„Sichere Hauptstraße Gauangelloch“ sprach mit Stadtverwaltung

Gespräch der Bürgerinitiative „Sichere Hauptstraße Gauangelloch“ mit der Stadtverwaltung am 16. April 2013  – Bericht der Bürgerinitiative

371 - Verkehr in Gauangelloch 001(bs – 23.4.13) Pro Tag fahren ca. 5000 Fahrzeuge durch die Hauptstraße Gauangelloch, davon 180 LKW und 20 Busse. An den Engstellen hat die Hauptstraße eine Breite von 5,00m und die dortigen Bürgersteige ca. 40cm inkl. Bordsteinkante. Dies bedeutet, dass der Schwerlastverkehr an diesen Engstellen bei Begegnungsverkehr die Bürgersteige mit benutzt, was wiederum für die Fußgänger ein inakzeptables Sicherheitsrisiko darstellt!

Da dieses Thema trotz mehrfacher Hinweise sowohl von der CDU Gauangelloch als auch vom Ortsbeirat bisher von der Stadtverwaltung stets ignoriert wurde, hat sich im vergangenen Jahr eine parteiübergreifende Bürgerinitiative gegründet, um dieses Problem anzugehen. Zunächst wurde eine Unterschriftenaktion durchgeführt und Ende des vergangenen Jahres wurden OB Wolfgang Ernst über 300 Unterschriften übergeben.

Auf Bitten der Bürgerinitiative anlässlich der Übergabe der Unterschriften fand dann am 16. April in der Schlossberg-Kulturhalle ein Gespräch mit der Stadtverwaltung Leimen statt.

Die Bürgerinitiative hatte zu diesem Gespräch alle betroffenen und interessierten Bürgerinnen und Bürger eingeladen, damit auch sie zu Wort kommen konnten, da seitens der Stadtverwaltung an sie keine Einladung erging.

Gleich zu Beginn stellte sich allerdings heraus, dass dieses von der BI erbetene Gespräch als „Bürgerinformation“ daherkam und auf die für Berufstätige nicht praktikable Zeit – 16.00 Uhr – angesetzt war. (Ein Schelm, der schlechtes dabei denkt.) Dennoch nutzten ca. 40 Bürgerinnen und Bürger die Gelegenheit, sich die Stellungnahme der Stadtverwaltung anzuhören. Wohlgemerkt hatte die BI die Bürgerinnen und Bürger zu diesem Gespräch eingeladen.

OB Ernst leitete die Sitzung ein mit einer Stellungnahme der Stadtverwaltung, die eine Forderung der BI, die Hauptstraße für den Durchgangsverkehr – LKW ab 7,5 T – zu sperren, als „an der Realität vorbei“ einstufte. Es sei schlichtweg nicht möglich, den Durchgangsverkehr aus Gauangelloch herauszuhalten. Auch „glaube“ er nicht, dass es sich bei vielen dieser LKW um Mautausweichverkehr handele. Verkehrszeichen quer durch die Republik und Europa waren da kein Argument. Auch die Tatsache, dass die Fußgänger an den Engstellen (Straßenbreite: 5m, Bürgersteigbreite: 40 cm) extrem gefährdet seien und die Straße nicht für solche Belastungen ausgelegt sei, ändere nichts.

Stattdessen favorisiere man hier eine Signalampelschaltung, die den Begegnungsverkehr schwerer LKW verhindern solle.

Die anwesenden Bürgerinnen und Bürger waren ob solcher Aussagen nicht gerade erfreut und die Zuhörer machten ihrem Unmut lautstark Luft, da eine solche Regelung die Situation in der Hauptstraße nicht eben erleichtere. Hinzu kommen nämlich nun noch hohe Lärmpegel durch Bremsen und Anfahren auch am Berg und somit hoher CO2-Ausstoß – aus Sicht der Stadtverwaltung hinnehmbar.

Da diese Regelung laut Aussage der Verwaltung so gut wie beschlossen sei und man höheren Orts wohl schon seine Zustimmung gegeben habe, werde man diese Ampel nun installieren. Für die BI ist das keine befriedigende Lösung, da sie nur die Problematik verändert.

Von Seiten der BI hatte man der Verwaltung im Februar 2013 einen Fragenkatalog zukommen lassen, der auch einige Vorschläge zur Verbesserung der Situation enthielt.

Dieser Fragen- und Vorschlagskatalog wurde im Anschluss an das unergiebige Thema Durchgangsverbot abgehandelt:

Vorschlag BI: LKW-Verkehrszählung mit Befragung der LKW-Fahrer nach Start und Ziel

Antwort: Verkehrszählung wurde bereits von der Stadtverwaltung durchgeführt mit dem Ergebnis: 5.000 Kfz pro Tag, davon ca. 200 LKW mit Bussen. Keine neue Verkehrszählung mit Befragung

Vorschlag BI: Einrichtung von Zebrastreifen Hauptstr./Ochsenbacher Str. und Hauptstr./Birkenweg:

Antwort: An abschüssigen Strecken sei dies nicht möglich, auch sei eine Querungszahl von mindestens 50 Personen/h notwendig.

Anfrage: Poller oder Leitplanken an Bürgersteigen in den Engstellen möglich?

Antwort: Kann nur auf Bürgersteigen angebracht werden, dann werden die Bürgersteige noch enger Anfrage: Parken in der Hauptstraße, um den Verkehrsfluss zu behindern rechtlich möglich?

Antwort: Wenn die Restbreite der Straße 3,05m beträgt ist das möglich. Allerdings könnten von der Stadtverwaltung keine sicheren Parkplätze ausgewiesen werden.

Anfrage: Was ist über die Vorhaben Nachbargemeinden zum Thema Durchgangsverkehr bekannt? Gaiberg plane wohl eine innerörtliche Beruhigung und Bammental richte einen Kreisel vor Rewe ein und sperre die Hauptstraße zu Reparaturarbeiten. Auch gebe es dort eine Verkehrsstudie. Kenne man diese?

Antwort: Hier sei nichts bekannt, Gaiberg plane die Beruhigung nicht in der Hauptstraße und von Bammental wisse man auch nicht mehr. Die Nachbargemeinden unternähmen nichts zur Verkehrsberuhigung in den Hauptstraßen.

Frage: Spiegel in der Hauptstraße-Einmündung Smaragdweg ist seit Jahren gefordert.

Antwort: Auf Grund einer Weigerung einer Anwohnerin gehe dies nicht.

Anfrage. Könnte man Tempo 30km/h auf der Hauptstraße durchgehend einführen?

Antwort: Da es seine Kreisstraße sei, sei das schwierig durchzusetzen. Man „kämpfte weiter“.

Anfrage: Könnte man eine ballon-sanfte Erhöhung und Erniedrigung des Fahrbahnbelages (Wellen) in der Hauptstraße anbringen?

Antwort: Schwellen sind nicht zulässig

Vorschlag BI: Kanaldeckel sind abgesackt und sorgen für Lärmstress bes. bei LKW und Traktoren mit leeren Anhängern. Also Erneuerung angemahnt

Antwort: die Kanaldeckel werden sukzessive angehoben.

Anfrage: 30-km/h-Aufdruck auf der Straße möglich?

Antwort: wird von der Stadtverwaltung nun erledigt Auch eine Hinweistafel über die gefahrene Geschwindigkeit soll nun dort angebracht werden.

Anfrage: Was geschieht mit dem defekten Straßenbelag? Es gibt einen Flüsterbeton der Firma HeidelbergCement, den man verwenden könnte.

Antwort: Flüsterasphalt sei erst ab mindestens 70 km/h sinnvoll, da bei geringeren Geschwindigkeiten die poröse Oberfläche verstopft wird.

Hier stellt sich die Frage, ob hier vom gleichen Material gesprochen wurde. Es wurde also zumindest auf folgende Vorschläge reagiert und folgende Arbeiten von Seiten der Stadtverwaltung zugesagt:

  • – Man kennzeichnet die Hauptstraße mit Tempo-30-Schrift
  • – Eine optische farbliche Absetzung der Bordsteinkanten ist möglich und soll erfolgen
  • – Die Hauptstraße erhält eine Geschwindigkeitstafel
  • – Die neue Blitzersäule im Süden Gauangellochs Richtung Schatthausen wird abgebaut und in die Ochsenbacherstraße versetzt, da sie dort sinnvoller ist.
  • – Es wird weiterhin auch mobile Messungen in der Hauptstraße geben.
  • – Es werden Markierungen an den Bushaltestellen Gauangellochs geprüft
  • – Da keine Zebrastreifen möglich sind, werden dort Hinweise auf Fußgänger geprüft
  • – Schlussendlich soll die Ampelanlage installiert werden.

Auch wenn doch wenigstens einige der Forderungen erfüllt und nun bald auf den Weg gebracht werden sollen, stellt die Lösung, eine Ampel zu installieren für die BI eine sehr fragwürdige Lösung des Problems dar. Man wird sehr genau beobachten, wie sich der Verkehr und hier insbesondere der LKW-Verkehr durch diese Regelung entwickeln werden. Auch wird man darauf achten, dass die nun angeregten Maßnahmen auch zügig von der Verwaltung umgesetzt werden.

Inzwischen haben wir in einem Telefonat mit dem Straßenbauamt Heidelberg erfahren, dass diese Signalampel noch nicht genehmigt ist. Erst wenn sie genehmigt ist, werden Gelder hierfür im Haushalt des Kreises eingestellt. Das geschieht aber erst im kommenden Jahr, da der Haushalt für 2013 bereits beschlossen ist. Somit wird diese Ampelanlage wohl erst Mitte des Jahres 2014 realisiert werden können – sofern sie genehmigt wird! Hoffen wir, dass bis dahin niemand zu Schaden kommt…

Brigitte Steinle

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