Anpfiff für Wiederaufforstung – Forst und SVS pflanzten gemeinsam den ersten Baum
Mit ungewohntem Equipment aber derselben Entschlusskraft griffen Geschäftsführer Otmar Schork (2.v.l.) sowie der geschäftsführende Vorstand Jürgen Rohm (2.v.r.) vom SV Sandhausen am vergangenen Mittwoch zum Spaten und versenkten, nicht wie sonst vom Zweitligisten gewohnt, den Ball im Tor, sondern einen Baum im eigenhändig ausgehobenen Loch. Dies geschah unter fachkundiger Aufsicht von Forstrevierleiter Achim Freund (l.) und Forstbezirksleiter Sebastian Eick (r.). Weitere sollen im Gewann Brühl folgen. Hier finden sie ideale Bedingungen, da der lehmige Boden nährstoffreich und wasserspeichernd ist. Auf eingezäuntem Terrain sind Eiche und Edellaubholz vor Rotwild und Wildschweinen solange geschützt, bis die Bäume eingewachsen sind.
Da der Neubau eines Trainingsplatzes und die Stadionerweiterung des SV Sandhausen im Jahr 2014 sowie die Schaffung neuer Fahrradabstellplätze eine Abholzung erforderlich machte, soll nun auf einer Waldfläche von 16.260 m2 mit der Wiederaufforstung begonnen werden. 3.400 m2 wurden von der Gemeinde Sandhausen für den Bau von Fahrradabstellplätzen und 12.860 m2 vom SV Sandhausen für den Bau des Trainingsplatzes und die Stadionerweiterung genutzt. Der gerodete Kiefernwald soll im Gewann Brühl (s.Abb.r. rot) durch Mischwald ersetzt werden, wodurch mit einem höheren Ertrag zu rechnen ist. Zuständig für die Planung ist das Ingenieurbüro Zieger-Machauer, die auf 3 Feldern (s.Abb.u.) eine Mischung aus Stieleiche, Hainbuche, Linde, Ahorn und Walnuss vorgesehen haben. Das gelbe Feld, für das sich das Regierungspräsidium verantwortlich zeichnet, wird nicht bepflanzt.
Auch eine Verbindung zwischen der bestehenden Waldfläche sei vorerst nicht angedacht, erklärte Forstbezirksleiter Sebastian Eick auf Nachfrage Schorks, da eine Beschattung der Hecken den dortigen Hecken und Bodenbrütern die Lebensgrundlage entziehen würde.
Entscheidend für eine Ersatzaufforstung ist nicht allein die Größe der Fläche, sondern die Situation vor Ort und die Qualität des vorhandenen Waldes. Deshalb sollten Ausgleichsmaßnahmen – etwa für Bauvorhaben in waldreichen Regionen – künftig vorrangig vorhandene Waldflächen aufwerten. Auf diese Weise kann man zum Beispiel den Laubholzanteil in den Wäldern erhöhen. Der erste Spatenstich hierzu wurde nun getan.
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