Theater am FEG Sandhausen: Wohin Vorurteile führen können – „Andorra“

7051 - Andorra-Aufführung-2016(jw – 11.5.16) Es wäre schön, wenn Menschen keine Vorurteile hätten. Doch leider ist dem nicht so, wie man zum Beispiel an so manchen Äußerungen über Flüchtlinge erkennen kann. Auch deshalb hat die Theater-AG des FEG das Thema aufgegriffen und mit drei Aufführungen von Max Frisch´ „Andorra“ Ende April ein breites Publikum erreicht. Die schauspielerischen Leistungen gingen dabei zum Teil weit über das hinaus, was man von Schülern erwarten kann.

Im Zentrum der Handlung steht Andri (Philippe-Leonardo Grillo), von dem alle – auch er selbst – meinen, er sei ein Judenkind. In Wirklichkeit jedoch ist er der uneheliche Sohn der Señora (Jessica Schlüter) und des Lehrers Can (Louis Stadtherr), der mit Barblin (Hannah Weiser) eine weitere Tochter hat. Die beiden Geschwister ahnen nichts von ihrer Verwandtschaft und verlieben sich ineinander. Ihr Vater stellt sich gegen die Heirat, ohne den wahren Grund zu verraten. Als er sich letztlich doch dazu überwindet, ist es zu spät: Andri glaubt ihm nicht und nimmt die Rolle des Juden an.

7051 - cOLLAGEZugleich steigt in ihrer fiktiven Heimat Andorra die Sorge vor einer Invasion der benachbarten „Schwarzen“, die für ihren Antisemitismus bekannt sind. Die Andorraner, selbst voller Vorurteile gegenüber Juden, verraten Andri aus Angst vor dem Verlust der Souveränität ihres Landes an die Feinde, die ihn töten. Ihr Denken in Schubladen und ihr vorauseilender Gehorsam sind es letztlich, die das Schicksal eines Unschuldigen besiegeln. Am Ende will es keiner gewesen sein, doch Schuld tragen sie alle.

Die Tragik des Geschehens wurde gerade durch die bereits oben genannten Akteure hervorragend verkörpert. Aber auch viele andere Schüler konnten in ihren Rollen überzeugen. Stellvertretend für das Ensemble seien hier Helen Zanzinger als Pater Benedikt, Lea-Sophie Müller-Praefcke als Doktor Ferrer, Robin Maier als Soldat Peider oder Jana Fritz und Johannes Nickel als die beiden „Idioten“ genannt.

7051 - Ehrung-Schmid-DreselDank der engagierten Regiearbeit von Ursula Bergerfurth und Gabriele Schmid-Dresel konnten sie ihr volles Potential abrufen und „Andorra“ zu einem unvergesslichen Erlebnis für alle Beteiligten auf, hinter und neben der Bühne machen. Da schmerzt es natürlich, dass Frau Schmid-Dresel am Ende des Schuljahres pensioniert wird und auch von der Theater-AG offiziell Abschied nimmt. Doch eine lebenslange Ehrenfreikarte, die ihr von Schulleiter Peter Schnitzler überreicht wurde, soll dafür sorgen, dass die Bande zum FEG nie ganz abreißen werden.

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