. Die bereits bestehenden 24 Bildungsregionen in Baden-Württemberg belieben künftig erhalten. Zusätzlich haben alle Stadt- und Landkreise, die bisher auf die Einrichtung einer Bildungsregion verzichtet haben, nun die Möglichkeit, eine solche zu installieren. Eine Verpflichtung besteht nicht. Der Rhein-Neckar-Kreis hat 2010 auf die Einrichtung und Ausgestaltung einer Bildungsregion verzichtet und dem Antrag der Großen Kreisstadt Weinheim entsprochen, diese Aufgabe auf sie zu delegiert. Wie das Impulsprogramm Bildungsregion bisher umgesetzt wurde, wird ein Vertreter der Stadt Weinheim den Ausschussmitgliedern vorstellen.
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