Tierheim Heidelberg – Leimens Kosten für Fundtiere steigen 2013 um fast 200 %

1777 - Katzen 2

Ausgesetze Katzenjunge im Tierheim Heidelberg

(fwu) Nach dem Gesetz ist die Stadt Leimen gesetzlich verpflichtet Fundtiere unterzubringen. Hierzu bestand seit 1998 eine Vereinbarung mit dem Tierheim Heidelberg, bei der je Tier und Unterbringungstag abgerechnet wurde. Die Kosten für einen Hund betrugen dabei 12,68 € pro Tag und für eine Katze 6,50 € pro Tag. Die Kosten summierten sich im Jahr 2010 auf 3.684 € und im Jahr 2011 auf 4.750 €.

Bei einer Verlängerung des Vertrages forderte nun das Tierheim kurzfristig statt der Abrechnung über eine solche Fallpauschale eine neue auf die Größe der Einwohnerschaft der Stadt bezogene Pauschale in Höhe von 0,50 € je Einwohner. Dieses bedeutet für das Jahr 2013 pauschal Kosten in Höhe von 13.850 € für die 27.500 Hauptwohn- und 200 Nebenwohnsitze! Da auch das Tierheim in Sinsheim (0.50 € je Einwohner) und Tom-Tatze in Walldorf (1,50 € je Einwohner!!) so abgerechnen, blieb dem Gemeinderat laut einhelliger Ansicht keine andere Wahl, als dem Abschluß einer Vereinbarung zu diesen Konditionen (einstimmig!) zuzustimmen. Dies entspricht einer Kostensteigerung von fast 200 % oder 9.100 € gegenüber 2011.

Unser Kommentar dazu: Es ist nicht nachvollziehbar, wieso das Tierheim laut Beschlußvorlage „kurzfristig“ die Konditionen so ändern und damit Verwaltung und Gemeinderat zur Zustimmung „nötigen“ kann. Eine rechtzeitige Information, die auch die Chance bietet, in Ruhe Alternativen zu entwickeln, wäre wohl fairer gewesen.

Unser Angebot: Wir veröffentlichen gerne von jedem aufgefundenen Hund und jeder aufgefundenen Katze einen ausführlichen „Steckbrief“ mit Bild(ern), um den gewissenlosen Halter aufzufinden, der dann für diese Kosten (und den Transport) aufkommen muß.

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1 Kommentar für “Tierheim Heidelberg – Leimens Kosten für Fundtiere steigen 2013 um fast 200 %”

  1. A_Bormann

    Ich möchte dem hier gezeichneten Bild „Tierschutzverein Heidelberg = böser Gebührenerhöher – Stadt Leimen = arme Melkkuh“ meine eigene Sichtweise entgegensetzen:

    Lt. Aussage des Verfassers besteht diese Gebührenvereinbarung zwischen dem Tierheim Heidelberg und der Stadt Leimen seit 1998. Unter dem Gesichtspunkt kontinuierlich gestiegener Preise für Energie, Wasser, Abwasser und Futter, wachsender Tierarzt- und Unterhaltungskosten und eines stetig anwachsenden Investitionsstaus in vielen Tierheimen wäre das wohl eher ein Grund, sich beim Tierschutzverein für die langjährig gleichbleibend gewährten, günstigen Konditionen zu bedanken. Auch wenn die bisherige „Fallpauschale“ für die Gemeinde sehr günstig war – kostendeckend für das Tierheim war sie sicher nicht! Die Aufwendungen für fest angestelltes Personal, für Grundstücke und Energie entfallen ja nicht, wenn die Stadt Leimen gerade mal kein oder nur wenige Fundtiere in Betreuung gegeben hat.

    Das Ergebnis einer breit angelegten Untersuchung hat ergeben, dass die Kommunen in Deutschland ca. 25 % der Kosten der Tierheime übernehmen. Sie rufen dagegen aber 80 % der Gesamtleistung ab, die die Einrichtungen mit ihrer Arbeit erbringen. Man muss kein Mathematikgenie sein, um die vorhandene Diskrepanz zu erkennen!

    Wenn ich das Geschriebene richtig interpretiere, bestehen Vereinbarungen der Stadt Leimen mit insgesamt 3 Tierheimen (Heidelberg, Sinsheim und Walldorf), die zu Gesamtaufwendungen von 69.250 €/Jahr führen.
    Ließe sich mit diesem Jahresbugdet ein gemeindeeigenes Tierheim kostendeckend führen, dann wäre die Stadt Leimen sicher schon lange nicht mehr in der Situation, sich jetzt „nötigen“ lassen zu müssen. Übrigens: Allein das Hundesteueraufkommen der Stadt beträgt jährlich ca. 70.000 €. Ich kann also keine Gegebenheiten erkennen, die es rechtfertigen, sich hinsichtlich dieser Gebührenänderung zu echauffieren!
    Bevor jetzt jemand die „Hundehaufen-Keule“ ausgräbt: Das Stadtbild Leimens leidet meines Erachtens in viel größerem Ausmaß unter weggeworfenen McDonalds-Tüten, Kaffeebechern, Bier- und Schnapsflaschen sowie illegal entsorgten Restmüllsäcken, Gartenabfällen, Schrott und Altmöbeln als an nicht entsorgten Hundehaufen!

    Ich als steuerzahlender Einwohner der Stadt Leimen kann mich für die Verwendung von 2,50 € pro Einwohner und Jahr zugunsten der Tierheime viel eher erwärmen, als z. B. für ein – mehrheitlich durch den Gemeinderat abgenicktes – 100.000 € Geschenk an die katholische Kirche zur „Aufhübschung“ des Gotteshauses – eine Zuwendung an eine Gemeinschaft (oder gar ein Wirtschaftsunternehmen), deren „Mitgliedsbeitrag“ mit 8 % der Einkommenssteuer ihrer Mitglieder wesentlich höher ist, als der Jahresbeitrag in einem Tierschutzverein.

Kommentare sind geschlossen

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