Leserbrief: Wann wird die Geschwister-Scholl-Schule Gemeinschaftsschule?

Joachim Buchholz, DIE LINKE Leimen

Joachim Buchholz, DIE LINKE Leimen

(jb – 1.3.13) Im Gegensatz zu anderen Grund- und Werkrealschulen in der Region blieb die Geschwister Scholl-Schule in St. Ilgen bisher von drastisch sinkenden Schülerzahlen verschont. Dies, obwohl nach dem Wegfall der verbindlichen Grundschulempfehlung Eltern ihre Kinder oft auf eine weiter entfernte Realschule oder direkt aufs Gymnasium schicken, anstatt auf die wohnortnahe Werkrealschule.

Doch unabhängig davon gehen mittel- und langfristig die Schülerzahlen beim bisherigen gegliederten Schulsystem nach unten. Auch sind in keinem anderen Land Europas die Bildungschancen junger Menschen derart vom Gelbeutel ihrer Eltern abhängig wie bei uns. Die Gemeinschaftsschule soll dazu beitragen den Bildungserfolg von der sozialen Herkunft zu entkoppeln: Eine leistungsstarke und zugleich sozial gerechte Schule, die sich am Leistungsprinzip und der Chancengleichheit orientiert.

Durch längeres gemeinsames Lernen und durch individuelle Lernformen will man der Unterschiedlichkeit der Schüler gerecht werden. Zu den wesentlichen Merkmalen gehört, dass Schüler alleine und in Gruppen lernen und Lehrer im Team arbeiten. Dazu kommen individuelle Lern- und Förderpläne sowie Praktika von Schülern in verschiedensten Lebensbereichen.

In Bammental – einer Nachbargemeinde Leimens – existiert bereits seit dem Schuljahr 2012/2013 eine Gemeinschaftsschule, deren Einzugsgebiet auch die Leimener Stadtteile Gauangelloch, Ochsenbach und Lingental umfasst. In Heidelberg kommen die Waldparkschule und die Geschwister-Scholl-Schule in Kirchheim hinzu.

Alle weiterführenden allgemein bildenden Schulen können sich zur Gemeinschaftsschule entwickeln. Voraussetzung ist ein Antrag des Schulträgers mit Zustimmung der Schulkonferenz. Der Antrag muss ein pädagogisches Konzept, das konsequent individuelles und kooperatives Lernen in den Mittelpunkt stellt, und eine Mindestschülerzahl enthalten. Außerdem müssen die baulichen Voraussetzungen der Schule gegeben sein.

Eine Gemeinschaftsschule ist in den Klassenstufen 5 -10 an mindestens drei oder vier Tagen pro Woche verpflichtende Ganztagsschule, auch die Schulverpflegung in Form eines warmen Mittagessens gehört dazu. Das alles ist natürlich nicht zum Nulltarif zu haben.

Während die Schulleitung ein pädagogisches Konzept erarbeiten muss, sind Stadtverwaltung und Gemeinderat gefordert, Haushaltsmittel für das bauliche Konzept – wie den Neubau einer Schulmensa – in den nächsten Haushaltsplan einzustellen.

Joachim Buchholz,  www.dielinke-leimen.de

 

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1 Kommentar für “Leserbrief: Wann wird die Geschwister-Scholl-Schule Gemeinschaftsschule?”

  1. I_Schmidt

    Das Bildungswesen ist in Deutschland überwiegend seitens des Staates monopolistisch organisiert. Die Gemeinschaftsschule zementiert dies. Somit wird sich an der Qualität der Bildung nichts verbessern. Ganz im Gegenteil. Durch den Trend alles gleichmachen zu wollen, wird der Individualität unserer Kinder nicht nachgekommen. Die Gemeinschaftsschule ist eine derbe Missachtung der Individualität unserer Kinder. Die Mehrheit der Eltern lehnen das Projekt Gemeinschaftsschule korrekterweise strikt ab. Dass trotzdem dieses Projekt weiter vorangetrieben werden kann, liegt leider an der Trägheit der Bürger, die jeden Unsinn seitens der Politik hinnehmen.
    Eine Gemeinschaftsschule ist Bildung nach Art „volkseigener“ Betriebe.
    An allen Ecken stimmen Eltern, Lehrer und Politiker überein, dass das Bildungssystem überarbeitet werden muss. Statt dem Wettbewerb mehr Raum zu geben und die Vielfalt zuzulassen, kommt jetzt der Sozialismus in reiner Form daher. Statt den Eltern die Wahlmöglichkeit des Bildungsanbieters zu geben, wird weiter vereinheitlicht. Nicht Gemeinschaftsschule heißt die Lösung, sondern den Zugang zu privaten Bildungsangeboten zu erleichtern. Der Wettbewerb hilft der Qualität der Bildung auf die Sprünge. Der Anbieter muss zunächst von seiner Leistungsfähigkeit überzeugen, bevor Eltern ihre Kinder zum Unterricht schicken. Dann muss auch eine Gemeinschaftsschule sich dem Wettbewerb stellen. In der Gemeinschaftsschule wird jetzt jedoch das Niveau der Bildung nur noch weiter sinken da keine Wahlmöglichkeit besteht.
    Vielleicht ist das ja der Sinn dieses Projektes.

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