Fassanstich auf Nußlocher Kerwe – Kerwerede nimmt auch Leimen aufs Korn

(eme – 9.9.24) Die Eröffnung der 50. Nußlocher Kerwe wurde am Samstag mit mehreren Highlights versehen. Von einigen, beispielsweise dem Einzug der Vereine, haben wir schon im vorangegangenen Artikel berichtet.

Auch für Bürgermeister Hakan Günes hatten die Kerweborschde – Till Fischer, Felix Döring, Max Bennebach und Tom Schmidt – eine besondere Überraschung parat: Sie präsentierten die „Kerweschlumbl“ mit Namen „Hakan die Erste“. Diese Dame hat sogar schon ihren eigenen Instagram-Account unter dem Namen „Hakan Schlumbel no1„. Es ist zu erwarten, dass wir von dieser charmanten Kerwefigur in Zukunft noch einiges hören werden.

Vor dem üblichen Fassanstich forderten die vier Kerweborschde Jens Kietzmann von der Heidelberger Brauerei und Bürgermeister Joachim Förster zu einem Tauziehen heraus. Der Grund für diese ungewöhnliche Aktion: Man hatte vergessen, den Kerweborschden wie sonst üblich vorab einen Kasten Bier für ihre Arbeit bereitzustellen.

Bürgermeister Förster, offenbar besorgt um seine Chancen gegen die kräftigen Borschde, holte sich kurzerhand Verstärkung durch den ehemaligen Kerwebeauftragten Christian Fingerle. Die neue Kerwebeauftragte Franziska Dadson schlug sich jedoch auf die Seite der Kerweborschde.

Das Ergebnis war eindeutig: Die Borschde plus Franzi gewannen das Tauziehen haushoch. Mit diesem Sieg soll das Freibier für das nächste Jahr gesichert sein – eine clevere Strategie der Kerweborschde.

Nach dem aufregenden Tauziehen hielt Bürgermeister Förster seine Eröffnungsrede. Er begrüßte eine lange Liste von Ehrengästen:
Ehrenbürger Gerhard Leypold, Ehren-Kerweborschd Wolfgang Schneider,
Stellvertretender Bürgermeister Kay Kettemann, Jens Kietzmann von der Heidelberger Brauerei, Bundestagsabgeordneter Dr. Jens Brandenburg,
Bürgermeister und ehemalige Bürgermeister aus Nachbargemeinden: Hakan Günes, Georg Kletti, John Ehret, Tobias Greulich und Alexander Eger.

In seiner Rede nahm Förster nicht nur die Nachbargemeinde Leimen aufs Korn, sondern streifte auch aktuelle Themen:

„Heut ist ein großer Tag, die 50. Kerwe ist da,
ist das nicht einfach wunderbar!
Die Borschde haben den Auftakt gemacht,
Mit Elan und Schwung, das wär doch gelacht!
Zur 50. Kerwe habt ihr uns sehr stolz gemacht
Und in uns allen das Kerwefeuer entfacht.“

Er fuhr fort, indem er die Situation in Leimen humorvoll kommentierte:

„Und so wird in Nußloch gefeiert, das ist doch klar,
Doch schaut man nach Loome, da wird es echt rar.
Kein Riesenrad mehr, es fehlt das Geld
Da fragt man sich, wer hat das trotz mauer Kassen früher immer bestellt?
Jetzt kommt auch noch die Schweinepest
Drum gibts kein Feuerwerk mehr auf diesem Fest.
Die Weinprobe, sonst freitags traditionell zum Start,
Fällt auch aus, das ist jetzt auch für uns Gäste sehr hart.“

Förster zeigte auch Mitgefühl für den neuen Oberbürgermeister von Leimen:

„Es fehlt einfach der Glanz und es ist soweit
Mir tut der neue OB fascht ä bissele leid!
was ä Glück dass die Kerwe in Dilje ist um eine Woche verlegt
Da kann der OB bei uns nochmal schaue wies richtig geht.“

Er lud den Leimener OB John Ehret ein, sich die Nußlocher Kerwe als Vorbild zu nehmen:

„Also lieber Johny, pass gut auf und sei bereit,
Damit’s bei euch in Loome auch irgendwann ich so weit. (Niemals)
Denn hier lernst du, wie’s richtig geht,
wir Nußlocher zeige dir wie die Kerwe abgeht.“

Förster lobte auch den Bürgermeister von Sandhausen, Hakan Gunes:

„Man siehts ja auch am Hakan, der ist gescheit,
Der macht’s nun schon Jahre, der weiß halt Bescheid!
Er kommt zu uns auf fast jedes Fest,
Weil er weiß: In Nußloch ist’s einfach am Best‘.
Er lernt von uns und wird immer besser,
Den er weiß Nußloch ist einfach der Gradmesser
Doch wenn man auch noch so viel lernt und sieht
In Nußloch ist einfach die beste Kerwe die es gibt.“

Nach der humorvollen Rede folgte der traditionelle Fassanstich. Bürgermeister Förster, inzwischen schon geübt, brauchte nur zwei Versuche, bis das kühle Nass in Strömen floss. Die zahlreichen Gäste konnten sich über ein Freibier freuen, das bei dem herrlichen Öffnungswetter besonders gut schmeckte.