HEIMSTÄRKE – Fußball ist unsere Sprache – Wie Flüchtlinge spielend Deutsch lernen

7000 - Heimstärke(hs – 28.4.16)  HEIMSTÄRKE, das Fußballprojekt für Geflüchtete, stellt sich heute vor. Die Initiative von Anpfiff ins Leben e.V., TSG 1899 Hoffenheim, SV Sandhausen, FC-Astoria Walldorf und der SAP möchte Geflüchtete und Bewohner der Metropolregion Rhein-Neckar über die gemeinsame Leidenschaft Fußball zusammenbringen. Diese Kooperation über verschiedenen Ligen hinweg ist bundesweit einmalig. Nicht nur beim Training ist Fußball das Thema, sondern auch beim integrierten Deutschunterricht. Aktuell gibt es Trainingsgruppen in Walldorf und Sandhausen. Demnächst wer-den die Trainingsstandorte um Hoffenheim erweitert. Das Projekt ist zunächst auf ein Jahr angelegt und wird durch SAP ermöglicht.

Sport ist ein wichtiger Hebel für die gesellschaftliche Integration von Menschen. Fußball ist dabei die internationale „Sprache“, die überall verstanden wird. In der Metropolregion Rhein-Neckar haben sich fünf starke Partner aus Sport, Zivilgesellschaft und Unternehmen zusammengefunden, um auf ein ge-meinsames Ziel hinzuwirken: Die Initiative HEIMSTÄRKE will Geflüchteten und Asylsuchenden in der Region, über den Sport und das gemeinsame Erlernen der Sprache die Integration in die hiesigen le-bendigen Gemeinden und Vereine öffnen. Der gewählte Name HEIMSTÄRKE drückt sowohl die Stärke der Region als auch das engagierte Bündnis der Partner aus.

Was HEIMSTÄRKE auszeichnet, sind die besonderen Trainingseinheiten: Sprachunterricht und sportli-ches Training bilden immer eine Einheit. Begonnen wird stets mit der „sprachlichen“ Einheit, die ganz im Zeichen des Fußballs steht: Hier werden Grundbegriffe zum Spiel, angefangen bei den Regeln über taktische Begriffe bis hin zu Fangesängen, „spielerisch“ trainiert. Danach geht es gemeinsam auf den Platz. Nicht nur, um die spielerischen Techniken zu verfeinern, sondern auch um das „Fußball-Deutsch“ gleich einzusetzen. Beide Trainingseinheiten stehen sowohl Flüchtlingen als auch Freiwilligen gleicher-maßen offen. Darunter sind auch SAP Mitarbeiter, die sich im Rahmen des Corporate Volunteering engagieren.

Die ersten Trainingsgruppen in Walldorf und Sandhausen wurden in Zusammenarbeit mit den Asylar-beitskreisen in Walldorf, Wiesloch und Leimen gestartet und finden seit Anfang April jede Woche statt. Zurzeit trainieren in den beiden Gruppen jeweils 16 Geflüchtete aus Afghanistan, Eritrea, Gambia, Irak, Iran und Syrien. In den nächsten Wochen startet eine neue Trainingsgruppe in Hoffenheim, die vom Asylarbeitskreis in Sinsheim unterstützt wird.

Wer Interesse hat, „Fußball-Deutsch“ zu vermitteln oder mitzutrainieren, kann sich gerne per E-Mail an [email protected] wenden.


Dr. Peter Görlich, Geschäftsführer Sport, Innovation & Kommunikation TSG 1899 Hoffenheim:

Die TSG 1899 Hoffenheim steht für Toleranz, Respekt und Integration. Diese Werte sind Leitlinie und täglich gelebte Realität bei der TSG außerhalb und innerhalb des Fußallplatzes, vom Kinderzentrum über die achtzehn99 Akademie bis hin zu den Profis sowie auf allen Ebenen unseres Vereins. HEIM-STÄRKE vereint diese Überzeugung auf ideale Weise. Der Sport schafft dabei nicht nur Gemeinschaft, Spaß und Verständnis, sondern sorgt auch spielerisch für Aus- und Weiterbildung und somit für die wichtigste Grundlage einer schnellen Integration.


Otmar Schork, Geschäftsführer SV Sandhausen:

Fußball verbindet Kulturen und Nationen, überwindet Grenzen und Barrieren. Als Fußballclub unter-stützen wir das gemeinsame Projekt HEIMSTÄRKE sehr gerne, weil wir überzeugt sind, dass Flüchtlin-gen die Integration in unserer Region damit noch leichter gelingt. Die übergreifende „Sprache des Fuß-balls“ ermöglicht es, Kontakte zu knüpfen und zu vertiefen, gesellschaftliche Normen und kulturelle Werte zu vermitteln sowie die deutsche Sprache spielend nebenbei zu erlernen.


Wilhelm Kempf, Vorsitzender, FC-Astoria Walldorf:

Der FC-Astoria Walldorf war im letzten Jahr zusammen mit dem Partner „Anpfiff ins Leben“ bei dem Auftaktmeeting des Arbeitskreises Asyl dabei, und die beiden Partner haben spontan beschlossen, ge-meinsam bei der Flüchtlingsbetreuung mitzumachen. In enger Zusammenarbeit mit Kasim Rehman, der für den sportlichen Bereich beim Arbeitskreis Asyl zuständig ist, boten wir seit Oktober 2015 Fuß-balltraining für Flüchtlinge in Walldorf an, die wöchentlich mittwochs von 14 bis 16 Uhr stattgefunden haben. Die Teilnehmerzahl schwankte zwischen 25 und 45 Personen, wobei Flüchtlinge aus verschie-denen Herkunftsländern teilnahmen. Außerdem haben wir ab November eine groß angelegte Spen-denaktion, die Sportkleidung, Sportschuhe und warme Kleidung umfasste, gestartet. Es war eine sehr erfolgreiche Aktion, an der sich alle Aktiven und die Jugendmannschaften beteiligten. Deswegen war es für uns selbstverständlich, dass wir zusammen mit unserem Partner „Anpfiff ins Leben“ bei der von SAP ins Leben gerufenen Aktion HEIMSTÄRKE mitmachen. Wir freuen uns, dass mit HEIMSTÄRKE nun nicht nur der sportliche, sondern auch der soziale Bereich und hierbei insbesondere das Erlernen un-serer Sprache gefördert wird. Wir freuen uns, ein Teil dieser Initiative zu sein


Dietmar Pfähler, 1. Vorsitzender Anpfiff ins Leben e.V.:

Wir möchten Menschen eine selbstgestaltete Zukunft ermöglichen. Dazu nutzen wir den Sport, über den wir gleichzeitig Themen wie Bildung und Sozialkompetenz vermitteln. Diese Kompetenzen bringen wir gern in das neue Projekt HEIMSTÄRKE ein. An unserem Walldorfer Standort bekommen die Flücht-linge zum Beispiel Sprachunterricht. Das Besondere an dem Projekt ist, dass es von den drei Sportgrö-ßen der Region – TSG 1899 Hoffenheim, SV Sandhausen und FC-Astoria Walldorf – zusammen mit „An-pfiff ins Leben“ umgesetzt wird. Wir freuen uns auf die nächsten Schritte in Richtung Ausbildung und Berufseintritt der Flüchtlinge.


Alicia Lenze, Global Head Corporate Social Responsibility, SAP SE:

Die Mitarbeiter von SAP am Stammsitz in Walldorf kommen aus über 120 Ländern. Viele der Kollegin-nen und Kollegen haben hier in der Metropolregion Rhein-Neckar eine neue Heimat gefunden. Auf diese Weltoffenheit der Region sind wir stolz. Mit dem Projekt HEIMSTÄRKE wollen wir auch den Ge-flüchteten, die bei uns leben, eine Möglichkeit geben, sich hier eine neue Zukunft aufzubauen. Wenn es um Integration geht, gibt es eigentlich keine bessere Sprache als den Sport: HEIMSTÄRKE bietet die Möglichkeit, dass sich Geflüchtete und bereits hier lebende Menschen über die gemeinsame Leiden-schaft „Fußball“ begegnen. Neben dem finanziellen Beitrag unterstützen SAP Kolleginnen und Kollegen das Projekt als ehrenamtliche Helfer, z.B. während des Trainings oder des Sprachkurses. Als sportbe-geistertes Unternehmen freuen wir uns sehr, gemeinsam mit FC-Astoria Walldorf, SV Sandhausen, TSG 1899 Hoffenheim und Anpfiff ins Leben e.V. das Projekt HEIMSTÄRKE mit initiiert zu haben.

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