Für das Sandhäuser Kerwebier: Hopfenernte und Hopfezopfe als gemeinsames Volksfest
(fwu – 5.9.16) Ganz Sandhausen freut sich auf die Kerwe Anfang Oktober und eine wichtige Zutat für deren Gelingen ist das von der Welde-Brauerei speziell hierfür mit original Sandhäuser Hopfen gebraute Bier. Dieser wächst auf der 4 Hektar großen Hopfen-Demonstrationsanlage in Sandhausen und ist ein richtig guter Aromahopfen, der ideal zum Brauen eines guten „Craft Beer“, also eines handwerklich statt industriell hergestelltes Bieres mit ganz eigenem Charakter ist.
Doch bevor das mit dem guten Sandhäuser Hopfen hergestellte Bier zur kommenden Kerwe als „Sandhäuser Gold“ getrunken werden kann, müssen der Hopfen geerntet und die Dolden von Hand gezupft werden. Eine mühselige Arbeit, die im industriellen Bereich natürlich längst maschinell erledigt wird. In Sandhausen hat man das Hopfezopfe von Hand beibehalten und ein Volksfest daraus gemacht.
Erfahrene Zopferinnen und Zopfer bringen jedem, der mit-„arbeiten“ will, bei, wie man die Dolden richtig zopft. Das wichtigste ist dabei das „Schdiel draalosse!“, wie Bürgermeister-Stellvertreterin Eva Maria Eichler nochmals erklärte und selbst vorführte. Bereits seit Samstag morgen waren die fleißigen Helfer bei der Arbeit. Bevor gegen Mittag der traditionelle Faßanstich erfolgte, sang eine Klasse Schulkinder der Theodor-Heuss-Grundschule mit Akkordeon-Begleitung von Rudi Sailer das zum Anlaß bestens passende Sandhäuser Lied und zu den Klängen der vom MGV Germania gesungener Lieder gab es dann für die Zopferinnen und Zopfer ein frisches Bier.
Die gezopften Hopfendolden werden nun in der Welde-Brauerei weiterverarbeitet. Ihr Aroma gelangt sodann per kalter Hopfung in das künftige Bier. Hierbei wird der Sandhäuser Hopfen wie in einem überdimensionierten „Teebeutel“ aus Stahl in den Sud getaucht. Diese „Teebeutel“ ist eine Erfindung eines Welde-Braumeisters und betont die handwerkliche Brauart des Kewerbieres. Bei der Hopfen-Tauchung gelangt besonders viel Hopfenaroma in den Sud, jedoch ohne die sonst dabei übliche Menge Bitterstoffe. Anders als in industiellen Brauanlagen, bei denen das Bier nicht einmal eine Woche für das Brauen benötigt, wird bei Craft Beer (handwerklich hergestelltem Bier) und beim Slow Brewing (langsames Brauen) dem Sud auch ausreichend Zeit gewährt, um sich geschmacklich zu entwickeln. Aber keine Angst: Bis zur Kerwe werden die ca. 20.000 Kisten Bier trinkbereit sein!
Auf unserem Youtube-Video-Kanal finden Sie auch ein Video zum Hopfenzopfe aus 2014 <hier
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