Evangelische Kirchengemeinden am Leimbach fließen zusammen
(lmh – 2.4.25) Die vier Evangelischen Kirchengemeinden Sandhausen, Leimen, Nußloch und St. Ilgen haben in einer gemeinsamen Sitzung aller vier Kirchengemeinderäte am 18. März in Leimen einstimmig beschlossen zum 1.1.2026 zu fusionieren.
Schon seit drei Jahren sind die vier Kirchengemeinden miteinander im Gespräch und beraten darüber, wie sie künftig das gemeindliche Leben und die kirchliche Präsenz vor Ort stärken können. Die Frage wurde angesichts sinkender Kirchensteuereinnahmen und der wachsenden Zahl offener Personalstellen unter den Diakoninnen und Diakonen sowie Pfarrerinnen und Pfarrern immer dringlicher. Die Verantwortlichen in den Gemeindeleitungen haben sich daher intensiv damit beschäftigt, wie mit weniger Geld und weniger Personal das kirchliche Leben in den vier Kirchengemeinden verantwortlich gestaltet und gestärkt werden kann.
Im Bereich der Bestattungen arbeiten alle Pfarrerinnen und Pfarrer der vier Kirchengemeinden schon seit einem Jahr zusammen und übernehmen Bestattungen und die Seelsorge an Angehörigen in allen vier Gemeinden. Diese Zusammenarbeit hat sich bewährt, weil es nur so möglich war trotz dünner Personaldecke zuverlässig alle Bestattungen begleiten zu können.
Künftig wollen die Gemeinden auch bei den Gottesdiensten stärker zusammenwachsen. Es wird perspektivisch etwas weniger klassische Gottesdienste vor Ort geben und dafür mehr gemeinsame Gottesdienste in neuen Formaten und an neuen Orten. So wurden schon im vergangenen Jahr mehrere gemeinsame Gottesdienste gefeiert – ein Tauffest im Freibad in Leimen, ein Outdoor-Gottesdienst im Steinbruch in Nußloch auf einer OpenAir-Theaterbühne, ein Literaturwerkstatt-Gottesdienst in St. Ilgen und ein Gottesdienst unter freiem Himmel an Christi Himmelfahrt auf dem Köllner Hof in Sandhausen sowie ein Osternachtsgottesdienst mit Lagerfeuer und Stockbrot.
Die Fusion der vier Kirchengemeinden dient zunächst jedoch der Verschlankung von Leitungs- und Verwaltungsgremien und einer einfacheren gemeinsamen Verwaltung von Liegenschaften, Finanzen und Personal. Daher wird Ende dieses Jahres ein neuer gemeinsamer Kirchengemeinderat gewählt, der zum 1.1.2026 seine Arbeit aufnehmen wird. Dabei stellt jeder der vier Teilorte (Sandhausen, Leimen, Nußloch, St. Ilgen) jeweils eigene Mitglieder zur Wahl auf und entsendet die gewählten Kandidatinnen und Kandidaten in den Gesamtkirchengemeinderat. Dieses Gremium wird künftig die großen Verwaltungsaufgaben rund um Liegenschaften, Personal und Finanzen bearbeiten. Daneben wird es weiterhin in jeder der bisher vier Kirchengemeinden ein Gremium geben, das Verantwortung für das kirchliche Leben vor Ort übernimmt – etwa Gottesdienste, Feste und die Zusammenarbeit mit Kommunen, Schulen und Vereinen plant und koordiniert.
Nach vielen Beratungen und Begegnungen mit den Nachbargemeinden sind die Kirchengemeinderäte davon überzeugt, dass alle vier Kirchengemeinden durch die Fusion gewinnen werden und dass hier zusammenfließt, was zusammengehört!
Die Verantwortlichen laden daher alle Gemeindeglieder ein, in den Nachbargemeinden Neues zu entdecken und sich weiterhin oder jetzt neu in den Gemeinden zu engagieren. Gerade jetzt entstehen viele neue Projekte und Kooperationen – auch über die Gemeindegrenzen hinweg.
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