Besondere Bäume: Totholz Buche im Gemeindewald Schönbrunn – ein wichtiges Habitat

Den stehen gebliebenen Stammteil können Spechte als Lebensraum für sich und ihren Nachwuchs nutzen. Neben einem abwechslungsreichen Nahrungsangebot dient der Stamm auch zum Bau von Spechthöhlen.
(rnk – 27.5.22) Heute stellt das Kreisforstamt des Rhein-Neckar-Kreises im Rahmen der Serie „Besonders Bäume“ eine Buche vor, die inzwischen als Totholz ein wichtiges Habitat darstellt. Die Buche ist im Gemeindewald Schönbrunn zu finden. Sie ist circa 150 Jahre alt und hat einen Durchmesser von 70 cm. Der größte Teil des oberen Stammes ist – nach dem Absterben durch anhaltende Trockenheit – vom Sturm abgebrochen worden und liegt auf dem Waldboden. Totholz, also absterbendes und verrottendes Holz, bietet einen wichtigen und über viele Jahre währenden Lebensraum für unterschiedliche Pflanzen und Tiere.
Verschiedene Baumpilze und Moose haben sich mittlerweile am Stamm angesiedelt. Bis zu 400 unterschiedliche Insektenarten können Unterschlupf und Nahrung in sich langsam zersetzenden Bäumen finden. Diese Insekten stellen dann proteinreiches Futter für Vögel und ihren Nachwuchs dar.

Auf dem am Boden liegenden Stamm siedeln sich über die Jahre eine große Vielfalt von Insekten, Moosen, Pilzen und Flechten an.
Seit über zehn Jahren setzen die Försterinnen und Förster des Kreisforstamts das sogenannte „Alt- und Totholzkonzept“ im Landkreis um und weisen schützenswerte Habitatbäume und Waldrefugien aus. Für Naturliebhaber, die mit offenen Augen durch den Wald gehen, bietet Totholz einen faszinierenden und geheimnisvollen Einblick in die Abläufe der Natur.
Kurz-URL: https://leimenblog.de/?p=149825