Blaulicht und Martinshorn zwischen Squash und Badminton

(Text und Bilder: Udo Lahm) Rund 8.000 qm bebauter Fläche, größtenteils in zweistöckiger Bauweise, und in Spitzenzeiten von bis zu 600 Menschen gleichzeitig besucht: Das sind die Eckdaten des Racket Center in Nußloch, einer der beliebtesten und meistbesuchten Sportstätten in der gesamten Rhein-Neckar Region. Dr. Matthias Zimmermann, der Geschäftsführer des Sportzentrums, ist sich seiner Verantwortung für die Besucher und damit Kunden bewusst. „Ich freue mich sehr, dass wir heute die Freiwillige Feuerwehr Nußloch hier haben“, bedankt er sich bei den rund zwanzig Feuerwehrleuten, die zur Übung auf das Gelände gefahren sind um den Einsatz im Gefahrenfall zu üben. „Wir sind zur Stelle, wenn unsere Hilfe benötigt wird!“, versichert dann auch Feuerwehr-Kommandant Bernd Rensch nach Abschluss der Übung, die wieder einmal gezeigt hat, wie professionell die Freiwilligen auch schwierige Übungssituationen zu meistern wissen.

Das Szenario der heutigen Übung: Im ersten Stock eines Gebäudeteils, in dem Wohn-Appartements zur Beherbergung von Gästen untergebracht sind, ist ein Brand ausgebrochen. Mehrere Personen sind in Lebensgefahr, und das Feuer droht auf die anderen Gebäudeteile über zu greifen. Mit beiden Löschfahrzeugen und der Drehleiter rückt die Freiwillige Feuerwehr Nußloch an. Ein Löschfahrzeug wird direkt neben dem Unglücksort platziert, das zweite auf halber Strecke zwischen dem Einsatzort und dem rund 100 Meter entfernten Hydrant, und die Besatzung des Drehleiter-Fahrzeugs übernimmt am Hydrant die Wasserentnahme. Rund 100 Meter weit wird die Wasserversorgung über ein kräftiges „B-Rohr“ aufgebaut. Das dauert einige Minuten. Doch am Einsatzort selbst können die Feuerwehrleute sofort mit der Brandbekämpfung beginnen, denn in Ihrem Löschfahrzeug führen sie 2.000 Liter Wasser mit. Das reicht für die ersten fünf bis zehn Minuten, so lange also, bis Nachschub aus dem B-Rohr herangeschafft ist. 

Erste Priorität beim Brandeinsatz hat stets die Suche nach gefährdeten Personen und deren Rettung. Hierzu macht sich ein zweiköpfiger „Angriffstrupp“, ausgerüstet mit Atemschutz und einem Lösch-Schlauch, in das Gebäude auf. Die Räume im ersten Obergeschoss, wo der Brand gemeldet wurde, werden abgesucht (und im Ernstfall wird selbstverständlich auch gleich das Feuer bekämpft). Ein zweiter Trupp mit Atemschutz-Ausrüstung steht unten bereit und wird kurz danach vom Angriffstrupp hinzugerufen, um einen verletzten Kameraden zu retten. Per Sprechfunk halten sich die Retter untereinander auf dem Laufenden, und die Einsatzleitung kann gezielt reagieren und die notwendigen Anweisungen geben. 

„Ganz nebenbei“ fließt noch ein zweiter Übungsteil mit ein: Über eine Steckleiter steigen Wehrleute rund sechs Meter in die Höhe auf das Flachdach einer Halle, um im Übungsszenario einen zweiten Rettungsweg zu den Appartements zu schaffen. Auch hier werden viele einzelne Schläuche zu langen Leitungen zusammen gekoppelt und über die Leiter auf das Dach geschafft. Für Beobachter immer wieder beeindruckend, wie eingespielt die Feuerwehrleute Hand-in-Hand agieren, jeder seine Aufgabe kennt und die Anweisungen der Einsatzleitung rasch und gekonnt umgesetzt werden. 

Auch als die Übungsaufgabe gelöst ist und es ans Zusammenpacken geht, ist die große Kameradschaft der freiwilligen Wehrleute offensichtlich: Jeder packt mit an! Dutzende Schläuche werden „entwässert“, dann zusammengelegt oder aufgerollt. Die Atemschutz-Ausrüstung wird einem Check unterzogen, die Pressluftflaschen verladen und später im Feuerwehrhaus gegen frisch gefüllte Luftflaschen ausgetauscht. Nach jeder Übung und jedem Einsatz, wie lang dieser auch gedauert hat und wie anstrengend er auch war, muss die Ausrüstung wieder in einsatzbereiten Zustand gebracht werden. Denn der nächste Einsatz kann jederzeit erfolgen, und dann ist Schnelligkeit gefragt.

Bei der Abschlussbesprechung gibt es auch diesmal einige kleine, zwar nicht gravierende, aber wichtige Anmerkungen zu möglichen Optimierungsmaßnahmen. Diese Manöverkritik ist extrem wichtig, um jeden immer wieder auf die wichtigen Kleinigkeiten aufmerksam zu machen, die für den wirkungsvollen und erfolgreichen Einsatz der Feuerwehr elementar sind. 

Wenig später, zurück im Feuerwehrhaus, findet sich dann noch eine gesellige Runde im „Florian-Keller“ zusammen: Drei Mitglieder der Wehr hatten in den letzten Tagen Geburtstag, und jetzt lassen es sich die Kameraden nicht nehmen, ihnen zu gratulieren und mit einem Erfrischungsgetränk auf sie anzustoßen. Die Verbundenheit der Wehrleute, die sich im Einsatz 100-prozentig aufeinander verlassen, zeigt sich so auch im privaten Beisammensein.

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