Impfteams verabreichten >660.000 Impfdosen – Praxen und Apotheken übernehmen

Eingangsbereich Zentrales Impfzentrum im PHV in Heidelberg

(rnk – 13.1.23) Seit dem 1. Januar 2023 verantworten Arztpraxen und Apotheken die Corona-Schutzimpfungen, die bisher auch in den Impfzentren des Rhein-Neckar-Kreis oder durch mobile Impfteams durchgeführt worden sind. „Die Impfzentren waren rund zwei Jahre lang eine wichtige Säule der Pandemiebekämpfung im Rhein-Neckar-Kreis. Mehr als 660.000 verabreichte Impfdosen sprechen für sich.

Die Impfzentren sowie die mobilen Impfteams haben ein schnelles, flächendeckendes und niederschwelliges Impfen möglich gemacht, kurz nachdem der Impfstoff in Deutschland zur Verfügung stand. Dafür danke ich allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, die die Organisation und Planung vor Ort gestemmt haben, sehr“, so Doreen Kuss, Gesundheitsdezernentin des Rhein-Neckar-Kreises.

 

Am 30. Dezember 2022 schloss um 16 Uhr der letzte Impfstützpunkt des Rhein-Neckar-Kreises im Patrick-Henry-Village. Seit dem 1. Januar 2023 werden Corona-Impfungen ausschließlich von der Regelstruktur, also Arztpraxen und Apotheken, durchgeführt. Im Zeitraum vom 27. Dezember 2020 bis 30. Dezember 2022 wurden an den vom Landratsamt Rhein-Neckar verantworteten Impförtlichkeiten (Impfzentren, Impfstützpunkte, Dauerhafte Impfangebote) und durch die MITs (mobile Impfteams für Einsätze in stationären Alten- und Pflegeheimen oder auch bei Veranstaltungen o.ä.)) insgesamt 662.723 Impfungendurchgeführt.

Damit hat das Landratsamt Rhein-Neckar-Kreis einen entscheidenden Beitrag zur Immunisierung der Bevölkerung des Kreises, aber auch darüber hinaus beigetragen. Durch die Impfstruktur des Landratsamts war es möglich, Spitzenwerte von bis zu 24.418 Impfungen pro Woche (KW 18 2021) zu bewältigen. Eine besondere logistische Herausforderung bestand nach Bewältigung der enormen Impfnachfrage im Rahmen der Grundimmunisierung ab Dezember 2020, in der flexiblen personellen und logistischen Anpassung an die erneut starke Nachfrage im Herbst und Winter 2021/2022 im Rahmen der Booster-Empfehlung der STIKO (Ständige Impfkommission). In der KW 52 des Jahres 2022 wurden noch 149 Impfungen durchgeführt, sodass bei der rückläufigen Impfnachfrage eine Weiterfinanzierung der Impfinfrastruktur durch das Land nicht mehr zu rechtfertigen war.

„Aufgrund der mittlerweile durch stattgehabte Exposition wie Impfung und Infektion starken Immunitätslage der Bevölkerung können wir optimistisch in die Zukunft blicken“, so Doreen Kuss. Dennoch sei weiterhin wichtig, seinen Immunschutz entsprechend der STIKO-Empfehlungen zu überprüfen, denn es gehe nicht nur darum, die immer noch weiterbestehenden Impflücken durch Corona-Impfungen zu schließen, sondern diese auch bei nachlassendem Impfschutz geschlossen zu halten.

„Impfen ist nach wie vor ein entscheidendes Mittel, um die Pandemie zu bekämpfen“, betont die Gesundheitsdezernentin und sagt weiter: „Die Impfung bietet jedem Einzelnen den größtmöglichen Schutz vor schweren Verläufen bei einer COVID-19-Erkrankung. Wenden Sie sich also an Ihren Hausarzt oder Facharzt, wenn Sie für eine Auffrischimpfung infrage kommen oder noch keine Erstimpfung haben.

 

Impfstatistik und Ausblick:

Die 662.723 Impfungen verteilen sich bzgl. der von der STIKO-empfohlenen Impfstoffe auf:

Vaxzevria® (AstraZeneca) 55.785
Comirnaty® Orig. (BioNTech) 397.824
Comirnaty® Orig./BA.1 (BioNTech) 472
Comirnaty® Orig./BA.4-5 (BioNTech) 6.126
Comirnaty® Orig. (Kinderimpfstoff) 8.373
Spikevax® Orig. (Moderna): 183.158
Spikevax® Orig./BA.1 (Moderna) 596
Spikevax® Orig./BA.4-5 (Moderna) 205
Jcovden® (Johnson & Johnson) 9.676
Nuvaxovid® (Novavax) 489
Valneva® (Valneva) 19

 

Über 90% (90,05% [596.754]) aller Impfungen wurden mit mRNA-Impfstoffen (Comirnaty®, Spikevax®) durchgeführt. Vektor-Impfstoffe (Jcovden®, Vaxzevria®) machten knapp zehn Prozent (9,88%) aller Impfungen aus. Proteinbasierte Impfstoffe (Nuvaxovid®) machten nur einen sehr geringen Anteil (0,074%) aller verabreichten Impfdosen aus. Die Nachfrage nach dem seit Juni 2022 zugelassenen Ganzvirus-Totimpfstoff der Firma Valneva war insgesamt gering. Hiervon wurden nur 19 Dosen (0,003%) verimpft. Die Impfungen verteilten sich insgesamt auf:

Erstimpfungen 273.905 (41,33%)
Zweitimpfungen  245.978 (37,12%)
Drittimpfungen 123.552 (18,64%)
Viertimpfungen 17.560 (2,65%)
Fünftimpfungen 1.075 (0,16%)
Impfungen nach Infektion 653 (0,10%)

 

„Zwei Beispiele aus neuester Zeit verdeutlichen die Notwendigkeit, seinen Impfschutz zu überprüfen und ggf. eine (weitere) Auffrischimpfung durchzuführen. Es ist daher für jeden wichtig, seinen aktuellen Impf-/Immunitätsstatus bzgl. der Notwendigkeit einer Auffrischimpfung zu prüfen und sich bei Unklarheiten hierzu ggf. ärztlich beraten zu lassen.“, merkt Herr Dr. Harter an:

1.       Gerade vor dem Hintergrund der aktuellen Geschehnisse in China sehen wir was passieren kann, wenn eine Corona-Variante auf ein Versäumnis der Auffrischimpfungen einer Bevölkerung stößt, die durch eine „0-Covid“-Politik auch kaum Exposition hatte. Die dort vorherrschende Variante ist derzeit eine Omikron-Sublinie (BF.7 und BA.5.2.1), die bei uns im Moment auch dominierend ist. Im Vergleich sehen wir deutlich, dass Omikron nicht harmloser, sondern die Immunitätslage in unserer Bevölkerung besser ist, weil in der Vergangenheit insbesondere das Angebot an Auffrischimpfungen wahrgenommen wurde.

2.       Die Omikron-BA.2-Sublinie XBB.1.5, eine Weiterentwicklung von der BA.2-Sublinie XBB.1 ist laut Zahlen der US-Gesundheitsbehörde CDC mit einem Anteil von 40,5 Prozent (Stand: 31.12.2022) bereits die dominierende Corona-Variante in den USA. In der Vorwoche lag der Anteil noch bei 21,7 Prozent. Auch diese Variante kann in Deutschland möglicherweise wieder zu mehr Infektionen führen, jedoch schützt nach derzeitigem Wissenstand eine aktuelle Auffrischimpfung gegen einen schweren Verlauf der Erkrankung. 

 

STIKO-Empfehlung:

Laut COVID-19-Impfempfehlung der Ständigen Impfkommission (STIKO) wird derzeit eine Auffrischimpfung ab 12 Jahren vorzugsweise mit einem der zugelassenen und verfügbaren Omikron-ambivalenten mRNA-Impfstoffe empfohlen. Für besonders vulnerable Personengruppen wird eine Auffrischimpfung in der Regel im Abstand von mindestens sechs Monaten seit dem vorangegangenen immunologischen Ereignis (Impfung oder Ars-CoV-2-Infektion) empfohlen. Dazu gehören Personen ab 60 Jahren, Personen ab fünf Jahren mit einem erhöhten Risiko für schwere COVID-19-Verläufe einer Grunderkrankung, insbesondere einer Immunschwäche, Bewohnerinnen und Bewohner in Einrichtungen der Pflege, Personen mit einem erhöhten Risiko für einen schweren Krankheitsverlauf in Einrichtungen der Eingliederungshilfe sowie Personal in medizinischen Einrichtungen und Pflegeeinrichtungen.

 

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