Zahl des Monats: 1275 Einbürgerungen im Kreis – Zahl zum Vorjahr deutlich gestiegen
(rnk – 7.6.23) Zahlen und Ziffern spielen in einer Behörde wie dem Landratsamt bekanntlich eine große Rolle. In der Serie „Zahl des Monats“ stellt das Referat Presse- und Öffentlichkeitsarbeit im Büro des Landrats neue beziehungsweise interessante Zahlen vor und beleuchtet wissenswerte Fakten, die sich hinter den nüchternen Ziffern verbergen. Für den Monat Juni lautet die Zahl 1275: So viele Menschen wurden im vergangenen Jahr im Rhein-Neckar-Kreis eingebürgert, teilt das für Einbürgerungen zuständige Kreisordnungsamt in seiner Jahresstatistik mit.
Während im Jahr zuvor 845 Menschen im Landkreis die deutsche Staatsbürgerschaft angenommen hatten, lag deren Zahl zum Stichtag 31. Dezember 2022 um 430 höher – ein satter Anstieg um 50,9 Prozent.
Im Rhein-Neckar-Kreis kommen die neuen deutschen Staatsbürger aus über 80 Staaten rund um den Globus, die Anzahl der Herkunftsländer blieb somit im Vergleich zu 2021 gleich (wenn auch in anderer Verteilung). Mehr als die Hälfte der 845 neuen deutschen Staatsbürger im Landkreis sind männlich (662) – das war im Vorjahr (387) noch anders. 250 (Vorjahr: 135) der eingebürgerten Ausländerinnen und Ausländer waren minderjährig.
„Die Einbürgerungszahlen sind so hoch wie seit 20 Jahren nicht mehr. Mit der hohen Gesamtzahl von 1275 eingebürgerten Menschen liegt der Rhein-Neckar-Kreis ebenso im Landestrend wie mit der Tatsache, dass Syrien mit großem Abstand größter Herkunftsstaat war “, erklärt Jürgen Gruber, stellvertretender Leiter des Ordnungsamtes im Landratsamt. 360 Syrierinnen und Syrer ließen sich im vergangenen Jahr im Rhein-Neckar-Kreis einbürgern.
Der Grund dürfte wie so oft in der Vergangenheit zu suchen sein: Für viele Menschen aus Syrien, die in den Jahren 2015 und 2016 wegen des Krieges als Schutzsuchende nach Baden-Württemberg kamen, bestand im zurückliegenden Jahr 2022 durch eine ausreichende Aufenthaltsdauer erstmals die Möglichkeit zur Einbürgerung.
Im Ländervergleich folgen nach Syrien (360) der vorjährige „Spitzenreiter“ Türkei (151) und Rumänien (64) sowie die Länder Indien (61) und Italien (52). Aus diesen fünf Staaten kommen ursprünglich 54 Prozent aller im Jahr 2022 eingebürgerten Personen. Dass sich aus den drei europäischen Ländern regelmäßig mehr Leute als aus anderen Nationen einbürgern lassen, hängt vermutlich auch damit zusammen, dass Türken, Italiener und Rumänen einen hohen Anteil an der gesamten ausländischen Bevölkerung im Rhein-Neckar-Kreis ausweisen.
Generell auffällig ist die konstant niedrige Zahl der Einbürgerungen von Menschen aus EU-Staaten. Deren Einbürgerungsquote lag im Jahr 2022 erneut bei unter einem Drittel (32,14 Prozent, 2021: 32,19 Prozent, 2020: 34,58 Prozent, 2019: 38,35 Prozent). „Das dürfte daran liegen, dass diese auch ohne deutsche Staatsbürgerschaft weitgehend den deutschen Staatsbürgern gleichgestellt sind“, sagt Gruber.
Hintergrund: Einbürgerungen im Rhein-Neckar-Kreis
Das Ordnungsamt, in dem die Einbürgerungsbehörde des Rhein-Neckar-Kreises integriert ist, steht für Rückfragen rund um das Thema Einbürgerungen unter der Telefonnummer 06221/522-1219, E-Mail: [email protected], gerne zur Verfügung.
Zu den Anforderungen, die Ausländer erfüllen müssen, um die deutsche Staatsbürgerschaft zu erlangen, gehören unter anderem ausreichende Deutschkenntnisse oder auch ein Überblick über die Rechts- und Gesellschaftsordnung in Deutschland. Letzteres wird im Normalfall durch einen erfolgreich absolvierten Einbürgerungstest abgefragt.
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