Maria-Sibylla-Merian-Weg eingeweiht: Fuß- und Radweg im Freizeitgebiet Fischwasser

(1.8.23 – mu) Die Arbeiten am Jugendzentrum „Basket 2“ am Fischwasser gehen in die letzte Phase und ein weiterer Baustein konnte nun fertiggestellt werden. Ein rund 150 Meter langer Verbindungsweg erhielt am Donnerstag, dem 27. Juli 2023 den Namen „Maria-Sibylla-Merian-Weg“ und erinnert damit an die Naturkundlerin und Insektenforscherin, die im frühen 18. Jahrhundert auf diesem Gebiet bahnbrechendes leistete.

Oberbürgermeister Hans Reinwald enthüllte zusammen mit Gemeinderäten das Straßenschild, an dem ein gespendetes kleines Zusatzschild an diese bedeutende Frau der deutschen Wissenschaftsgeschichte erinnert.

Über Maria-Sibylla Merian

Maria-Sibylla Merian war eine bedeutende deutsche Naturforscherin, Künstlerin und Entdeckerin des 17. Jahrhunderts. Sie wurde am 2. April 1647 in Frankfurt am Main geboren und wuchs in einer Künstlerfamilie auf. Schon früh zeigte sie Interesse und Talent für die Natur und begann, Insekten und Pflanzen zu studieren.

Im Alter von 18 Jahren heiratete sie den Maler Johann Andreas Graff und zog mit ihm nach Nürnberg, wo sie ihre eigenen botanischen Studien begann. Sie arbeitete intensiv mit Mikroskopen und begann, detaillierte Zeichnungen von Blumen, Pflanzen und Insekten anzufertigen.

Von 1699-1701 bereiste Merian mit ihrer Tochter Dorothea Surinam in Südamerika, um die Pflanzen- und Insektenwelt zu studieren. Dies war zu dieser Zeit eine außergewöhnliche Unternehmung für eine Frau allein. Ihre Expedition war ein großer Erfolg, und ihre aufwändigen Illustrationen und Beschreibungen von tropischen Pflanzen und Insekten wurden weithin anerkannt.

Nach ihrer Rückkehr nach Europa konnte Merian aufgrund ihrer einzigartigen Expertise und wunderschönen Kunstwerke viele berühmte Sammler, darunter auch Könige und Königinnen, beeindrucken. Sie wurde zu einer der angesehensten Naturkundlerinnen ihrer Zeit.

Maria-Sibylla Merian veröffentlichte mehrere Bücher, darunter „Neues Blumenbuch“ und „Der Raupen Wunderbare Verwandelung und Sonderbare Blumennahrung“, die bis heute als Meisterwerke der naturkundlichen Illustration gelten.

Sie starb am 13. Januar 1717 in Amsterdam, hinterließ jedoch ein dauerhaftes Erbe für die Naturforschung und botanische Kunst. Ihre präzisen Darstellungen von Pflanzen und Insekten trugen zu einem tieferen Verständnis der Natur bei und inspirieren bis heute Forscher und Künstler auf der ganzen Welt.

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