Das Schadstoffmobil der AVR –
Was ist Schadstoff, was Restmüll?

Sebastian Franz von der AVR

(fwu – 3.7.23) Am Samstag „gastierte“ das Schadstoffmobil der AVR Kommunal auf dem Marktplatz vor der Festhalle in Sandhausen und viele Bürger kamen, um Schadstoffe und Sondermüll hier abzugeben. Ein großer Container stand bereit, um die meisten Sondermüllarten aufzunehmen, aber auch gut 2 Dutzend Plastiktonnen auf einem Lastwagen waren für spezielle Sonderabfälle bereit. Um hier den Durchblick zu haben, bedarf es schon einigen Sachverstandes, den die zwei besonders geschulten und ausgebildeten Mitarbeiter der AVR natürlich haben.

In Deutschland, im Gegensatz beispielsweise zu vielen Bundesstaaten der USA, wo es nur eine Müllart gibt, ist man ja das Abfalltrennen gewöhnt. Ob Papier, Glas, Bio- oder Restmüll, grüne, braune, schwarze Tonne, man ist hier müllsensibel. Bis auf Schmutzfinken, die ihren Müll sehr zum Ärgernis des Bürgers einfach in die Gegend werfen (besonders gerne Fastfood-Verpackungen). Ein immer wiederkehrendes Thema in der Rubrik „Unerwünschtes“.

Sebastian Franz mit Sandhausens Bürgermeister a.D. Georg Kletti

Allerdings nimmt das AVR Schadstoffmobil nur wirkliche Schadstoffe in haushaltsüblichen Mengen entgegen. Zu den Schadstoffen zählen alle Produkte – so die Homepage der AVR, „die Substanzen enthalten, die die Gesundheit und die Umwelt gefährden können und aus diesem Grund nicht in den Hausmüll gehören.“ Und da sind viele Bürger tatsächlich sehr sensible und bringen oft „Schadstoffe“ mit, die in den Restmüll gehören, weil sie nicht in die Kategorie „Schadstoffe“ fallen. Auch Sandhausens Ex-Bürgermeister Georg Kletti, immerhin im Aufsichtsrat der AVR, ließ sich die Unterscheidung von den AVR-Mitarbeitern erläutern, um nicht mit „Schadstoffmüll“ aufzulaufen, den er dann doch wieder mitnehmen hätte müssen.

Es kam einiges zusammen im Großcontainer für Schadstoffe

Es ist für den „normalen“ Bürger durchaus schwierig, zwischen Schadstoffen und Restmüll zu unterscheiden. Wer hätte gedacht, dass leere Motoröldosen oder auch nur mit Öl verunreinigte Lappen oder Grillanzünder zu den Schadstoffen gehören?

Dispersionsfarben (Fassaden- oder Innenfarbe) hingegen nicht? Diese Farben gehören allerdings auch nicht in den Restmüll. NOCH NICHT! Man kann/darf sie erst dann in den Restmüll entsorgen, wenn sie komplett eingetrocknet sind. Aber bitte nur ohne den zugehörigen Eimer! Der gehört nämlich in die Grüne Tonne. Alles nicht so einfach, wenn man es richtig machen will. Im Zweifel hilft der schnelle Blick in das Abfall-ABC auf der Homepage der AVR oder die AVR-App die einen netterweise auch an Müll-Abholtermine erinnert, damit die Mülltonne nicht zum falschen Termin an der Straße steht.

Schadstoffe werden übrigens in Sondermüll-Verbrennungsanlagen thermisch verwertet!

Schadstoffe:

Zu den Schadstoffen gehören alle giftigen und Lösungsmittel-haltigen Stoffe, wie zum Beispiel Lacke, Fotochemikalien, Haushaltsreiniger, flüssige Lacke, Lackfarben, Lasuren, Kitte, Spachtelmassen, Wachse, Klebstoffe, Ölfarben, Lösemittel, z.B. Verdünner, Terpentin, Grillanzünder, Fleckenentferner, Heizöl, Benzin, Diesel, Aceton, Brennspiritus, Kaltreiniger, Teerentferner, Frostschutzmittel oder Desinfektionsmittel.

Mit Öl verunreinigte Betriebsmittel, z.B. leere Motoröldosen und Kanister (bis 30 l), Ölfilter, Hydraulikschläuche, Zündkerzen, Schmierfette, mit Öl verunreinigte Lappen, Pflanzenbehandlungsmittel, z.B. Schädlingsbekämpfungsmittel, Pflanzenspritzmittel, Unkrautvernichter, Wühlmausgift, Ameisengift, Düngemittel, Quecksilber, z.B. Thermometer, Quecksilberschalter, Blutdruckmessgeräte mit Quecksilbersäule, Säuren/Laugen, z.B. Backofen- & Rohrreiniger, Kalklöser, Abbeizmittel, Batteriesäure, WC-Reiniger, Spraydosen (befüllt), z.B. PU-Schaum, Reiniger, Duft- & Haarspray, insektizid- & pestizidhaltige Spraydosen.