Ratsherren-Initiative: Renovierter Bärentor-Brunnen verschönert Rathausstraße
(fwu – 24.9.13) Rechtzeitig zur Leimener Weinkerwe wurde die Sanierung des Eingangsabschnittes der Rathausstraße vom Gasthaus zum Bären bis zum Rathaus fertiggestellt und konnte bereits offiziell eingeweiht werden, auch wenn noch einige kleinere Restarbeiten verblieben sind. Nicht bei der Sanierung berücksichtig wurde der ziemlich heruntergekommene Brunnen aus Beton direkt am Beginn der Rathausstraße.
Ungeklärten Alters (19. Jahrhundert?), namenlos, morsch und ohne funktionierende Technik fristete er sein unscheinbares Dasein und war dem weiteren Verfall preisgegeben. Dies stieß den Ratsherren Wolfgang Stern und Hans Appel übel auf, kennen sie diesen Brunnen doch bereits aus ihrer Kindheit. Für sie gehört der Brunnen hierher und zum Stadtbild und sie organisierten in Eigeninitiative eine vollständige Sanierung aller defekten und teilweise zerstörten Teile.
Unterstützung erfuhren sie dabei durch die Technischen Betriebe Leimen (TBL), die bei der Demontage, dem Wiederaufbau und dem Wasserzu- und Abfluß halfen. Das Gasthaus zum Bären steuerte die elektrische Versorgung der Pumpe bei und befreundete Handwerker und bei Hans Appel die eigene Firma übernahmen Teile der Sanierung. Der Beton mußte gereinigt und fehlende Stücke ersetzt werden, es folgte eine Imprägnierung, die den Brunnen wetterfest macht. Zu- und Ablauf waren schwer angegriffen (Rost) und mußten ebenfalls aufwändig wieder in einen funktionierenden Zustand versetzt werden. Insgesamt erforderten die Sanierungsarbeiten mehrere Monate und eine vierstelligen Geldbetrag, der über Spenden aufgebracht wurde, den Löwenanteil brachten dabei die Initiatoren auf.
Im Rahmen einer kleiner Feierstunde wurde nun am Kerwemontag nach der Bundestagswahl der in frischem Glanze erstrahlende Brunnen von Oberbürgermeister Wolfgang Ernst wieder in Betrieb genommen. Er bedankte sich bei Wolfgang Stern und Hans Appel für ihr hohes Engagement und lobte ihre Initiative als vorbildlich für das Gemeinwesen. Mit dem sanierten Brunnen am Eingang zur Rathaussstraße erhielte der kleine Platz ein Gesicht und im Oktober würde auch noch ein neuer Baum vor dem Brunnen gepflanzt, der das Bild komplettiere. Was nach Meinung vieler vor allem älterer Bürger an dieser Stelle jedoch noch fehlt, ist eine überdachte Sitzgelegenheit, die das Warten an der neben dem Brunnen liegenden Bushaltestelle erleichtern würde.
Auch ein Schild „Kein Trinkwasser“ muß aus rechtlichen Gründen noch am Brunnen angebracht werden. Denn obwohl aus dem Hahn tatsächlich Trinkwasser läuft, kann natürlich für das Wasser im Brunnen keine Reinheitsgarantie übernommen werden. TBL-Chef Kuhn und Bürgermeisterin Felden probierten das frische „Hahnewasser“ auch gleich aus und kamen zu der Feststellung, daß es echt Leimener Wasser sei. Für die Teilnehmer der Feierstunde kredenzte Bejamin Stalf, Wirt des Gasthauses Zum Bären, ein Glas Sekt.
Ob der noch namenlose Brunnen sich demnächst offiziell „Bärentorbrunnen“ nennen darf, wird in einer der nächsten Gemeinderatssitzungen entschieden. OB Ernst kündigte an, dies auf die Tagesordnung zu setzten. Damit stünde dann einem „Bärenplatz“ mir Gasthaus zum Bären und Bärentorbrunnen ja an sich nichts mehr im Wege.
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