Biodiversität beim Landratsamt:
Auch der Wald ist mit dabei!

(rnk – 3.6.23) Das Landratsamt des Rhein-Neckar-Kreises hat sich zum Ziel gesetzt, die Biodiversität an kreiseigenen Liegenschaften zu erhöhen. Viele Maßnahmen dazu sind bereits umgesetzt worden: Nistkästen und Insektenhotels wurden aufgestellt, Grünflächen wurden aufgewertet, Saatguttütchen wurden verteilt und Pausenhöfe werden umgestaltet.

Auch im circa 60 Hektar großen Wald des Rhein-Neckar-Kreises tut sich was. Seit 2016 wird ein Alt- und Totholzkonzept umgesetzt, um die Artenvielfalt zu erhöhen und die naturnahe Waldbewirtschaftung bietet vielen Arten ein Zuhause.

Anfang des Jahres wurden drei Feuchtbiotope im Kreiswald in der Nähe von Ochsenbach angelegt. Diese sogenannten „Trittsteinbiotope“ fördern die Vernetzung von Lebensräumen. Die Teiche sollen langfristig Bergmolch, Erdkröten und Co. ein Zuhause geben. „Die Wasserrückhaltung im Wald gewinnt durch den Klimawandel an Bedeutung“, erzählt Melissa Rupp, Försterin des Kreiswaldes. Da Wetterextreme wie langanhaltende Dürren oder Starkregenereignisse im Hinblick auf den Klimawandel zunehmen, ist es einerseits wichtig, auch im Sommer noch Wasser im Wald zu halten, andererseits ist die Wasserrückhaltung bei Starkregen ein zentrales Thema in der Waldbewirtschaftung.

Durch die Neuanlage von Feuchtbiotopen kann beiden Ansprüchen Sorge getragen werden. „Nebenbei können Amphibien eine neue Bleibe finden“, ergänzt Hannah Schuler, Biodiversitätsmanagerin des Rhein-Neckar-Kreises.

Zusätzlich zu den Feuchtbiotopen wurden diese Woche entlang des Weges im Distrikt „Eisenkeutel“ neun Fledermauskästen in vier Meter Höhe angebracht. Das Waldgebiet liegt im FFH Gebiet „Steinachtal und Kleiner Odenwald“, welches unter anderem dem Schutz des Großen Mausohrs, der Mopsfledermaus und der Bechsteinfledermaus gewidmet ist. Diese Arten finden viele „Stuben“ im Kreiswald, unter anderem in einzelnen Habitatbäumen, die vor einer Holzernte mit einer weißen Wellenlinie markiert werden, aber auch im angrenzenden zwei Hektar großen Waldrefugium.

Jeder dieser Arten hat andere Ansprüche. So braucht die Bechsteinfledermaus mehrere Baumhöhlen als Wochenstube, während die Mopsfledermaus ihre Wochenstuben eher unter Rindenschuppen haben. Das Große Mausohr nutzt den Wald als Jagdgebiet und dafür sind wiederum Insekten wichtig, die wiederum vom Feuchtbiotop profitieren. Fledermäuse finden besonders aufgrund der linearen Struktur des Weges leichter Beute während der Jagd. Die Fledermauskästen sollen ein zusätzliches Heim anbieten und in Zukunft zum Monitoring genutzt werden können.

Ein erster Erfolg des gemeinsamen Projektes ist heute schon Sichtbar: In einem der Feuchtbiotope hat die Revierförsterin Melissa Rupp bereits vor wenigen Tagen eine Gelbbauchunke (Bombina variegata) erspäht. Auch diese Art ist besonders geschützt und ist als Pionierart darauf angewiesen, „neue“ Biotope zu finden, in denen sich (noch) keine Fressfeinde, wie beispielsweise Molche oder Libellenlarven befinden.

Das Biodiversitätsmanagement und das Kreisforstamt sind sich einig: Das Projekt birgt viel Potenzial. Es sind weitere Maßnahmen im Kreiswald geplant, damit weitere „Trittsteine“ entstehen können.

 

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