Leimener konnten auf dem Begegnungsfest Flüchtlinge persönlich kennenlernen
(fwu – 5.4.16) Die in Leimen untergebrachten Flüchtlinge befinden sich derzeit noch hauptsächlich im Camp in der Travemünder Straße, wo knapp 500 männliche Personen in einer Notunterkunft untergebracht sind. Im Stadtbild fallen sie lediglich deswegen auf, weil sie oft in kleinen Gruppen auf dem Weg zum Deutschkurs unterwegs sind. Einen persönlichen Kontakt zu einem Flüchtling haben bisher nur die wenigsten Leimener Bürgerinnen und Bürger. „Flüchtling“ ist daher für die meisten immer noch eine theoretische oder juristische Kategorie, der einzelne Mensch hinter dem Begriff „Flüchtling“ ist verborgen und fremd.
Mit einem Begegnungsfest wollten nun die Flüchtlingshilfe Leimen und die im „Camp“ untergebrachten Bewohner für interessierte Bürgerinnen und Bürger die Möglichkeit zu einem persönlichen Kennenlernen und somit zu einem besseren und verständnisvollerem Miteinander schaffen und hatten dazu in die Leimener Radsporthalle eingeladen.
Pünktlich um 14:15 Uhr erfolgte die Begrüßung der anwesenden Gäste durch jeweils einen Vertreter der hauptsächlich im Camp untergebrachten verschiedenen Volksgruppen, die aus Syrien, Afghanistan, Pakistan, Togo, Ghana, Irak oder dem Iran stammen.
Für die Stadt Leimen ergriff anschließend Bürgermeisterin Claudia Felden das Wort und bedankte sich besonders bei allen Mitgliedern der Leimener Flüchtlingshilfe, die gemeinsam mit den Flüchtlingen das Begegnungsfest ermöglicht hatten. Ihre kurze Ansprache war in schriftlicher Form auch in den hauptsächlich von den Flüchtlingen gesprochenen Sprachen verfügbar. Ein Vertreter der Flüchtlings-Kunstgruppe überreichte ihr als Zeichen des Dankes eine Fotocollage.
Musikalische Einlagen des Huub Dutch Duos, des Chors der Flüchtlinge, der Troubadoure und Trommelgruppe sorgten für beste Laune im Saal. In vielstündiger Arbeit hatten viele Flüchtlinge und Unterstützer in der Küche original arabische Spezialitäten zubereitet, die in der Halle serviert wurden und somit auch einen Einblick in weitgehend unbekannte kulinarische Kulturen bot. Finanziert wurde die Veranstaltung ausschließlich durch Sponsoren.
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