Gute alte und leckere Tradition:
Backfischessen am Karfreitag
(fwu – 31.3.18) Zu den überlieferten Fastenregeln der katholischen Kirche gehörte, dass am Freitag kein Fleisch sondern höchstens Fisch gegessen wird. Und am Karfreitag war sogar strenges Fasten ohne Fleisch und auch ohne Fisch geboten.
In der weitgehend säkularen Gesellschaft von heute scheint daraus das Gebot „Du sollst am Karfreitag Backfisch essen gehen!“ geworden zu sein.
Ein Gebot, das zudem offensichtlich sehr gerne und von sehr vielen Menschen befolgt wird. Zumindest wenn wie gestern das Wetter stimmt und ein Spaziergang durch die frühlingshafte Natur mit einer Einkehr bei backfischbratenden Anglern verbunden werden kann. Sei es beim ASV St. Ilgen am Diljemer Waldsee, beim ASV Leimen am Fischwasser, die auf das benachbarte Gelände der Kleintierzüchter einluden oder beim SAC Sportangelclub Leimen am „Zementwerksee“ im Norden Leimens.
Bei allen drei Vereinen gab es am Karfreitag wiedere leckeren Backfisch auf Basis von Merlan, Zander oder Seelachs, der in leckerer Panade und in heißem Öl gebacken wurde und üblicherweise mit Remoulade und Kartoffelsalat serviert wird. Das Geheimnis um den guten Geschmack ist dabei zwar leicht erklärt, aber nur schwer nachzumachen! Denn die geheime Panade macht’s! Und die ist bei jedem Verein eine Andere und gehört zur jeweiligen Vereinstradition. Und so ist denn auch die Farbe der frittierten Fische je Verein leicht unterschiedlich.

Beim Angelsportverein am Zementwerksee – Viele saßen auch hier draußen und genossen das frühlingshafte Wetter
Allerdings scheint jede Panade Unmengen von Liebhabern zu haben, denn der Andrang bei den drei Vereinen war zumindest zur Mittagszeit ausgesprochen hoch und es bildeten sich zum Teil lange Schlangen mit noch längerer Wartezeit und die Küchencrews hatten wirklich alle Hände voll zu tun. Wobei die Nachfrage bis in den Nachmittag hinein so hoch war, dass am Ende bei fast allen Fischarten „Ausverkauft!“ gemeldet werden konnte.
Das Backfischessen war also ausgesprochen erfolgreich und das ist gut so, denn das finanzielle Risiko, in das die Vereine jedes Jahr wieder durch den Einkauf mehrere 100 Kilo Fisch eingehen (und das sogar mehrfach im Jahr), ist doch sehr hoch.
So aber passte am Karfreitag alles. Für die Vereine und für die Gäste. Lediglich das religiös motivierte strenge Fasten am Karfreitag scheint ein bißchen aus der Mode gekommen zu sein.
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