Kunstverein präsentierte „Companie en Route“ in der Alten Fabrik
(cf – 4.12.21) Es war schon sehr beeindruckend, wie eine einzelne Schauspielerin das Publikum fast zwei Stunden lang zu fesseln vermochte, mehrere Charaktere verkörperte und mit der entsprechenden Gestik und Mimik und in verschiedenen Stimmlagen dem Ganzen einen nachhaltigen Eindruck vermittelte, in einem Stück, das viel erzählte. Soraya Mezhère spielte mal zart, wild und mal zärtlich, romantisch, heftig die „Gilgi – eine von uns“.
Gilgi, ein junges Mädchen im Köln der 1920er Jahre, kündigt ihre Stelle als Stenotypistin und zieht von Zuhause aus, weil sie die Bevormundung durch die Eltern leid ist. Doch auch das leichtsinnige, oberflächliche Leben mit dem Schriftsteller und Lebemann Martin ist keine Alternative. Als sie dann auch noch schwanger wird, entscheidet sie sich zu einem radikalen Neuanfang. Sie nimmt ihr Leben wieder in die eigenen Hände, verlässt ihren Freund und die gewohnte Umgebung und macht sich wirklich auf den Weg in die Selbständigkeit, in den Großstadtdschungel von Berlin.
Ganz egal, welche Person gerade sprach und handelte, Soraya Mezhère erweckte sie alle zum Leben, man meinte sie nicht nur zu hören, sondern auch zu sehen. Die in St. Ilgen aufgewachsene Schauspielerin schenkte uns einen bemerkenswerten Theaterabend. Das zahlreiche Publikum reagierte mit viel Applaus auf die grandios aufspielende Mezhère, der die Rolle der Gilgi wie auf den Leib geschneidert ist.
Wir freuen uns schon auf ein weiteres Gastspiel aus dem Repertoire der „Companie en Route“ im kommenden Jahr.
Christa Foß/Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
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