Sandhäuser Delegation zu Gast in der franz. Partnergemeinde Lège-Cap-Ferret
(mbr – 17.6.25) Freundschaft will gepflegt werden – also machte sich eine insgesamt 92 Frau-und-Mann-große Delegation von Sandhausen aus auf die Reise ins französische Lège-Cap-Ferret, um die seit 1980 währende Gemeindepartnerschaft, die einen Großteil ihrer Triebkraft von den tollen Beziehungen der Feuerwehren erhält, zu erneuern. Erstmals waren zudem zwei Radler aus der Hopfengemeinde aufgebrochen und sagten nach 14 Tagen und 1128 Kilometern ebenfalls vor Ort zwischen Atlantik und Bassin D’Arcachon „Hallo“.
Am Vorabend von Chrsti Himmelfahrt starteten die Busreisenden und kamen nach 16 Stunden Fahrt in der rund 50 Kilometer von Bordeaux entfernten französischen Gemeinde an. Im Rathaus wurden die Gäste aus Deutschland in Empfang genommen – die Begrüßung der Damen und Herren um Maire Philippe De Gonneville sowie um Bürgermeister Hakan Günes fiel herzlich aus. Der Tag des Ankommens war dann den kleineren oder größeren Unternehmungen innerhalb der Gastfamilien gewidmet.
Busse nach Bordeaux standen dagegen am Freitagvormittag parat und brachten die Freundinnen und Freunde ins dortige Weinmuseum. Das multimediale Erlebnismuseum Cité du Vin feiert die tausendjährige Weinkultur in Bordeaux und dem Rest der Welt. Die schimmernde Architektur am Ufer der Garonne erinnert an einen im Glas geschwenkten Wein. Auf dem Ranking von National Geographic war es zwischenzeitlich auf Platz 7 der weltweit besten Museen geführt. Hatte die Cité du Vin auf den Geschmack gebracht, sollte dieser bei einer Verkostung im Anschluss im Fokus stehen.
Vom Balkon aus gefiel der Blick über den Fluss und die Stadt, ehe es auf ein Schiff ging, um das Mittagessen zu genießen. Zeit sich in Bordeaux, der Welthauptstadt des Weines, umzuschauen, bestand freilich auch, wenngleich bei über 30 Grad die Suche nach Kühle und Erfrischung Hochkonjunktur hatte.

Die Radler Max Köhler und Tobias Eberle, die von Sandhausen in die französische Parntergemeinde gefahren waren, werden in Lège-Cap-Ferret gebührend empfangen. Fotos: Gemeinde Sandhausen
Zurück in Lège-Cap-Ferret wurden die Pedaleure aus der deutschen Hopfengemeinde im Rathaus empfangen: Max Köhler und Tobias Eberle sorgten für einen besonderen Moment in der Geschichte der Jumelage, indem sie mit ihren Gravelbikes nicht nur die Ländergrenze überwunden, sondern auch 1128 Kilometer hinter sich gelassen hatten. Die Musikvereine von Sandhausen und Lège-Cap-Ferret spielten dazu auf. Der Freitagabend wurde ansonsten in den Gastfamilien verbracht.
Tag drei nutzten die französisch-deutschen Freundinnen und Freunde um beim Markt vor dem Rathaus dem Platzkonzert der beiden Musikvereine fröhlich zu lauschen. Das noch recht neue, sehr gute Verhältnis beider Vereine zeigt einmal mehr, dass Musik einfach verbindet. Zum Mittagessen blieben Gastgeberfamilien und Gäste unter sich, ehe eine historische Rallye in Village de Piraillan auf dem Programm stand.

So klingt Freundschaft: Beide Musikvereine musizieren am Samstagabend nahe eines alten Bahnhofs gemeinsam.
Abends gab der Alte Bahnhof vor Ort eine schöne Kulisse ab, wo die einheimischen Schülerinnen und Schüler „Der kleine Prinz“ inszenierten – auf Deutsch wohlgemerkt, was ein Unterrichtsfach ist. Dazu passt, dass sich unter den Busreisenden auch Mädchen befanden, die ihre französischen Pendants während des Schüleraustauschs zwischen dem Collège Jean Cocteau und dem Friedrich-Ebert-Gymnasium Sandhausen kennengelernt hatten. Beide Bürgermeister betonen und sind sehr froh, dass die Gemeindepartnerschaft nicht zuletzt vom Nachwuchs getragen und damit weitergetragen wird.
Bürgermeister Hakan Günes überreichte als Mitbringsel einen Apfelbaum, der als Symbol dafür, dass „die Freundschaft Früchte trägt“ angesehen werden dürfe. Sein französischer Amtskollege händigte im Gegenzug einen Surfer auf einem Surfbrett mit integrierter Lampe aus, der ein Sinnbild dafür gibt, dass die Beziehungen beider Orte „weiter von der Welle der Freundschaft getragen“ werden. Philippe De Gonneville würdigte die Anfang Mai verstorbene Karin Kirchhoff, die für die innige deutsch-französische Partnerschaft gebrannt habe.
Die Freundinnen und Freunde aus beiden Ländern frönten bald dem Buffet, das beispielsweise mit Austern oder Spanferkel edel wie lecker daherkam. Die französische Band erfreute mit heimischem Liedgut, ehe Gemeinderätin Beate Würzer ihre schöne Stimme hören ließ. Dass Hakan Günes Gitarrenspiel pflegt, blieb an diesem Abend kein Geheimnis ebenso wie die Tatsache, dass der Dirigent des französischen Musikvereins sein Handwerk an der Trompete versteht.
Am Tag darauf stand fest, dass die Reise mal wieder zu kurz war, der Dank der deutschen Gäste war den französischen Gastgebern gewiss. Nächstes Jahr wollen die Franzosen sehr zahlreich nach Deutschland kommen – jedenfalls kündigte Maire Philippe De Gonneville eine große Delegation an. Darauf freuen sich die Sandhäuserinnen und Sandhäuser, unter denen sich Altgemeinderätin Inge Herzog und Altgemeinderat Thomas Schulze ebenso befanden wie die weiteren Gemeinderäte Nicole Heidinger, Uwe Herzog, Inge Marc-Baier, Jonas Scheid, Petra Weiß, Philip Weiß sowie Heidi Seeger, jetzt schon.
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