DLRG-Jugend rettete Ertrinkende im Leimener Freibad: Einsatzübung erfolgreich
(fwu – 6.7.15) Sonntagnachmittag im Leimener Freibad, das sehr gut besucht ist. Es herrschen 38° im Schatten und es befinden sich dutzende Schwimmer im tiefen Becken. Das Kinderbecken ist eine einzige Wuselzone. Doch dann: „Eine weibliche Person im Schwimmerbecken hat ihre Schwimmfähigkeiten überschätzt und bekommt einen Krampf. Sie kann nicht mehr weiter schwimmen, geht immer wieder unter und droht zu ertrinken.“
Das war die angenommene Lage, mit der sich die DLRG Jugend bei ihrer Vorführung am Tag der offenen Tür von DLRG und Rotem Kreuz in Leimen beschäftigen musste.
Eine dreiköpfige Abteilung der DLRG Jugend reagierte sofort absolut professionell und schnell. Eine Rettungsschwimmerin sprang in das Becken, schwamm zu der angenommenen Ertrinkenden und schleppte sie an den Beckenrand. Dort wurde sie noch im Wasser auf einer Rettungstrage fixiert, anschließend an Land gehoben, dort medizinisch untersucht, mit einer Sauerstoffmaske versehen und zu dem inzwischen ebenfalls am Unglücksort eingetroffenen MERV (Mini Emergency Response Vehicle) gebracht. Dieses Spezialfahrzeug ist für den Transport von Personen in solchen Geländen zuständig, in denen normale Rettungsfahrzeuge nicht fahren können. Zuletzt war das MERV bei den Böhsen Onkelz am Hockenheimring vier Tage im echten Einsatz. Die erfolgreiche Übung der DLRG Jugend fand sehr reges Interesse bei den vielen Badegästen, die die gelungene Rettung am Ende mit ordentlich Applaus bedachten.
Neben dieser spektakulären Aktion im Bad zeigten DLRG und DRK am Tag der offenen Tür vor ihrem Rettungs- und Ausbildungszentrum (RAZ) der interessierten Öffentlichkeit auch das gesamte Ihnen zur Verfügung stehende Material. Drei Rettungsboote, darunter auch die erst im letzten Jahr in Dienst gestellte TRIMPIN, ein halbes Dutzend Transport- und Rettungsfahrzeuge sowie die Einsatzzelte waren vor dem RAZ zur Besichtigung aufgebaut und ausgestellt. Auch das RAZ selbst konnte besichtigt werden.
Nahezu der gesamteVorstand der Leimener DLRG war vor Ort und Organisationsleiter Matthias Frick erklärte den interessierten Besuchergruppen gerne die aktuelle Situation der Organisation. Auch Fly – ein Labrador der Rettungshundestaffel – war im Einsatz und ließ sich geduldig, besonders von den Kindern, streicheln. Diese Hunderasse ist besonders gut für den Wasserrettungseinsatz geeignet, da sie als „Sonderausstattung“ sogar über Schwimmhäute zwischen den Zehen verfügt.
Da die DLRG als Verein organisiert ist, nimmt die Organisation der Finanzierung einen gehörigen Teil der Arbeit in Anspruch. Derzeit gilt es ein neues Zugfahrzeug für die TRIMPIN zu finanzieren. Das bisher hierfür verwendete Fahrzeug blieb bei einer der letzten Einsätze mit einem kapitalen Getriebeschaden liegen und muss ausgesondert werden. Ein geeignetes, gebrauchtes Ersatzfahrzeug wird voraussichtlich um die 40.000 € kosten. Über einen Teil dieser Summe hofft die DLRG auf Fördermittel, doch der große Rest wird wieder über Spenden finanziert werden müssen.
Obwohl die DLRG noch in der Nacht zum Sonntag bis kurz vor Mitternacht im Rettungseinsatz an zwei Badeseen war, konnte der Tag der offenen Tür mit dem kompletten Material und fast der vollständigen Mannschaft durchgeführt werden, was Oberbürgermeister Wolfgang Ernst bei seinem Besuch zu einem besonderen Lob für das ehrenamtliche Engagement der DLRG- und DRK-Mitglieder veranlasste.
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