Vier Tonnen gesammelte Eicheln dienen als Saatgut für Waldverjüngung

(Foto: Landratsamt Rhein-Neckar-Kreis) Die ersten Säcke mit gesammelten Eicheln stehen zum Abholen bereit

(rnk – 3.12.22) Vor Kurzem waren im Stadtwald Sinsheim viele fleißige Hände bei der Saatguternte im Einsatz. In zwei insgesamt etwa 12 Hektar großen Traubeneichen-beständen (Quercus petraea) im Stadtwald Sinsheim wurden durch die Erntefirma Schlör und unter der Regie von Revierleiter Rüdiger Keller innerhalb von zehn Tagen fast vier Tonnen Eicheln gesammelt.

Eine Eiche mit einer großen, gut ausgebildeten Krone kann theoretisch bis zu 100 Kilogramm Samen pro Jahr produzieren. Allerdings ist nur etwa jedes fünfte bis siebte Jahr so ein gutes „Mastjahr“.

An der Sammelstelle in der Halle des Bauhofs Sinsheim-Steinsfurt wurden die Säcke mit den gesammelten Eicheln zwischengelagert. Beim Wiegetermin wurden die Säcke einzeln gewogen und das Gesamtgewicht ermittelt.

Die Arbeit ging zügig voran, die beiden Transporter der Firma Schlör waren schnell beladen. „Die Eicheln sind durch die milde Witterung und die Feuchtigkeit schon am Keimen. Sie sind nicht sehr lange lagerfähig und sollten so schnell wie möglich an die Baumschulen zur Aussaat weitergegeben werden“, erklärt Josef Schlör, Inhaber des gleichnamigen Wald- und Gehölze-Saatguthandels aus Wertheim. „Ich beobachte seit Jahren, dass es unter den geänderten Klimabedingungen immer öfter zu sogenannten „Notmasten“ mit wesentlich geringeren und qualitativ schlechteren Erträgen kommt. Es wird immer schwieriger gutes Saatgut ernten zu können“, ergänzt Schlör.

Josef Schlör (links) und Christian Tubach (Kreisforstamt) prüfen ganz genau die zwischengelagerten Eicheln.

Forstliches Vermehrungsgut ist nach Sturm, Trockenheit und Borkenkäferbefall bei den Waldbesitzenden sehr begehrt. Die Eiche ist in den meisten Wald-beständen zusammen mit anderen Baumarten die Grundlage für den zukünftigen Mischwald.

Allerdings darf nicht jedes Saatgut in Verkehr gebracht werden. Bevor das Saatgut – die Eicheln – gesammelt und in Baumschulen ausgesät werden darf, werden die entsprechenden Bäume einer genauen Prüfung unterzogen.

Um sicherzustellen, dass aus den zukünftigen Pflänzchen gesunde und wertvolle Bäume wachsen, darf nämlich nur in amtlich anerkannten Waldbeständen Saatgut entnommen, geerntet und in Verkehr gebracht werden.

Die gesunden und gut gewachsenen 70- und 180-jährigen Eichen im Stadtwald von Sinsheim haben das gesetzlich vorgegebene Anerkennungsverfahren durchlaufen. Nach der Prüfung wurden die Eichen im Ernteregister eingetragen. Das seit 1. Januar 2003 geltende Forstvermehrungsgutgesetz regelt das Inverkehrbringen des Saat- und Pflanzgutes. So wird sichergestellt, dass nur zertifiziertes, genetisch gut veranlagtes Vermehrungsgut zur Aussaat kommt. 

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