SVS: Die Luft wird dünner / Erneut unnötige Niederlage

SV Sandhausen Logo(sim). Die Luft für den SV Sandhausen in der zweiten Bundesliga wird dünner, nachdem sich die Mannschaft einmal mehr selbst um den verdienten Lohn brachte. Mit effektiv null Chancen entführte der SC Paderborn beim 3:1 (0:1) Erfolg alle drei Zähler und lässt die Gastgeber dadurch im Tabellenkeller festsitzen.

„Wir wussten, dass wir auf eine lauf- und kampfbereite Mannschaft treffen werden, was sich bestätigte und zuletzt können wir von einem äußerst glücklichen Sieg reden“. So die Ausführungen von Gästetrainer Stephan Schmidt. „Dem ist eigentlich nichts hinzuzufügen, nur damit erhalten wir eben keine Punkte“, wie der Coach der Gastgeber, Hans-Jürgen Boysen feststellte. In den drei Heimspielen zuvor holte der SV Sandhausen sieben Punkte, sodass auch aufgrund der Resultate der mitgefährdeten Teams es sich um eine bittere Niederlage handelt. „Mit der Leistung meiner Mannschaft kann ich insgesamt leben, wenn nur nicht immer diese individuellen Fehler an den Tag kommen würden“, so der Trainer „und dann bekommt man auch noch den Ausgleichstreffer abgepfiffen. Einfach schade. Aber den Kopf in den Sand stecken zählt nicht. In wenigen Tagen fahren wir nach Regensburg und dort müssen wir mit neuem Elan zu Werke gehen, denn verloren ist überhaupt noch nichts“.

Frank Löning sorgte mit seinem zehnten Saisontreffer (5.) früh, dass der Vorletzte frühzeitig in Führung gehen konnte. Nach einer weiten Flanke von Marco Pischorn hatte der Ex-Paderborner genüg Zeit, um den Ball mit der Brust anzunehmen mit links unhaltbar zu versenken. Die Platzherren blieben Spiel bestimmung und es keimten Erinnerungen an das St. Pauli- Heimspiel, zumal David Ulm mit einem 25-Meter-Schuss an den Querbalken (17.) großes Pech hatte. Nur einmal ließ Paderborn seine Auswärtsstärke aufblitzen, als Ischdonat mit einem tollen Reflex einen Feisthammel-Kopfball nach Freistoß von Meha entschärfte (27.). Obwohl es beim knappen Vorsprung blieb, waren die Besucher noch bei Halbzeit guter Dinge, dass der Dreier im Hardtwaldstadion bleibt.

Zehn Minuten nach Wiederbeginn kurvte Brückner von links aus der eigenen Hälfte kommend diagonal über die SVS-Hälfte und ließ Ischdonat aus halbrechter Position im Strafraum keine Abwehrchance beim 1:1 Ausgleich.

„Solche Treffer sind mehr als ärgerlich. Genau wie in Dresden war niemand zu einem taktischen Foul bereit“, ließen den Puls von Boysen etwas in die Höhe schlagen. Es kam aber noch schlimmer. Ein Freistoß von der Seitenauslinie zirkelte Vrancic in die kurze Ecke, Ischdonats Vorderleute waren etwas „verdutzt“ und er selbst konnte zwar den effetvollen Ball noch festhalten, rutschte jedoch mit dem Spielgefährdet über die Torlinie und das 1:2 war nach 66 Minuten perfekt. Die Gastgeber ließen sich trotz des Rückschlags nicht entmutigen und spielten sich Torchancen im Minutentakt heraus. Beichler (72.), Ulm (73.) und Yun (75.) zogen jedoch jeweils um Zentimeter am Torpfosten vorbei. Die Erlösung dann doch noch 120 Sekunden vor dem Abpfiff, als Marco Pischorn hoch stieg und in gewohnter Manier einen Kopfball zum 2:2 versenkte. Allerdings sah der Unparteiische ein Foulspiel (Boysen: „Ich habe wie viele nichts gesehen, lasse mich aber gerne anhand der Fernsehbilder überzeigen“) und annulierte den Treffer. Im Gegenzug dann das 1:3 durch den gerade eingewechselten Hofmann, der ähnlich wie Brückner durch die, jedoch etwas aufgerückte Abwehr marschieren konnte.

„Wir mussten zwar einen Rückschlag hinnehmen. Unser Ziel wird es trotzdem sein, sich gegen den Abstieg weiterhin vehement zu wehren, denn abgerechnet wird erst am Schluss und nicht schon jetzt bei noch elf ausstehenden Punktespielen“, so ein vom Ligaverbleib weiterhin

SV Sandhausen: Ischdonat; Schauerte, Pischorn, Olajengbesi, Achenbach; Danneberg, Fießer; Wooten (71. Yun), Ulm (75. Adler), Löning, Mäkelä (63. Beichler).
 
SC Paderborn: Lukas Kruse; Demme, Ziegler, Feisthammel, Bertels; Mario Vrancic, Krösche; Meha (62. Zeitz), Saglik (87. Ph. Hofmann), Brückner (79. Wissing), Kachunga.
 
Tore: 1:0 (5.) Löning, 1:1 (56.) Brückner, 1:2 (66.) Vrancic, 1:3 (90.) Hoffmann, Zuschauer: 2.300, Schiedsrichter: Harm Osmers (Hannover), Gelb: Wooten (2), Achenbach (4), Fießer (6/alle SVS), Demme (4), Saglik (3), Kachunga (3/alle SCP).
 
Spielstatistik zur Partie SV Sandhausen – SC Paderborn
Torschüsse 13 SVS und 10 SCP
Ballbesitz 51 % SVS und 49 % SCP
Zweikämpfe gewonnen 49 % SVS und 51 SCP
Eckbälle 8 SVS und 3 SCP
Abseits 1 SVS und 5 SCP
Fouls 18 SVS und 12 SCP
Spielerstatistik
Torschüsse 4 Wooten (SVS) und 3 Brückner (SCP)
Torschussvorlagen 3 Löning (SVS) und 3 Meha (SCP)
Ballkontakte 82 Schauerte (SVS) und 72 Demme (SCP)
Zweikämpfe gewonnen 69 % Ulm (SVS) und 69 % Feisthammel (SCP)

Flanken je 4 Achenbach, Schauerte (SVS), 2 Demme (SCP)

 

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