Lebendige Bürgerbeteiligung in Gauangelloch: Erste Ergebnisse der Arbeitsgruppen

Oberbürgermeister Hans Reinwald

(7.7.2017 mu) Rund 80 Besucher hatten sich am Abend des 4. Juli 2017 in der Schlossberghalle in Gauangelloch versammelt, wo die mittlerweile erarbeiteten Zwischenergebnisse der sich vor kurzem gebildeten Arbeitsgruppen zu mehr Bürgerbeteiligung vorgestellt wurden.

Oberbürgermeister Hans Reinwald begrüßte zusammen mit einigen Verwaltungsmitarbeitern, die Detailfragen zu den einzelnen Themen beantworteten, die Gäste und freute sich nicht nur über das rege Interesse, sondern würdigte vor allem die aktive Arbeit, die in dieser kurzen Zeit von den rund 20 Mitstreitern geleistet worden sei.

Sanierung Hauptstrasse

Koordinator Bernd Welz

Bernd Welz, der Koordinator der gesamten Aktion, stellte danach die einzelnen Themenfelder, beginnend mit der aktuellen Situation in der Hauptstraße, vor. Gerade hier zeige sich deutlich, dass Bürgerbeteiligung kein Sprint, sondern ein Marathon sei. Diese nun einsetzende Maßnahme werde voraussichtlich bis Ende Juni 2018 dauern und man plane etliche verkehrsberuhigende Maßnahmen sowie eine damit verbundene Neugestaltung der Ortsmitte. Ob man aber alle Vorschläge dann auch umsetzen könne, stehe auf einem anderen Blatt. Froh sei man aber bereits jetzt, dass es in guter Zusammenarbeit mit vielen Anliegern wohl möglich werde, den Gehweg zumindest auf einer Seite der historisch gewachsenen Hauptstraße so weit zu verbreitern, dass er dann auch für Rollstuhlfahrer oder Kinderwagen gefahrlos nutzbar sei.

Breitbandausbau

Auch zum wichtigen Thema „Breitbandausbau“ stellte Bernd Welz Informationen bereit. Hier sei die Versorgung eingestandenermaßen unbefriedigend. Realistischerweise könne man aber – und so sah es auch der OB – momentan nur auf eine Versorgung durch VDSL hoffen, und selbst dies werde wohl noch einige Jahre dauern. Die Stadtverwaltung versuche hier zusammen mit dem Kreis eine Lösung zu erarbeiten, allerdings seien noch viele rechtliche Schwierigkeiten zu meistern.

Rund 80 Besucher kamen zur Versammlung

ÖPNV

Der öffentliche Personennahverkehr, vorgestellt durch Gert Goebel, war ein weiteres Thema. Hier seien es vor allem die vielen Beteiligten, die es erschwerten, die Maßnahmen zu koordinieren, bei Fahrplanänderungen müsse dringend auf eine bessere Vertaktung geachtet werden. Insgesamt sei der ÖPNV zwar nicht ideal, aber besser als sein Ruf, so Goebel. Das Ruf-Taxi sei eine nur wenig bekannte und daher kaum genutzte Variante, hier werde man sich bemühen, diese Möglichkeit in Zusammenarbeit mit der Stadt besser zu kommunizieren, denn gerade nachts oder an Wochenenden sei das Ruf-Taxi eine echte und vor allem auch günstige Alternative. Von Seiten des Kreises gebe es ebenfalls die Möglichkeit, unter www.mobilitaet-im-Kreis.de Vorschläge zu machen. Der Ausbau der Radwege sei ein weiteres wichtiges Ziel, der Radverkehrsentwicklungsplan des Kreises solle im Herbst verabschiedet werden.

Familienfreundlichkeit

Lisa Bauer stellte im Anschluss der Ergebnisse der AG „Familienfreundlichkeit“ vor. Ziel sei es, Gauangelloch generationenübergreifend familienfreundlicher zu machen. Hier habe man daher die Situation vor Ort mit der anderer Kommunen verglichen und die Idee eines „Dorfzentrums“ so faszinierend gefunden, das man diesen Weg auch gehen wolle. Zudem sollten Senioren explizit nach ihren Wünschen und Vorstellungen befragt und die grundsätzlich gute Schul- und Kindergartensituation besser nach außen dargestellt werden, z. B. durch die Einrichtung eines eigenen Internetportals.

Bürgerbeteiligung

Gabriele Radecke übernahm die Vorstellung der Ergebnisse der Gruppe „Bürgerbeteiligung“. Ziel sei es hier gewesen, herauszufinden, wie man Entscheidungen transparenter und damit für den Bürger nachvollziehbarer gestalten könne. Man habe hierzu das Gespräch mit OB Reinwald gesucht, der den Wünschen und Anregungen sehr offen gegenüber stehe. Man werde versuchen, Leitlinien und Strukturen zu schaffen, um frühzeitige Informationen über kommunale Projekte zu kommunizieren. Hierzu brauche es aber, wie das Beispiel anderer Kommunen zeige, feste Regeln, an die sich alle Beteiligten halten müssten. Insgesamt arbeite ihre Gruppe in einem offenen Prozess, den man nach der Sommerpause gerne mit weiteren Mitstreitern fortsetzen werde.

Bürgermeisterin Claudia Felden zeigte zum Abschluss mit Hilfe einer Präsentation Beispiele gelungener Städtebauförderprojekte in der Gesamtstadt, die entweder über den Fond „Entwicklung Ländlicher Raum (ELR)“ oder das Landessanierungsprogramm (LSP) umgesetzt wurden.

Um 21.15 Uhr schloss Oberbürgermeister Reinwald die interessante Veranstaltung, deren Ergebnisse auch noch vor der Halle im Anschluss weiter diskutiert wurden. Zur nächsten Informationsveranstaltung wird rechtzeitig eingeladen werden.

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