Leserbrief: Verbundkarte für Schwimmbäder

(jb – 4.7.13) Genauso, wie man das Rad nicht neu erfinden muss, verhält es sich mit der Verbundkarte für Schwimmbäder. Denn es gab sie bereits in den Jahren 2001 bis 2007. Bei dieser Karte handelte es sich um eine gemeinsame Jahreskarte, mit der die Inhaber sowohl die Frei- als auch die Hallenbäder in Wiesloch, Walldorf und Leimen besuchen konnten. Eine Karte für drei Bäder in der Region – eigentlich ein guter Anfang.

Joachim Buchholz, DIE LINKE Leimen

Joachim Buchholz, DIE LINKE Leimen

Doch weit gefehlt: Leimen stieg als erste Kommune mit Eröffnung des privatisierten Bäderparks aus. Dass der Bäderpark nach dem gescheiterten PPP-Modell wieder an die Stadt zurückfiel – mit allem damit einhergehenden Ärger und den Schulden, für die Leimen gebürgt hatte, ist eine Geschichte, die Leimen weiterhin beschäftigen wird. Mit Abriss und Neubau des alten Walldorfer Hallenbades war dann die Verbundkarte zwischenzeitlich vollkommen weggefallen.

Aber inzwischen gibt es sie wieder, gültig für die Bäder der beiden Städte Wiesloch und Walldorf. Sie ist ab Kaufdatum 365 Tage lang gültig und berechtigt zum beliebigen Besuch der Bäder in Wiesloch und Walldorf. Sie ist gegenüber der regionalen Jahres- bzw. Saisonkarte allerdings teurer: So kostet die Jahres-Verbundkarte für Erwachsene 182,00 €, für Ermäßigte 136,50 € und für Kinder (7-17 Jahre) 125,50 €. Gegen einen Aufpreis von 8,00 € ist die Nutzung der Sauna in Walldorf möglich.

DIE LINKE begrüßt die neue Verbundkarte als ersten Schritt, hält sie allerdings für zu teuer. Aber ungeachtet dessen, sollte Leimen trotzdem Beitrittsverhandlungen für den Schwimmbadverbund aufnehmen. Denn von der Mitgliedschaft im Verbund würden nicht nur die Leimener Bürger profitieren, sondern auch die Anderen: Bei heißen Sommertagen kommt das viel zu kleine Leimener Freibad schon jetzt an seine Grenzen, während das Wieslocher und Walldorfer Freibad mit 120.000 Besuchern, trotz des schlechten Wetters im letzten Jahr, noch Luft nach oben hat.

Anders sieht es beim Walldorfer Hallenbad aus. Mit 210.000 Besuchern konnte das Bad einen Rekord verbuchen, obwohl die reinen Schwimmer gerne ins Leimener Hallenbad ausweichen. Im Übrigen war und ist DIE LINKE der Meinung, dass Bildung – und dazu gehört auch Kultur – für alle bezahlbar und bei nachweislich geringem Einkommen völlig kostenfrei sein muss. Eine Kulturkarte, deren Besitzer alle Kultureinrichtungen in der Metropolregion nutzen kann, wäre der Hit. Aber das ist momentan leider noch Zukunftsmusik – über die es sich allerdings in jedem Fall lohnt, nachzudenken.

Joachim Buchholz – www.dielinke-leimen.de

 

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1 Kommentar für “Leserbrief: Verbundkarte für Schwimmbäder”

  1. I_Schmidt

    Zum Unterthema “bezahlbare und kostenfreie Kultur und Bildung“, welche DIE LINKE wünscht:
    Dies ist sozialistisches Wunschdenken. Nichts ist kostenfrei.
    Arbeitet ein Bildungsanbieter oder Kulturschaffender dauerhaft ohne Gegenleistung, also Bezahlung? Fließt ein Liter Wasser kostenlos ins Schwimmbecken? Wird Strom für das Theater ohne Rechnung geliefert? Sicher nicht. Hier wird das Pferd wieder vom Schwanz her aufgezäumt. Anschließend wundert sich die Politik wieder, warum es nicht vorwärts geht. Mit diesem Vorschlag, so er umgesetzt würde, wird von der einen Gruppe genommen um es denen zu geben, die nach Meinung der Linken die Bedürftigen sind. Nun werden die einen mit höheren Abgaben belastet und die anderen hängen am Tropf vom Staat. Das ist ungerecht und unsozial. Das ist Bevormundung und das Treiben in die Abhängigkeit vom Staat.
    Alkohol, Drogen und Staat. Abhängigkeit ist immer schlecht.
    Richtig wäre es, um mal einen Anfang zu machen, die Besteuerung der Renten aufzuheben und die Lohnsteuer zu streichen. Das was dann schon mehr im Geldbeutel wäre, könnten die Bürger vor Ort, um beim Thema zu bleiben, in Schwimmbäder, Theater oder Bildung stecken. Ganz ohne dass dem einen genommen und dem anderen gegeben wird. So aufgezäumt, läuft es dann auch in die richtige Richtung.
    Ingo Schmidt, Leimen, Partei der Vernunft

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