Ausstellung historischer Postkarten und Briefmarken zur Festhalle Sandhausen
(fwu – 12.4.25) Im Foyer des Rathauses Sandhausen ist derzeit eine besondere Ausstellung zu sehen, die sich der Philatelie – der Briefmarkenkunde – und der Heimatgeschichte widmet. Veranstaltet wird die Ausstellung vom Briefmarken- und Münztauschring Sandhausen, der in der Region seit vielen Jahren aktiv ist. Die Ausstellung läuft noch bis zum 25. April und lädt Besucherinnen und Besucher dazu ein, die Vielfalt und Faszination des Sammelns von Briefmarken und Postkarten zu entdecken.
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Joachim Claus, Vorsitzender des Tauschrings, hat eine Auswahl historischer Bildpostkarten zusammengestellt, die die Sandhäuser Turn- und Festhalle zeigen. Diese Halle ist aktuell in den Fokus gerückt, da sie in naher Zukunft mit Bundesmitteln saniert und umgebaut wird. Ab dem Jahr 2028 soll sie als modernes Sport- und Kulturzentrum dienen. Die gezeigten Postkarten, die aus einem Hamburger Verlag stammen, dokumentieren die frühere Bedeutung der Halle im Ortsbild Sandhausens.
Darüber hinaus zeigt Claus postalische Zeitzeugnisse lokaler Unternehmen, die einst das wirtschaftliche Leben in Sandhausen prägten. Zu sehen sind beispielsweise Briefe und Postbelege der Firma Jacob Klotz (Essigprodukte), der Bruns Zigarrenfabrik sowie der Philipp Schmitt GmbH, einem Sperrholz- und Kistenwerk. Diese Exponate leisten auch einen Beitrag zur Dokumentation der lokalen Industriegeschichte.
Ein weiteres Highlight der Ausstellung ist die Präsentation spezieller thematischer Briefmarkensammlungen. Monika Föhringer, ebenfalls Mitglied des Tauschrings, zeigt ihre Sammlung zum Thema Orchideen. Diese Blumenart bildet ein eigenständiges Motivgebiet in der Philatelie und ist in verschiedenen künstlerischen Darstellungen auf internationalen Briefmarken vertreten.
Neben klassischen Papiermarken sind auch ausgefallene Exemplare zu sehen – etwa Briefmarken aus Holz oder solche mit Duft- bzw. Geschmacksstoffen. Joachim Claus berichtet von einer Schweizer Briefmarke, die nach Schokolade riecht und schmeckt – ein Beispiel für die kreative Vielfalt innerhalb der Philatelie.
Die Ausstellung wird zudem ergänzt durch Leihgaben befreundeter Sammler. So stammen einige Stücke aus Altdeutschen Gebieten – insbesondere aus dem Odenwald – vom Sammler Kurt Hupp aus Mosbach. Diese Marken stammen aus der Zeit des 19. Jahrhunderts, als die Region zum Großherzogtum Baden, dem Königreich Bayern sowie dem Großherzogtum Hessen-Darmstadt gehörte. Die dort verwendeten Postwertzeichen sind unter Sammlern besonders begehrt.
Ergänzend zur Ausstellung veranstaltet der Briefmarken- und Münztauschring Sandhausen am Samstag, den 12. April 2025, von 9 bis 14 Uhr im Friedrich-Ebert-Schulzentrum einen Großtauschtag. Sammlerinnen und Sammler aus der Region kommen dort zusammen, um Briefmarken, Münzen und andere Sammelobjekte zu tauschen, Kontakte zu knüpfen und Fachgespräche zu führen. Auch für interessierte Besucher ohne eigene Sammlung ist der Tauschtag eine gute Gelegenheit, in die Welt der Philatelie einzutauchen.
Die Ausstellung im Rathaus ist zwar klein, aber sorgfältig kuratiert und informativ gestaltet. Sie bietet nicht nur erfahrenen Sammlern, sondern auch geschichtlich und kulturell Interessierten einen lohnenswerten Einblick in ein traditionsreiches Hobby.
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