Pater Anselm Grün: „Wege zu einem guten Miteinander“ im ausverkauften Rosensaal

(ank – 14.4.25) Heute scheint vielen das Recht auf individuelle Entfaltung wichtiger zu sein als die Gemeinschaft. In der Gemeinschaft zu leben – sei es in der Familie, in der Gemeinde, in der Firma – ist nicht immer einfach. Aber die Gemeinschaft ist auch eine Chance, persönlich zu wachsen. Und ohne ein gutes Miteinander wird unsere Gesellschaft in dieser globalisierten Welt immer weniger gelingen. Die Regel Benedikts gibt uns wichtige Impulse, wie unser Miteinander in den verschiedenen Gruppierungen gelingen kann.

Dies waren die einführenden Worte von Pater Anselm, der die rund 190 Gäste im komplett ausverkauften Rosensaal des Bürgerhauses in Leimen begrüßte. Die Gäste kamen von nah und fern, um den Worten des weltbekannten Seelsorgers zu lauschen. Man hätte eine Stecknadel fallen hören, so leise war es im Veranstaltungssaal, als der Benediktinermönch in seinem Vortrag fortfuhr.

Zunächst muss man mit sich selbst im Reinen sein, bevor man mit anderen Menschen gut umgehen kann. Das Zauberwort lautet hier zu vergeben, was nach Pater Anselm Grün nicht unbedingt versöhnen bedeuten muss.

Die Vergebung erfolgt in fünf Schritten. Der erste Schritt besteht darin, den Schmerz zu zulassen, auch wenn man das vielleicht nicht wolle, weil es unangenehm sei. Dennoch sei dies erforderlich, auch wenn das Thema schon weit in der Vergangenheit, etwa in der Kindheit liege.

Der nächste Schritt, der zweite Schritt, ist die Wut. Pater Anselm Grün betonte, dass zur Versöhnung immer zwei Menschen gehören. Er nannte hierbei etwa Beispiele von Frauen, die in der Kindheit von ihren Vätern missbraucht wurden. Eine Frauen habe ihm erzählt, dass sie bis zum Alter von 40 Jahren aufgrund des Missbrauchs nie gelebt, nur funktioniert habe und erst mit einer Therapie daraus heraus brechen konnte.

Diese Frau sei sehr alt geworden, habe die restliche Zeit des Lebens noch genießen können. Seine eigene Mutter habe im hohen Alter die letzten Jahre ihres Lebens eine Sehkraft von 3 % gehabt und habe ihr Schicksal so angenommen, erzählte der bekannte Pater. Sie sei fein damit gewesen, weil sie das angenommen hatte.

Abschließend sagte Pater Anselm Grün, dass weitere Wege zu einem guten Miteinander mit ehrlicher und authentischer Kommunikation und offenen Gesprächen, bei dem man ehrlich und respektvoll seine Gedanken und Gefühle teilt und wirklich aufmerksam zuhört, einhergehen.

Am Ende seines sehr informativen wie auch zum Nachdenken anregenden, aber auch reflektierenden Vortrags lud Pater Anselm Grün alle Zuhörenden zu einem spirituellen und meditativen Ritual ein, welches er oftmals am Ende seiner Vorträge und Seminare durchführt.

Alle Gäste waren eingeladen aufzustehen und die Augen zu schließen. Die Arme sollten vor dem Körper gekreuzt werden. Dann sprach der erfahrene Seelsorger religiöse Worte zu seinem Publikum.
Im Anschluss stand Pater Anselm Grün für Gespräche, Fotos und Autogramme sowie für Buchsignaturen im Foyer des Rosensaals zur Verfügung.

Noch ein paar Worte zu Pater Anselm Grün.

Grüns eigener Weg ging relativ zielstrebig zur geistlichen Laufbahn. Geboren wurde er am 14. Januar 1945 im unterfränkischen Junkershausen (Landkreis Rhön-Grabfeld) als Wilhelm Grün. Seine Kindheit verbrachte er in der Nähe von München. Grün wuchs mit drei älteren und drei jüngeren Geschwistern auf. Seine Eltern hatten ein Elektrofachgeschäft.

Als Kind wollte Grün angesichts der Zerstörungen des Krieges nach eigenen Angaben zunächst Maurer werden. Doch der Wunsch änderte sich mit der Erstkommunion.

Ins Benediktinerkloster Münsterschwarzach kam Grün über einen Onkel väterlicherseits, der bereits dort lebte. Grün besuchte zunächst das Internat. Nach seinem Abitur 1964 trat er in die Abtei der Missionsbenediktiner ein und erhielt den Ordensnamen «Anselm» – in Anlehnung an den heiligen Anselm von Canterbury. Grün studierte Theologie und Betriebswirtschaftslehre, um sich auf seine anschließende langjährige Tätigkeit als wirtschaftlicher Leiter der Abtei vorzubereiten.

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