Professor Dietrich Pelte zur Energiewende

Ein grundsätzlicher, globaler, physikalischer Blick auf die Energiewende – Professor Dietrich Pelte sieht Erfolgsaussichten sehr kritisch

557 - Pelte Buch(bs – 17.6.13) Gemeinsam hatten Brigitte Steinle für den CDU Stadtverband Leimen und Dr. Albrecht Schütte für den Arbeitskreis Energie und Umwelt der CDU Rhein-Neckar zu einem sehr spannenden Vortrag eingeladen. Professor Dietrich Pelte vom physikalischen Institut der Universität Heidelberg betrachtete die angedachte Energiewende in Deutschland in einen globalen Zusammenhang. Dabei basieren seine Gedanken physikalisch auf der Tatsache, dass die Basis aller Entwicklungen auf der Erde die Entropieproduktion ist, für die thermische Energie benötigt wird.

Natürliche Prozesse (z.B. Photosynthese) nutzen die Sonnenenergie. Allein der Mensch bezieht diese Energie durch Wandlung aus fossilen Energien und erzeugt damit wachsenden Wohlstand für eine wachsende Weltbevölkerung. Professor Pelte legte dar, dass ein Umstieg auf Erneuerbare dann den Menschen und seinen Energiebedarf in direkte Konkurrenz zur Natur bringt. Es würden also natürliche Prozesse sich verändern oder sogar zum Erliegen kommen. Konkret zeige sich dies z.B. in einem Wettbewerb zwischen menschlichem Energiehunger und der Artenvielfalt.

557 - PelteIm Detail ging Professor Pelte auf die erneuerbaren Energien bezüglich ihrer Energiedichte und Entropieproduktion ein. Auch hier hatte er keine „guten“ Nachrichten zu verkünden. So brauchen Solarzellen 36 Mal so viel Fläche wie Wasserkraft und der Strom muss dann gespeichert werden. Und dieser Flächenverbrauch hat dann wieder Auswirkungen auf z.B. den (lokalen) Klimahaushalt. Quintessenz:. Die aktuell in der Diskussion befindlichen erneuerbaren Energien können den globalen Energiehunger nicht im Entferntesten decken, ohne die Umwelt zu verändern.

Zum Abschluss seines Vortrages sagte Professor Pelte für das Jahr 2050 eine globale Energielücke von fast 40% vorher, obwohl sich der Beitrag der Erneuerbaren an der globalen Energieversorgung bis dahin mehr als vervierfacht haben wird. Annahmen dabei waren: Ein weltweites Bevölkerungswachstum auf 10 Milliarden Menschen bis 2050, ein moderates Wirtschaftswachstum (1% für reiche Länder, 3% für solche mit Nachholbedarf) und einer weiteren Steigerung der Energieeffizienz wie in den letzten Jahren.

An dieses unerwartete, aber klare Fazit schloss sich eine intensive und interessante Diskussion an. Dabei prallte die Welt des Wünschbaren wiederholt auf die harte Realität aus Zahlen, Fakten und physikalische Gesetzen. Auch wenn in Deutschland gewisse Dinge erreicht werden können, setzt das eben die globalen Aussagen des Vortragenden nicht außer Kraft. Deutliche Kritik wurde von mehreren Besuchern an der einseitigen Berichterstattung von Politik und Medien geäußert. Gerade wissenschaftlich fundierte Meinungen müssten ausreichend dargestellt werden, auch wenn sie die Erfolgsaussichten für die Energiewende kritisch sehen. Die Diskussion um dieses Thema muss ehrlich und faktenbasiert geführt werden. Wie sonst kann – trotz globaler Konkurrenz um Ressourcen – auch zukünftig Energie in Deutschland finanzierbar bleiben und dabei so umweltschonend wie möglich genutzt werden?

 

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