Les Troubadours verzauberten mit ihrem Musikprogramm „Tour de France“

v.l.: Rudi Sailer, Achim Klotz, Michael Reinig

(mr – 18.10.23) „Non je ne regrette rien – nein, ich bereue nichts“, sang Achim Klotz im Andenken an die große Edith Piaf als Schlusslied nach einem wirklich beeindruckenden Konzert der drei Troubadoure – vor den obligatorischen Zugaben versteht sich. Und das war auch die einhellige Meinung der zahlreichen Zuhörer in der Evangelische Dreifaltigkeitskirche. Die eingeschworenen Fans besetzten schon eine ¾ Stunde vor Konzertbeginn die besten Plätze, um sich dann -gerne auch zum zweiten Mal – auf eine musikalische Reise durch Frankreich mitnehmen zu lassen.

Die drei Troubadoure Achim Klotz, Michael Reinig und Rudi Sailer gaben dabei nicht nur die bekannten Klassiker des französischen Chansons wie „Champs Élysées“ oder „La vie en rose“ zum Besten, sondern auch völlig unbekannte Lieder wie zum Beispiel „Ja nus hons pris“, dessen Verfasser – Richard Löwenherz – freilich jeder kennt. Nur halt nicht als Liedermacher – und das auch noch im Kerker der Burg Trifels in der Pfalz. Eine imaginäre Reise also nicht nur durch die Landschaften Frankreichs von Okzitanien bis in die Normandie und vom Elsaß bis an die Atlantikküste, sondern auch durch die Musikgeschichte vom Mittelalter in die Neuzeit.

Das klingt nach wissenschaftlicher Abhandlung, war aber im Gegenteil perfektes Entertainment. Zum einen lag das an den kurzweiligen Einführungstexten, vor allem aber an der unglaublichen Sing- und Spielfreude der drei, die mit ihren Liedern den Gemütern der Zuhörer ein Wechselbad der Gefühle boten, vom trotzigen Protestlied zum bitteren Klagelied, vom zärtlichen Liebeslied zum überschäumenden Trinklied.

Auf allerfeinste höfische Dichtkunst – „Blois, Stadt der Könige und meiner Herzensdame“ – folgte derbe Volkspoesie, wie beim „Hans im Schnookeloch“, der die „Schnook“, nicht aus seinem Hintern herausbringt. Frontmann Achim Klotz brillierte einmal mehr mit seiner variationsreichen Sangestechnik, hauchte und kokettierte, schmolz dahin und triumphierte, von Rudi Sailer am Akkordeon kongenial begleitet, sei es mit zierlich feinen Melodielinien oder tutti forte und vollem Register.

Michael Reinig jonglierte dabei während und zwischen den Liedern virtuos von einem Instrument zum nächsten, von der Flöte zur Mandoline, von der Mandola zum Dudelsack, vom Chalumeau zum Banjo. Drei herausragende Interpreten, ein vielfältiges Repertoire – das macht wohl das Geheimnis der drei Troubadoure aus, sodass manch neuer Fan im Nachhinein gestand: „Ach, hätte ich die nur schon früher gekannt, dann hätte ich nicht so viel schöne Musik versäumt!“

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