Wirtschaftsförderung im Rhein-Neckar-Kreis
Optimale Mehrwerte durch die Wirtschaftsförderung des Rhein-Neckar-Kreises für Kommunen, Unternehmen und Investoren. Nils Drescher, Rhein-Neckar-Kreis – Stabsstelle Wirtschaftsförderung und Europa
Eine effektive Wirtschaftsförderung trägt dazu bei, den Wirtschaftsstandort Rhein-Neckar-Kreis zu vernetzen und zu stärken. Unter diesem Leitsatz wurde im Juli 2012 die Strategie für die Wirtschaftsförderung des Rhein-Neckar-Kreises vom Verwaltungs- und Finanzausschuss des Kreistags einstimmig beschlossen. Bei der Erarbeitung der Strategie wurde besonderen Wert auf die enge Einbeziehung aller regionalen Akteure gelegt. Das dadurch entstandene Netzwerk begleitet nun auch die effiziente Umsetzung der Strategie, über deren Stand wir kurz berichten.
Rhein-Neckar-Kreis Modellregion für schnelles Internet
Im Rhein-Neckar-Kreis arbeiten aktuell 17.954 der 148.597 sozialversicherungs¬pflichtig Beschäftigten im Wirtschaftszweig Information- und Kommunikation (12,1 Prozent). Gemessen an dieser Konzentration und dem erzielten Umsatz ist der Rhein-Neckar-Kreis Top-Standort der Software- und IT-Dienstleistungsbranche in Europa. Durch die rasante Entwicklung im Bereich der Cloudanwendungen besteht für den IT-Sektor, sowie für andere Wirtschafts¬zweige zeitnah Bedarf an schnelleren Internetverbindungen. Dies gilt für alle Unternehmensgrößen, Selbst¬ständige und die häusliche Erreichbarkeit von Mitarbeitern. Auch für Schulen, Verwaltungen und in der Medizin werden Cloudlösungen erprobt und versprechen bis zu 74 Prozent Kostenvorteil. Eine schnelle Anbindung an das weltweite Netz ist somit ein entscheidender Faktor für zukünftiges Wachstum. Davon ausgehend wurde von uns das Projekt fibernet.rnk entwickelt, das von allen 54 Städten und Gemeinden im Kreis unterstützt wird. Fibernet.rnk wurde am 29.01.2013 vom Ministerium für Ländlichen Raum und Verbraucherschutz als Modell der Breitbandinitiative II für Baden-Württemberg anerkannt. Inhalt ist die kreisweite Planung einer glasfaserbasierten Zubringerinfrastruktur und die Erarbeitung konkreter Vorschläge für die Umsetzung der Planungen. 31 Kommunen haben ihr Interesse an einer aufbauenden Einplanung bekundet. Die europaweite Ausschreibung des Projektes ist bereits vorbereitet.
Intelligente Standortentwicklung
Dieses Projekt hat die Identifizierung der wirtschaftlichen Erfolgsfaktoren im Rhein-Neckar-Kreis im Fokus, um eine zielgerichtete Förderung für nachhaltiges Wachstums zu generieren. In diesem Zusammenhang wird die Verschlechterung des Rhein-Neckar-Kreises im Ranking des landesweiten Innovationsindex 2012 als Herausforderung gesehen, uns für die Zukunft besser aufzustellen. Ausgehend von einer Stärken-Schwächen-Analyse wird ein Konzept zur intelligenten Spezialisierung entwickelt, das die vorhandenen Stärken im Rhein-Neckar-Kreis nutzt und Maßnahmen zur Verbesserung der Wettbewerbs¬fähigkeit ergreift. Dazu bereitet sich der Kreis gemeinsam mit dem Verband Region Rhein-Neckar intensiv auf den Wettbewerb RegioWIN vor, der aus dem europäischen Fond für regionale Entwicklung (EFRE) finanziert wird. Ziel ist die Entwicklung mindestens eines Projektes zur Förderung von Innovation und Nachhaltigkeit im Rhein-Neckar-Kreis. Um konkrete Ideen zu entwickeln, haben wir bereits 24 strukturierte Interviews mit Innovationsexperten aus Unternehmen, Clustern und Verbänden geführt und dokumentiert, weitere werden folgen.
Stärkung des Ländlichen Raums
Die Dörfer des Ländlichen Raums im Kraichgau und Odenwald stehen vor besonderen Herausforderungen. Exemplarisch belegt das die Bevölkerungsentwicklung. So hat der Verdichtungsraum des Kreises in den letzten vier Jahren über 6.000 Einwohner gewonnen, dessen Rand¬zone und der Ländliche Raum verloren im gleichen Zeitraum knapp 800 Einwohner. Daher ist es wichtig, die bestehenden Strukturförderinstrumente zu nutzen und seitens der Wirtschafsförderung aktiv zu bewerben. Das ist uns im Programmjahr 2013 mit dem Entwicklungsprogramm Ländlicher Raum (ELR) bereits gut gelungen. Die Zahl der Vorhaben stieg gegenüber dem Vorjahr von 7 auf 18 und das beantragte Fördervolumen von 0,56 Mio. auf 1,49 Mio. €. Parallel arbeitet die Wirtschaftsförderung intensiv an einer Beteiligung am laufenden Interessensbekundungsverfahren des europäischen Förderprogramms LEADER. Hier bestärkt uns das positive Resultat einer aktuellen Umfrage unter den Gemeinden, den arbeits¬intensiven Bewerbungsprozess um die LEADER Gebietskulissen weiter fortzuführen.
Hohe Nachfrage nach angebotenen Dienstleistungen
Im Portfolio unserer Dienstleistungen befinden sich außerdem bedarfsgerechte Angebote für Investoren, Unternehmen und die 54 Städte und Gemeinden. Dabei ist die Akquise und umfassende Betreuung von Investoren in enger Zusammenarbeit mit den Kommunen Chefsache. Investitionsobjekte finden sich in der von der Stabsstelle betreuten Gewerbeimmobilienbörse auf der kreiseigenen Homepage. Regelmäßig wurde auch die Funktion als Lotse- und Mediator in Verwaltungsverfahren in Anspruch genommen. Sehr oft konnten auch hilfreiche Kontakte für unsere Unternehmen im Netzwerk vermittelt werden. Als eine weitere gut nachgefragte Dienst-leistung ist die Fördermittelberatung wichtiger Bestandteil des Aufgabenspektrums. Hier wurden seit August 2012 bereits 97 qualifizierte Beratungen angeboten. Diese hohe Zahl ist unter anderem auf die positive Berichterstattung in der Presse zurückzuführen.
Jahresbericht der Wirtschaftsförderung im Juli 2013
„Professionalität und Verlässlichkeit, so Nils Drescher – Leiter der Stabsstelle Wirtschafts-förderung und Europa – sind unsere entscheidenden Erfolgsfaktoren.“ Diese gilt es im Interesse unserer Kunden zu gewährleisten, auch wenn das mit einem sehr hohen Einsatz verbunden ist. Am 09.07.2013 wird dem Verwaltungs- und Finanzausschuss ein ausführlicher Jahresbericht mit dem Stand aller Projekte und Kennzahlen der Stabsstelle vorgelegt, um abgestimmt mit der Umsetzung der Strategie fortfahren zu können.
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