Christlicher Glaube im „Schwarzen Loch“?

Foto: Ute Kraus, Universität Hildesheim, CC BY-SA 2.5, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=370240

(Von Pfarrer Arul Lourdu – Ostern 2018) Stephen Hawking, einer der berühmtesten Physiker nach Albert Einstein, ist am 14. März im Alter von 76 Jahren in Cambridge gestorben. Der Physiker, der sich in den letzten Jahren selbst als Atheist bezeichnet hat, hat folgende Fragen gestellt: Gibt es einen Gott? Ist noch anderes Leben im Universum möglich? Kann die Menschheit auf einen fremden Himmelskörper übersiedeln, wenn unsere Erde unbewohnbar wird?

In einem Interview über den Urgrund des Universums sagte er: „Wenn wir darauf die Antwort finden, wäre dies der ultimativste Triumph der menschlichen Vernunft – dann würden wir den Geist Gottes kennen“.

Hier hat Stephen Hawking nicht als gläubiger Mensch gesprochen, sondern ausgedrückt, dass wir alles Wissen von Gott hätten, wenn es ihn gäbe. Stephen Hawking ist auch wegen seiner Untersuchungen über die schwarzen Löcher berühmt. Diese schwarzen Löcher entstehen, wenn sterbende, massenreiche Sterne durch die Gravitationskräfte in sich zusammen stürzen. Sterne, wie unsere Sonne, wandeln durch die Kernfusion im Inneren Wasserstoff in Helium um, wodurch gewaltige Energiemengen frei werden. Diese Energie wirkt den inneren Gravitationskräften durch die Masse des Sterns entgegen. Solange die beiden Kräfte im Gleichgewicht sind, bleibt der Stern formstabil.

Da der „Wasserstoff-Treibstoff“ im Stern im Laufe der Zeit nachlässt, wird auch die der Gravitationskraft entgegenwirkende Kraft immer kleiner. Schließlich sind die Gravitationskräfte so stark, dass die Masse des Sterns kollabiert. Dadurch entsteht ein schwarzes Loch. Die Entstehung der schwarzen Löcher im Weltall können wir mit dem Entstehen und Vergehen des Lebens der Lebewesen auf unserer Erde vergleichen.

Für Stephen Hawking ist unser Gehirn mit einem Computer vergleichbar, der aufhört zu arbeiten, wenn seine Einzelteile nicht mehr funktionieren. Für ihn gibt es kein Leben nach dem Tod und er vergleicht es mit kaputten Computerteilen: „Das ist ein Märchen für Leute, die Angst haben, im Dunkeln zu leben“.

Doch gerade hier stellt sich die Sinnfrage des Lebens. Wenn das menschliche Leben nur eine Zusammensetzung von molekularen Elementen und der Tod nur das Auseinanderfallen der Zellen ist, fragt das Leben nach dem eigenen Wert und der eigenen Vollendung. An Ostern werden die biblischen Berichte über den Tod von Jesus von Nazareth in allen christlichen Kirchen verlesen. Sein in 33 Jahren gelebtes Leben wird in einer Höhle beigesetzt.

Drei Tage lang schweben die Gedanken der Zeitgenossen um die Frage, ob das Leben dieses Revolutionärs in einer Nichtigkeit verschwinden bzw. in ein schwarzes Loch verfallen würde. Zu diesen Fragen gibt Jesus von Nazareth die Antwort. Das Leben siegt und der Tod wird entmachtet. Diese Entmachtung des Todes bezeichnen die Christen als Auferstehung. Jesus von Nazareth hat der Welt Hoffnung geschenkt, dass das gesamte Universum nicht im schwarzen Loch endet, sondern die Vollendung der irdischen Wirklichkeit ist.

Christlicher Glauben schenkt uns eine unwahrscheinlich tiefe, hoffnungsvolle und zukunftstragende Dimension. Das Osterfest schenkt auch einem großen Physiker das Leben in Erfüllung, auch wenn er Gott und dessen Existenz durch seine Theorie angezweifelt hat. Es liegt in unserer Hand, wie wir diese Hoffnung gegen die Nichtigkeit unseres eigenen Lebens in uns selbst und unserer Gesellschaft wecken und leben.

Auch die niederschwelligen Ostersymbole wie der Osterhase und Ostereier sind ein Zeichen für das Entstehen neuen Lebens. Wir, als Menschen des 21. Jahrhunderts, sollen uns nicht am vergänglichen Alltag oder an plausiblen Theorien orientieren, sondern unsere Horizonte erweitern und uns für ein mutiges Verständnis für das Leben entscheiden. Ich wünsche uns allen diesen Mut für das irdische und das ewige Leben.

Ein gesegnetes Osterfest und eine große Vorfreude unserer eigenen Auferstehung im Licht des auferstandenen Jesus von Nazareth.

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