14. Classic-Gala Schwetzingen mit Int. Concours d’Elegance Automobile 31.8.- 2.9.

Mehr Nennungen denn je

Für den 14. Int. Concours d’Elegance ASC-Classic-Gala Schwetzingen wollten sich weitaus mehr Teilnehmer anmelden, als in den Jahren zuvor. Der Trend geht weiterhin zu bislang ungesehenen Einzelstücken, doch diese gehören nicht immer zur Luxusklasse, sondern sind Einzelstücke, die von und für besondere Menschen gebaut wurden. Da ist der Brütsch 1200 auf Basis des Ford 12m von 1953, mit dem der Rennfahrer Egon Brütsch zum Sportwagenproduzenten werden wollte. Oder der Mercedes 500 SEL, den sich eine japanische Steinbildhauerin zum Kombi umbauen ließ, damit sie standesgemäß in die Steinmetzbetriebe fahren konnte. Dabei wurde sogar auf das richtige Blau mit dem Karma ihres Wirkens geachtet. Und der Bentley, den die Schweizer Firma Graber zum Coupé umbaute, weil der Hersteller noch keins liefern konnte – es lohnt sich, die Einzelstücke aufzuspüren.

Erstmals 15 Stoewer an einem Ort

Es ist mindestens 30 Jahre her , dass ich 15 Stoewer-Automobile für eine Schau dieser längst vergessenen Luxusmarke aus Stettin an einem Platz getroffen haben. Classic-Gala Schwetzingen zeigt dank der unermüdlichen Hilfe von Manfried Bauer vom deutschen Stoewer-Museum in Wald-Michelbach fast die ganze Bandbreite der damals höchst innovativen Produktion. Dazu gehört das erste Serien-Frontantriebsauto ebenso, wie der erste V-8-Motor in Serie und der luftgekühlte Boxermotorwagen V5. Besonders selten ist das Zusammentreffen des D9 aus dem Car-Benz-Museum in Ladenburg mit dem S 10 aus dem PS-Speicher in Einbeck, von wo auch der einzige R150 als Sportcabriolet kommt und die Verbindung zu den Spitzenmodellen Arkona Phaeton und Sedina als Cabriolet – Classic-Gala leistet damit einen wichtigen Beitrag, das Wissen um diese Automobile in die Zukunft zu tragen.

15 RR zwischen 1913 und 2008

Mindestens 15 Rolls Royce und Bentley der Baujahre ab 1913 finden ihren Weg nach Schwetzingen und erinnern an den ersten Concours im Jahr 2001, als diese britische Marke ähnlich stark vertreten war. Man sieht Landaulet-Limousinen vom nahezu lautlosen Silver Ghost mit offen liegendem Chauffeurplatz, den Rolls Royce Silver Cloud wie ihn Herbert von Karajan gefahren hat und das Modell, das der illustre Konsul Weyer in den 70er Jahren fuhr.

Das Auto von Mr. Guiness kommt nach Schwetzingen

Programm & Zeittafel (bitte anklicken)

Dieser Rolls Royce 20/25 ist zwar das „kleine“ Rolls Royce-Modell, aber der sparsame Lord Rupert Guiness, 2. Lord of Iveagy, 35 Jahre Besitzer der Guiness-Brauerei und Erfinder des Guiness-Buches der Rekorde, ließ sich das Auto vom Karosserier Park Ward für die Fahrt zu seinem Landsitz 45 km südl. von London speziell ausrüsten: er saß auf einer verstellbaren Fahrersitzbank, hatte Chauffeurheizung und so breite Trittbretter, dass er den Rolls Royce auch erfolgreich für seine politischen Kampagnen als Abgeordneter nutzen konnte. Das Besondere dieses Autos ist, dass der Rolls Royce schon seit 84 Jahren samt Bordbuch und Werkzeugsatz im unrestaurierten Originalzustand – Pflege lohnt sich eben doch.

Zu den Exponaten gehört auch der flüsternde Silver Ghost von 1913, mit dem man damals mit fast jedem rolling Chassis die Testfahrt von London nach Edinburgh zurücklegte, bevor das Fahrgestell an einen der mehr als 50 Karosserie-bauer weitergab, die es nach Kundenwünschen ausstatteten. Die Werbung versprach, „das lauteste, was Sie bei 80 km/h im Inneren hören ist das Ticken unserer Borduhr.“

Fafnir 1904 trifft Adler 1909 und den Simplex von 1904

Fafnir war ein deutsches Unternehmen in Aachen, das von 1903 bis 1926 Automobile herstellte – zeitweise auch unter der Marke Aachener. Zwischen 1904 und 1925 entwickelte sich das Unternehmen zu einem zwar kleinen, aber bekannten Automobilproduzenten. 1912 erfolgte die Umbenennung in Fafnir-Werke. 1904 begann der Umstieg in die Automobilherstellung mit der Produktion von Autobausätzen unter dem Namen Omnimobil. Der Bausatz enthielt einen Zweizylindermotor mit 6 PS und 700 cm³ und später einen Vierzylindermotor mit 16 PS – die Zwei-Zylinder-Motorisierung mit 700ccm und 6 PS hat der Fafnir im Schlosspark. Ab 1908 wurden fertige Autos hergestellt – meist sogenannte Herren-fahrzeuge, d. h. Autos für Selbstfahrer, die keinen Chauffeur beschäftigten. Fafnir-Autos zeigten für ihre Zeit höchst fortschrittliche Merkmale, wie zum Beispiel, dass der Gangschaltungshebel nach innen oder die hinteren Federn unter die Achse verlegt wurden.

Angeblich war dem frisch vom Auto überzeugten Kaiser die Bedienung zu kompliziert, sodass Daimler in Cannstatt gleich nach dem internat. Gordon-Bennet-Rennen 1904 mit dem einfach zu nutzenden Simplex reagierte. Hier treiben Ketten die Hinterräder an, der Vergleich mit dem Fafnir aus dem gleichen Jahr lohnt. Dritter im Bunde ist der Adler 18/35. Die Frankfurter Büromaschinen-, Fahrrad- und Motorradfirma Adler baute 1909 einen repräsentativen 18/35 Doppelphaeton mit einer austauschbaren Sommer- und Winterkarosserie, der dem kaiserlichen Haushalt etwa bei Aufenthalten in Bad Homburg zur Verfügung stand. Nach einer jahrelangen Restaurierung ist dieser weiße Adler der Repräsen-tationswagen des 1900 gegründeten Schnauferlclubs und nun nach seinem Wiederaufbau beim Bad Homburger Experten Dieter Dressel wieder öffentlich ausgestellt.

C.A.R. – und andere Künstler in Aktion

Der bekannte Automobilmaler Curd Armin Reich kann sich passend mit C.A.R. abkürzen und hat mit diesem Namen bereits einen europaweiten Ruf für realis-tische Interpretationen von Szenen aus der Automobilgeschichte. Er präsentiert seine Arbeiten, die großformatigen Collagen und Installationen wieder im Mittel-saal des Südflügels, in dem die sechs Künstler gemeinsam ausstellen und dies Mal sogar mit einem Café zum Verweilen einladen. Automobil Formen sind die rollenden Skulpturen des mobilen Alltags und gute Indikatoren für den Zeitge-schmack – deshalb darf die Kunstausstellung von jeher in Schwetzingen nicht fehlen.

Die neue Alpine A 110

Die Vergangenheit sei die Basis für eine erfolgreiche Zukunft, soll Ferry Porsche einst gesagt haben. Wie dies erfolgreich gemacht wird, zeigt das Alpine-Centre Frankfurt, denn die neue Alpine A110 mit Aluminium-Karosserie und Mittelmotor knüpft unter größtem Lob der Fachmedien an die glorreiche Zeit der gleichna-migen Alpine aus den 60er und 70er Jahren an. Nicht nur ansehen, auch Probefahren kann man den schnellen Franzosen aus Dieppe, der eine der modernsten Konstruktionen des aktuellen Sportwagenbaus ist.

70 Jahre auf dem Buckel – Ford Taunus

Die Alt-Ford-Freunde nehmen sich eines legendären Ford-Modells an, das wohl in Nachfolge des 1937 erschienenen Modells Eifel nach dem durch das Feldberg-rennen sportlich klingenden Taunus benannt wurde. Obwohl die Namenswahl nie zu einem Harz, Schauinsland oder Bayernwald führte, wurde der Taunus das erfolgreiche Gegenstück zum Opel Rekord. Es begann mit dem Buckeltaunus von 1948, ging 1953 mit dem Weltkugel-Taunus weiter, bevor man ab 1957 mit barocken Heckflossen glänzte und ab 1959 den Zeitgeist mit der „Linie der Vernunft“ prägte, den die Passanten lieber „Badewanne“ nannten. Ford-Design war immer richtungweisend, nach dem P 7 kam der neue Taunus als kleine Bau-reihe, die erst 1982 vom revolutionären Sierra abgelöst wurde. Wir danken den Alt-Ford-Freunden für die Sonderschau 35 Jahre Ford Taunus!

70 Jahre Porsche im Ehrenhof

Das gute Nennergebnis für Porsche-Fahrzeuge macht es möglich, die 70-jährige Geschichte der überwiegend mit Heckmotoren ausgerüsteten Sportwagen im vorderen Ehrenhof zu zeigen. Es beginnt mit einem Pre-A 356 mit noch geteilter Frontscheibe, führt über diverse 356-Modelle zum legendären 911 und umfasst sowohl den Autoquartett-König Turbo, als auch den Allradtyp 959, der erstmals schneller als 300 km/h fahren konnte. Porsche 924 und 928 runden das Bild ab.

Der ASC ist jetzt ideeller Träger

Das Präsidium des schon im Jahre 1900 in Schwetzingen gegründeten Allgemeiner Schnauferl Club ASC hat beschlossen, für zunächst 5 Jahre die ideelle Träger-schaft des Internationalen Concours d’Elegance Automobile Classic-Gala Schwetzingen zu übernehmen. Er kehrt damit mit seinen Aktivitäten zur Präsentation des Kulturgutes Automobil wieder an seine erste und langjährige Wirkungsstätte zurück. Deshalb gibt’s beim Classic-Gala-Menu am Samstag abend auch immer eine Spargelcremesuppe.

Was im Jahre 2001 in Schwetzingen als erster reiner Concours d’Elegance Automobile mit internationaler Jury in einem deutschen Schlosspark begann, haben bislang schon mehr als 200.000 Besucher bei 13 Veranstaltungen mit mehr als 2.000 klassische Automobile aller Jahrzehnte ab 1890 aus aller Herren Länder bewundert.

Regatta der Corvetten

Wie eine Flotte von Seglern auf ihrem Törn kommen am Samstag die Mitglieder des Corvette-Clubs zu Besuch, um die Geschichte des einzigen amerikanischen Seriensportwagens zu präsentieren. Ihre Vorführung und der Besichtigungsstopp im USCCC sind eine willkommene Bereicherung der Attraktionen, wenn mindestens 160 Zylinder mit zusammen 90 Litern Hubraum und mehr als 5.000 PS im Schritttempo durch die westliche Querachse rollen.

USCCC – mit Musik und Petticoats

Die meisten Concours-Veranstaltungen für amerikanische Klassiker widmen sich dem Show-Tuning und dem „Customizing“ von US-Serienwagen. Ganz anders ist dies beim US-Classic-Car-Concours USCCC in Schwetzingen, wo nur völlig originalgetreue Autos eine Chance haben. Auch hier geht es um Klasse statt Masse, rund 40 „Straßenkreuzer“ ab 1950 stellen sich dem Votum der 30 Juroren. Doch ohne Flair geht’s nicht: der „Elvis-will-never-die“-Club wird wieder mit fetziger Musik zum Tanz bitten und die wirbelnden Petticoats haben ihre Chance.

Dampfboot und Dampfauto

Das Museum Boxenstop in Tübingen und der ASC aus der Region Hohenzollern bringen unter vielen Klassikern auch einen alten Volvo mit, der ein Dampfboot hinter sich herzieht. Es trifft auf das Stanley Dampfauto von 1919, das der Spezialist Stefan Mohr aus Fulda ebenfalls anheizen wird, um die lautlose Fortbewegung unter Dampf zu demonstrieren. Die ASC-Landesgruppe Tradition gesellt sich mit dem Benz Velo von 1890 hinzu und beim Museum Autovision aus Alt-Lußheim ist der erste Elektrowagen aus 1888 zu bewundern – das könnte die Besucher der 3. ECO-Gala auf dem Schlossplatz locken, auch diese Facetten der Mobilität in Ruhe zu betrachten.

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