Bei den Mobilen Impfteams kommt verstärkt Moderna zum Einsatz
(rnk – 26.11.21) Von der Ankündigung des Bundesgesundheits-Ministers Jens Spahn, die Auslieferung des Impfstoffes von BioNTech/Pfizer zu rationieren, sind auch die Betreiber Mobiler Impfteams (MIT) betroffen. Der Bund hatte diesen Schritt in einem Schreiben an die Bundesländer angekündigt und dies mit dem drohenden Verfall eingelagerter Dosen des Impfstoffs des US-Konzerns Moderna begründet. Niedergelassene Ärztinnen und Ärzte, Impfzentren sowie Mobile Impfteams sollen vorübergehend nur noch eine bestimmte Menge des BioNTech-Impfstoffs bestellen können, der Impfstoff von Moderna unterliege dagegen keiner Höchstgrenze.
„Durch diese Kontingentierung werden wir ab sofort auch bei unseren mobilen und dauerhaften Impfaktionen den BionTech-Impfstoff nur noch bestimmten Personengruppen verimpfen können“, kündigt der ärztliche Leiter der hiesigen Mobilen Impfteams, Christoph Schulze, an. „Wir müssen aber im Moment keine Impfungen absagen. Der Impfstoff von Moderna ist in ausreichender Zahl vorhanden und kann derzeit auch entsprechend nachbestellt werden.“
Die Ständige Impfkommission (STIKO) empfehle für die Auffrischungsimpfung generell einen mRNA-Impfstoff – gleich welchen man vorher erhalten habe. „Die Impfstoffe von BioNTech und Moderna sind beide sehr gut und basieren auf der gleichen Forschung. Moderna war bislang vielleicht nicht so bekannt wie BioNTech“, so Schulze.
„Selbst wenn Bürgerinnen und Bürger derzeit noch einen entsprechenden Impfstoff im Terminbuchungstool für unsere dauerhaften Impfaktionen auswählen können, führt dies nicht automatisch zu einer Impfung mit ebendiesem Vakzin. Insoweit besteht kein Anspruch auf Verabreichung eines gebuchten Impfstoffs. Je nach Verfügbarkeit kann vor Ort – selbstverständlich nach entsprechender Aufklärung – ein anderer mRNA-Impfstoff zur Anwendung kommen“, informiert Doreen Kuss, Gesundheitsdezernentin des Rhein-Neckar-Kreises, der in Kooperation mit dem Universitätsklinikum Heidelberg die Mobilen Impfteams im Zuständigkeitsbereich koordiniert.
Kuss und Schulze ist es wichtig, klarzustellen, dass bei der Bestellung beziehungsweise Verteilung an die MIT nun auf Sicht gefahren werden muss. Weder das Gesundheitsamt noch das Universitätsklinikum haben für die derzeit große Menge an Impfwilligen ausreichend BioNTech Impfstoff vorrätig. Auch die Nachbestellung gestaltet sich schwierig, wobei natürlich verschiedene Wege geprüft und auch verfolgt werden.
„Vor diesem Hintergrund bitten wir um Verständnis, dass wir ab sofort vermehrt den Impfstoff von Moderna verwenden und den Fokus bei unserer BioNTech-Impfstoffplanung den Maßgaben des Bundes folgend auf Personen unter 30 Jahren legen müssen.“ Unter 30-Jährige sollen gemäß einer STIKO-Empfehlung nur noch mit dem Vakzin von Biontech geimpft werden, da in dieser Altersgruppe das Risiko einer Herzmuskel-Entzündung nach Impfung mit dem mRNA-Impfstoff von Moderna gegenüber einer Impfung mit Biontech geringfügig erhöht ist.
„Ich möchte betonen, dass außerhalb dieser Personengruppe Moderna ein ebenso guter Impfstoff ist – beim Boostern könnte der Wirkungsgrad neuesten Studien zufolge sogar höher sein als bei BioNTech“, so der ärztliche Leiter Christoph Schulze abschließend. Das Zeitfenster zwischen Erst- und Zweitimpfung ist in beiden Fällen übrigens identisch.
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