Ist Wirtschaftsförderung eine Kreisaufgabe?

CDU Kreistagsfraktion und Bund der Selbständigen diskutieren über die Umsetzung der Wirtschaftsförderungsstrategie des Rhein-Neckar-Kreises

440 - WiFö

Der Leiter der Stabsstelle Wirtschaftsförderung und Europa Nils Drescher mit seinen Mitarbeiterinnen Diplom-Volkswirtin Petra Köllner-Kleinemeier und Diplom-Verwaltungswirtin (FH) Barbara Schäuble

(bs – 15.5.13) Im Juli 2012 hat der Verwaltungs- und Finanzausschuss des Kreistags einstimmig eine Strategie für die Wirtschaftsförderung des Rhein-Neckar-Kreises beschlossen. Nach fast einem Jahr Anlass genug für Bruno Sauerzapf, Fraktionsvorsitzender der CDU-Fraktion im Kreistag, sich gemeinsam mit Vertretern des Bunds der Selbständigen (BdS) bei den Verantwortlichen im Landratsamt nach dem Stand der Umsetzung des Papiers zu erkundigen. So traf man sich auf Einladung der CDU-Kreistagsfraktion kürzlich im großen Sitzungssaal des Landratsamtes, um über die aktuelle wirtschaftliche Situation im Rhein-Neckar-Kreis und die einzelnen Maßnahmen und Projekte der Wirtschaftsförderung zu diskutieren.

Der Leiter der Stabsstelle Wirtschafsförderung und Europa, Nils Drescher, berichtete zunächst über Veränderungen der wirtschaftlichen Rahmenbedingungen. Nicht nur ihm macht dabei der sich abzeichnende Arbeitsplatzschwund, insbesondere im Bereich der Automobilzulieferer und der Druckbranche Sorgen. Diese Arbeitsplätze gleichwertig zu ersetzen, ist eine Heraus­forderung für den Standort Rhein-Neckar-Kreis. Jedoch kann hier eine einzelne Wirtschafts­förderung kaum Einfluss nehmen. Umso bedeutender ist daher eine abgestimmte, intensive Zusammenarbeit aller im Bereich der Wirtschaftsförderung tätigen Institutionen. Nils Drescher berichtete daher über die laufenden Kooperationen, beispielsweise mit der Metropolregion, der Agentur für Arbeit, dem Jobcenter, den Hochschulen oder den Kammern und der bisher sehr positiven Zusammenarbeit mit den Verantwortlichen der 54 Städte und Gemeinden.

Besonders erfreulich war für Drescher die sehr hohe Nachfrage nach den von ihm angebotenen Dienst­leistungen für Unternehmen, Kommunen und Investoren. Absoluter Renner ist dabei die Fördermittelberatung, die seit August 2012 bereits über hundert Mal in Anspruch genommen wurde. Auch die Lotsenfunktion bei Verwaltungsverfahren wird von den Unternehmen immer Öfter in Anspruch genommen. Zusätzlich hat man bereits Einiges im Bereich der Investorengewinnung in die Wege geleitet. So wird der Kreis zum ersten Mal für seine Kommunen am Stand der Metropolregion im Oktober auf der EXPO REAL in München vertreten sein und dort auch einen neuen Gewerbeimmobilienatlas präsentieren. Schwerpunkt der Arbeit einer Wirtschaftsförderung sind effiziente Projekte. Beim Kreis ist dies aktuell insbesondere das Projekt fibernet.rnk, welches eine flächendeckende sowie kostengünstige Breitbandversorgung zum Ziel hat. Fibernet.rnk wird von allen Städten und Gemeinden im Kreis unterstützt und ist als Modellprojekt der Breitbandinitiative II des Landes ausgezeichnet worden. Daneben werden Maßnahmen zur Begegnung des Fachkräftemangels und drei umfangreiche Förderanträge im Rahmen der Vorbereitung der EU-Förderperiode 2014-2020 bearbeitet. Mit der intelligenten Spezialisierung des Kreises beschäftigt sich dabei Diplom-Volkswirtin Petra Köllner-Kleinemeier, mit der Strukturförderung für den Ländlichen Raum über das EU-Programm „LEADER“ Diplom-Verwaltungswirtin (FH) Barbara Schäuble.

In der angeregten Diskussion gab es viele positive Signale für die Kreiswirtschaftsförderung. Deutlich wurde nochmals das Ziel formuliert, nur sinnvolle Ergänzung zur wichtigen Wirtschafts­förderung vor Ort in den Städten und Gemeinden zu leisten. Gefragt nach seinen Wünschen für die Zukunft, nannte Nils Drescher insbesondere die weitere Unterstützung des Projekts fibernet.rnk sowie ein kleiner Beitrag des Rhein-Neckar-Kreises zur unterschätzten, aber für den Kreis wirtschaftlich bedeutenden Freizeit- und Tourismusbranche. Bruno Sauerzapf zog nach zwei Stunden intensivem Austausch eine positive Bilanz des Vormittags und machte deutlich, dass mit der Einrichtung der Stabsstelle Wirtschaftsförderung und Europa rückblickend die richtigen Schritte eingeleitet wurden und diese Einrichtung auch weiterhin die volle Unterstützung der CDU-Kreistagsfraktion erhalten wird.

Die CDU – Kreistagsfraktion hat folgendes Fazit gezogen und künftige Arbeitsziele formuliert: 

Wirtschaftsstandort Rhein-Neckar stärken – Leitsatz: Stärkung des Wirtschaftsstandortes Rhein-Neckar-Kreis. Die Wirtschaftsförderung des Kreises ist gut gestartet und geht folgende Umsetzungsschritte an:

Der Rhein-Neckar-Kreis als Modellregion für schnelles Internet

Im Rhein-Neckar-Kreis arbeiten aktuell 17.954 der 148.597 sozialversicherungspflichtig Beschäftigten im Wirtschaftszweig Information- und Kommunikation. Durch die rasante Entwicklung im Bereich der Cloudanwendungen besteht für den IT-Sektor, sowie für andere Wirtschafts¬zweige Bedarf an schnelleren Internetverbindungen. Dies gilt für alle Unternehmensgrößen, Selbstständige und die häusliche Erreichbarkeit von Mitarbeitern, für Schulen, Verwaltungen und auch für private Haushalte. Eine schnelle Anbindung an das weltweite Netz ist somit ein entscheidender Faktor für zukünftiges Wachstum. Davon ausgehend wurde vom der Wirtschaftsförderung des Rhein-Neckar-Kreises das Projekt fibernet.rnk entwickelt, das von allen 54 Städten und Gemeinden im Kreis unterstützt wird. Fibernet.rnk wurde am 29.01.2013 vom Ministerium für Ländlichen Raum und Verbraucherschutz als Modell der Breitbandinitiative II für Baden-Württemberg anerkannt. Inhalt ist die kreisweite Planung einer glasfaserbasierten Zubringerinfrastruktur und die Erarbeitung konkreter Vorschläge für die Umsetzung der Planungen. 31 Kommunen haben ihr Interesse an einer aufbauenden Einplanung bekundet. Die europaweite Ausschreibung des Projektes ist bereits vorbereitet.

Intelligente Standortentwicklung

Dieses Projekt hat die Identifizierung der wirtschaftlichen Erfolgsfaktoren im Rhein-Neckar-Kreis im Fokus, um eine zielgerichtete Förderung für nachhaltiges Wachstums zu generieren. Ausgehend von einer Stärken-Schwächen-Analyse wird von der Wirtschaftsförderung ein Konzept zur intelligenten Spezialisierung entwickelt, das die vorhandenen Stärken im Rhein-Neckar-Kreis nutzt und Maßnahmen zur Verbesserung der Wettbewerbsfähigkeit ergreift. Dazu bereitet sich der Kreis gemeinsam mit dem Verband Region Rhein-Neckar intensiv auf den Wettbewerb RegioWIN vor, der aus dem europäischen Fond für regionale Entwicklung (EFRE) finanziert wird. Ziel ist die Entwicklung mindestens eines Projektes zur Förderung von Innovation und Nachhaltigkeit im Rhein-Neckar-Kreis.

Stärkung des Ländlichen Raums

Die Dörfer des Ländlichen Raums im Kraichgau und Odenwald stehen vor besonderen Herausforderungen. Exemplarisch belegt das die Bevölkerungsentwicklung. So hat der Verdichtungsraum des Kreises in den letzten vier Jahren über 6.000 Einwohner gewonnen, dessen Rand¬zone und der Ländliche Raum verloren im gleichen Zeitraum knapp 800 Einwohner. Daher ist es wichtig, die bestehenden Strukturförderinstrumente zu nutzen und seitens der Wirtschafsförderung aktiv zu bewerben. Das ist uns im Programmjahr 2013 mit dem Entwicklungsprogramm Ländlicher Raum (ELR) bereits gut gelungen. Die Zahl der Vorhaben stieg gegenüber dem Vorjahr von 7 auf 18 und das beantragte Fördervolumen von 0,56 Mio. auf 1,49 Mio. €. Parallel arbeitet die Wirtschaftsförderung intensiv an einer Beteiligung am laufenden Interessensbekundungsverfahren des europäischen Förderprogramms LEADER. Hier bestärkt uns das positive Resultat einer aktuellen Umfrage unter den Gemeinden, den arbeits¬intensiven Bewerbungsprozess um die LEADER Gebietskulissen weiter fortzuführen.

Hohe Nachfrage nach angebotenen Dienstleistungen

Im Portfolio der Dienstleistungen befinden sich außerdem bedarfsgerechte Angebote für Investoren, Unternehmen und die 54 Städte und Gemeinden. Dabei ist die Akquise und umfassende Betreuung von Investoren in enger Zusammenarbeit mit den Kommunen Chefsache. Investitionsobjekte finden sich in der von der Stabsstelle betreuten Gewerbeimmobilienbörse auf der kreiseigenen Homepage. Regelmäßig wurde auch die Funktion als Lotse- und Mediator in Verwaltungsverfahren in Anspruch genommen. Sehr oft konnten auch hilfreiche Kontakte für unsere Unternehmen im Netzwerk vermittelt werden. Als eine weitere gut nachgefragte Dienst-leistung ist die Fördermittelberatung wichtiger Bestandteil des Aufgabenspektrums.

 

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