50 Pilger/innen aus der Seelsorgeeinheit zum Jubiläum der Barmherzigkeit in Rom

(cs – 16.9.16) 50 Pilgerinnen und Pilger aus der Seelsorgeeinheit Leimen-Nußloch-Sandhausen machten sich am 5. September auf den Weg nach Rom um dort das Jubiläum der Barmherzigkeit zu feiern.

Misericordes sicut Pater – Barmherzig wie der Vater. Dieses Jubiläum wurde von Papst Franziskus als eine Zeit der Gnade ausgerufen, in der die Kirche das Volk Gottes in besonderer Weise zur Bekehrung einlädt. So war es der Höhepunkt dieser Reise, gemeinsam – abgeschirmt von den Touristenmassen – auf einer ca. 1 km langen Wegstrecke von der Engelsburg singend und betend zum Petersdom zu ziehen, um dort die Heilige Pforte zu durchschreiten. „Der Pilgergang“, so der Wunsch des Papstes, „steht für das Sich-auf-den-Weg-machen, er ist äußeres Zeichen des Weges der inneren Umkehr. Wer durch die Heilige Pforte schreitet, tritt ein in die Liebe des Vaters, lässt sich von ihr erfüllen und ist gerufen, sie im Alltag weiterzugeben.“ Diesen Prozess am Leben zu halten, die empfange Gnade frisch zu halten und sie für die Mitnahme nach Hause zu präparieren, machte sich Pfarrer Arul Lourdu, der die Pilger als geistlicher Leiter der Wallfahrt begleitete, in den täglichen Eucharistiefeiern zur Aufgabe. „Lasst das, was Ihr an Vertiefung Eures Glaubens empfangen habt, nicht in Rom zurück, nehmt es mit Nachhause und gebt an die Menschen weiter, an den Arbeitsplätzen, im Freundeskreis, in den Schulen und nicht zuletzt in der eigenen Pfarrgemeinde“, forderte er die Wallfahrer während des Abschlussgottesdienstes in der Kirche der deutschen Gemeinde in Rom „Santa Maria dell’Anima“ auf.

Das kulturelle Programm, das Reiseleiter Christian Sych zusammen mit einem Organisationsteam, bestehend aus Brigitte Herb, Ulrike Reidel und Dr. Ernst Lüdemann zusammengestellt hatte, setzte, wie sollte es bei einer Pilgerreise anders sein, klaren Schwerpunkt auf die großen heiligen Stätten Roms: die Lateranbasilika als „Haupt und Mutter aller Kirchen“, die Papstbasiliken Sankt Paul vor den Mauern und Santa Maria Maggiore, die Basilika St. Laurentius, in dem sich das Grabmal des Hl. Diakons Laurentius befindet, dem auch die Pfarrkirche in Nußloch geweiht ist, sowie die Basilika St. Sebastian neben den Calixtus-Katakomben an der berühmten antiken Straße „Via Appia“. Auch ein Besuch des berühmten Deutschen Friedhofs im Vatikan, dem „Campo Santo Teutonico“, stand auf dem Programm.

Doch auch das weltliche bzw. vorchristliche kulturelle Erbe Roms kam nicht zu kurz. So standen Colosseum, Forum Romanum und Pantheon genauso auf dem Plan, wie Spanische Treppe und Trevi-Brunnen.

Diese Fahrt war auch als Ökumenische Begegnungsreise ausgeschrieben. So konnte auch kein geringerer als der Präsident des päpstlichen Rates für die Förderung der Einheit der Christen, Kurt Kardinal Koch, für ein mehr als einstündiges Gespräch gewonnen werden. Der Kardinal stellte die vielfältigen Aufgaben des päpstlichen Rates vor und zeigte auf wie vielschichtig dieser Dialog mit den Kirchen des Ostens sowie den aus der Reformation hervorgegangene Kirchen und Gemeinschaften im Westen und nicht zuletzt mit dem Judentum ist. Der frühere Bischof von Basel zeigt sich auch als Kenner der ökumenischen Landschaft in Deutschland und konnte so fundiert auf die Fragen der Gruppe antworten. Der Kardinal ermutigte zur Beteiligung, wenn die Evangelische Kirche im kommenden Jahr 500 Jahren Reformation gedenken wird. Dies könne zu Fortschritten in der Ökumene führen, gerade dann, wenn bei diesem Gedenken Christus im Mittelpunkt stehe.

Drei Stichworte habe der Lutherische Weltbund und die Römisch-katholische Kirche erarbeitet, die eine gute Basis für ein gemeinsames Gedenken darstellen: 1. „Dankbarkeit“ für die Fortschritte im ökumenischem Dialog; 2. „Hoffnung“ auf eine sichtbare Einheit und 3. „Buße“ für die Kirchenspaltung und alle die schrecklichen Kriege und Gräueltaten die beide Seiten sich in der Folge angetan hatten. Auch die mitgereisten 8 Ministranten stellten mutig Fragen, was den Kardinal sichtlich freute. Die Begegnung mit diesem Kardinal, für den das Vertreten eines gereiften Standpunktes und Menschenfreundlichkeit kein Widerspruch ist, wird den Reisenden noch lange in Erinnerung bleiben.

7852 - Koch1Eine weitere Begegnung, wenn auch nicht ganz so familiär, hatte die Pilgergruppe bei der Generalaudienz mit Papst Franziskus auf dem Petersplatz. Zusammen mit vielen tausend weiteren Pilgern jubelte die Gruppe dem durch die Reihen fahrenden Papst zu und lauschten seiner Katechese zu Frage Johannes des Täufers an Jesus, wer er sei (Vgl. Mt 11,2-6). In Jesus, so der Papst, zeige sich hier die Barmherzigkeit Gottes. Zusammenfassend forderte der Papst die Gläubigen auf, selbst zu Werkzeugen dieser Barmherzigkeit zu werden.

Beim Abschlussessen zeigte sich die Gruppe bester Laune und erfüllt von den vielen spirituellen und kulturellen Erlebnissen aber auch dankbar für die Begegnungen untereinander, hier war wahrhaft Seelsorgeeinheit zu spüren, aber auch mit den vielen Menschen vor Ort: Papst Franziskus, Kardinal Koch, Pfarrer Deusdedit Musinguzi aus Uganda, der im Auftrag des Nußlocher Römers Prof. Michael Maier die Gruppe vor Ort begleitete und vielen weiteren. Nach 6 Tagen intensiver Reise kehrten die Pilger am 10. September in die Heimat zurück.

Text und Fotos: Christian Sych

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