Sisyphusarbeit Sandhäuser Düne: Massenhafte Pollen und Sameninvasion aus der Mühllach
(fwu – 4.8.15) Seit Jahrzehnten führen Naturschützer und der nimmermüde Dr. Manfred Löscher mit den Schülerinnen und Schülern des Friedrich-Ebert-Gymnasiums einen immerwährenden Kampf um das Naturschutzgebiet Sandhausener Dünen und speziell um den „Pferdstrieb“, der vielen ausgesprochen seltenen Pflanzen und Insekten einen einzigartigen Lebensraum bietet. Auch im Rahmen des Sandhäuser Ferienprogrammes sind wieder viele Kinder und Jugendliche bei der Arbeit und leisten vorbildlichen (und schweißtreibenden) Naturschutz.
Invasive Pflanzen, die den kargen Lebensraum Düne erobern wollen, müssen laufend bekämpft werden, da ansonsten die seltenen echten Dünenbewohner keinen Platz finden. Unerwünschte Gräser, Büsche und Bäume (Robinen) müssen laufend beseitigt und ausgerissen werden. Besonders das Ausgraben der Baumwurzeln von Hand ist dabei richtig schwere Arbeit!
Jedes Jahr wird in der Sandhäuser Düne an über 150 Tagen gepflegt und gehegt und Löscher führt (meist) das Kommando. Ganze Generationen von „freiwilligen“ Schülerinnen und Schülern erhielten und erhalten durch ihn eine naturkundliche Ausbildung, verbunden mit viel gefordertem Einsatz & Schweiß. Löscher ist laut und direkt – seine didaktische und im positiven Sinne autoritäre Art ist inzwischen genauso selten geworden wie manche Pflanzen im Pferdstrieb. Klare Anweisungen statt Diskussionskränzchen: In der Düne „unter“ Löscher wird geschafft und nicht diskutiert. Dabei fließen laufend Ausbildungs- und Lerneffekte mit ein. Seine Kurzvorträge sind legendär und jeder, der mit ihm jemals gearbeitet hat, erinnert sich an dieses Erlebnis.
Genauso klar und deutlich äußert er auch seinen Kritik in andere Richtung und diese weist zur „Große Mühllach„. Das neue Baugebiet ist das 100-prozentige florale Gegenteil der Pflanzenwelt in der Düne. Hier blühen, wachsen und gedeihen all die Pflanzen, die in der Düne unerwünscht sind. Momenten fliegen von dort Abermillionen/Milliarden Pollen und Samen in Richtung Düne und legen dort den Grund für die Pflegearbeiten der nächsten Jahre. Damit Sisyphus nicht arbeitslos wird. Die Mühllache wird nicht gepflegt/gemäht – es wird nichts gegen die Verseuchung der Düne mit den Pollen und Samen der Mühllach getan. So Löschers Kritik.
Mit seinen Schülerinnen und Schülern steht er dieser Invasion machtlos gegenüber. Der unerwünschten Flora in der großen Mühllache kann man nur mit schwerem Gerät zu Leibe rücken und mähen. Und das sollte bald erfolgen … Ansonsten sind die Folgekosten in den nächsten Jahren nahezu unbeherrschbar.
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