Herkulesstaude wächst wieder in Lingental – Die gefährlichen Riesen sind unbesiegbar
(fwu – 26.6.19) An mindestens zwei Stellen westlich von Lingental wächst derzeit wieder eine beeindruckende Pflanze heran, mit Blättern, die jetzt schon so groß wie ein Sonnenschirm sind. Apropos Sonne: Sollte man mit der in allen Pflanzenteilen vorkommenden giftigen Substanz Furocumarin in Kontakt kommen bilden sich unter Sonneneinstrahlung Blasen, die an eine schwere Verbrennung erinnern und eine Verfärbung bilden, die monatelang anhalten kann.
Hautärzte sprechen in diesem Fall von einer Heracleum-Dermatitis. Schon die Dämpfe der Pflanze können die Gesundheit beeinträchtigen und z.B. Übelkeit verursachen. Selbst vertrocknete Stengel und Blüten, ja selbst die Samen enthalten noch das tückische Furocumarin.
Es handelt sich bei dieser Planze um einen echten Giganten: um den Riesenbärenklau, der wegen seiner Größe auch Herkulesstaude genannt wird.
Diese invasive Pfanze, die aus dem Kaukasus stammt, erreicht einen Höhe von bis zu 4 Metern, einen Blattdurchmesser von über einem Meter und prächtige Riesendolden.
Sie sieht sehr dekorativ aus und ist besonders bei Bienen sehr beliebt – daher wurde der Riesenbärenklau in früheren Zeiten auch als „Bienenweide“ angepflanzt.
Da sich die Herkulesstaude massiv und schnell vermehren kann – jede einzelne Pflanze produziert bis zu 10.000 Samen – ist eine Bekämpfung unbedingt notwendig. In den letzen Jahren rückten immer wieder die Waldarbeiter aus, um ihm den Garaus zu machen. Doch ist der gefährliche Riese wohl unbesiegbar.
Es konnten trotz aller Sorgfalt bei seiner Bekämpfung offensichtlich nicht alle Nachkommen und Samen erwischt werden, denn auch in diesem Jahr wächst in Lingental der Riesenbärenklau wieder – genau dort, wo er in den letzten Jahren nicht restlos vernichtet werden konnte.
Derzeit ist die aktuelle Version der Herkulesstaude schon gut einen Meter hoch und wird in den nächsten 8-10 Wochen noch 2-3 Meter zulegen! Das macht also so circa 3 cm Höhenwachstum pro Tag! Man kann also fast zusehen, wie er wächst!
Also liebe Wanderer: VORSICHT – nicht anfassen und am besten einen möglichst großen Bogen darum machen.
(Dank an Hr. Strohmeier aus Lingental für die Meldung und Einsendung von Fotos)
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