Bürgertreff mit John Ehret – Viele Fragen und fast ebenso viele Antworten
(ggg – 25.2.25) Am Mittwoch, 19.02., war Oberbürgermeister John Ehret zu Gast beim Bürgertreff Gauangelloch. Er stand Rede und Rede und Antwort zu allen Themen, die die zahlreich erschienenen Angellocher Bürger mitgebracht hatten.
Ganz oben auf der Agenda stand die Dorfentwicklung gemäß dem Leitbild und damit verbunden Fragen zum Landessanierungsprogramm. Herr Ehret war zuversichtlich, dass es möglich sein sollte, die Satzung für die Sanierung im April im Gemeinderat zu beschließen, was zur Folge hätte, dass im Spätsommer/Herbst mit privaten Sanierungsvorhaben begonnen werden könnte.
Zur Sanierung des zweiten Teils der Hauptstraße sind die Prognosen weniger erfreulich. Weder in 2025 noch in 2026 sind hierfür Mittel im Haushalt der Stadt vorgesehen. Auf Nachfrage zum Stand der Dinge bzgl. des Bebauungsvorhabens in der Hauptstraße 15 wurde geantwortet, dass hier die Baugenehmigung erteilt wurde und die Pläne dem Leitbild entsprächen.
Ein weiteres wichtiges Thema war der Glasfaserausbau. Auch hier zeigte sich Herr Ehret optimistisch und wies auf eine Informationsveranstaltung am 12.03., 19.00 Uhr in der Schlossberghalle hin, bei der die Deutsche Glasfaser über den Stand der Dinge und der weiteren Planung berichten wird.
Ein eher heikles und auch sensibles Thema war die alte Sporthalle am Waldsportplatz. Hier zeigte sich, dass es noch keine für alle Seiten befriedigende Lösung gibt. Für einen Abriss nebst Erhalt und Sanierung der sanitären Anlagen fehlt das Geld und Alternativen sind derzeit nicht in Sicht.
Zur Sprache kam auch das Radwegenetz und dessen dringend notwendigen Ausbaus. Die Schwierigkeiten hierbei sind die verschiedenen Zuständigkeiten von Stadt, Land und anderen Gemeinden, die den Ausbau erschweren. Hinzu kommt die landschaftlich schwierige Situation zwischen Lingental und Leimen, die den Bau eines Radschnellweges kaum möglich macht. Herr Ehret ist sich der schwierigen Situation aber durchaus bewusst und hat auf Herrn Brand verwiesen, den bei der Stadt zuständigen Ansprechpartner.
Intensiv und engagiert wurde das Thema Verkehrssicherheit diskutiert. Die neuralgischen Punkte in Gauangelloch sind die Kirchstraße, der Hanfackerweg und die Feilgasse. In der Kirchstraße wollen alle Anwohner eine Sperrung der Straße und keine pastellbunten Plastikboxen. Die Boxen, die keinerlei Effekt haben, werden entfernt – eine Sperrung scheint aber dann möglich, wenn Personenschaden entstanden ist. Unglaublich, aber wahr! Prävention spielt in der Straßenverkehrsordnung keine Rolle, sondern hier darf erst reagiert werden, wenn „was passiert“ ist. So die Aussage eines Mitarbeiters des Rhein-Neckar-Kreises, der ebenfalls zugegen war.
Im Hanfackerweg zeigt sich, dass die pastellbunten Boxen ihren Zweck erfüllen und als sinnvoll erachtet werden, dennoch ist auch hier die Verkehrssituation wenig erfreulich, da viele Erziehungsberechtigte ihre Kinder mit dem Auto zum Kindergarten bringen. Bemängelt wurde auch, dass es Hundehalter in diesem Bereich wohl nicht für notwendig erachten, die Hinterlassenschaften ihrer Fellnasen zu entfernen – obwohl es an der Wiese am Friedhof einen Tütenspender mit Mülleimer gibt! Gegenseitige Rücksichtnahme sollte hier mehr in den Fokus gerückt werden. So auch die Ansicht von Herrn Ehret, der anmerkte, dass es hierbei und bei vielen anderen Themen um eine gemeinschaftliche Verantwortung geht, die auch darin besteht, die Bedürfnisse aller im Blick zu haben und rücksichtsvoll und umsichtig miteinander umzugehen.
Es wurde auch über einen evtl. geplanten Neubau des Kindergartens gesprochen. Eine Elternvertreterin betonte, dass zunächst eine fachmännische Prüfung des Bestandsgebäudes erforderlich sei, um eine fundierte Einschätzung über dessen Zustand und mögliche Sanierungsmaßnahmen treffen zu können. Sie stellte klar, dass die derzeitige Containerlösung zwar von den Kindern gut angenommen wird, jedoch insbesondere aufgrund einer immer wiederkehrenden Geruchsproblematik Verbesserungspotenzial aufweist. Gerügt wurde die Stadt für den Umgang mit den Kosten für die Betreuung im Kindergarten. Bei kürzeren Öffnungszeiten blieben die Kosten, was dazu führt, dass Erziehungsberechtige ihre Kinder in Kindergärten in umliegende Gemeinden bringen. DAS kann wohl kaum im Interesse der Stadt sein, denn die Attraktivität eines Ortes macht auch dessen Familienfreundlichkeit aus!
Die Feilgasse als potentielle Gefahrenquelle war der letzte Punkt beim Thema Verkehrssicherheit. Hier wurde deutlich, dass es DIE eine Lösung für die mangelnde Sicherheit nicht gibt. Parkende Autos beruhigen zwar den Verkehr durch verschlechterte Sicht, ein Parkverbot hingegen würde zwar die Sicht verbessern, aber dazu führen, dass wieder schneller gefahren werden kann. Hier forderte Herr Ehret zum kreativen Umgang mit der Situation auf.
Abschließend wurde noch der Wunsch geäußert, dass das „Wasserschlösschen“ am Ortsausgang Richtung Ochsenbach mal besichtigt werden darf und es wurde noch darauf hingewiesen, dass die Wege des Friedhofs in Gauangelloch sehr uneben und für mobilitätseingeschränkte Menschen gefährlich sind. Herr Ehret versprach, hier alsbald eine Ortsbegehung zu machen.
Nach zweieinhalb Stunden waren alle Themen in angenehmer und lockerer Atmosphäre besprochen. Wir danken Herrn Ehret für seine Zeit und sein offenes Ohr für die Belange der Bürger und freuen uns, wenn ein solcher Austausch auch in Zukunft wieder stattfinden kann.
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